MARIES POV:
Ich wurde vom Strahl einer Taschenlampe geweckt. Erst schlug ich die Augen auf, kniff sie jedoch schnell zusammen und beschwerte mich leise über das krasse Licht.
"Psst, ich bins nur"; murmelte jemand und ich erkannte wage Leonas Stimme. Meine Vermutung bestätigte sich, als sie sich die Taschenlampe selbst auf das Gesicht hielt. Ich setzte mich im Bett auf. und strich mir die Haar aus dem Gesicht.
"Was ist denn?", fragte ich müde und schirmte sicherheitshalber meine Augen ein wenig ab.
"Zieh' dir Schuhe und eine Jacke an, wir gehen nach draußen!", flüsterte Leona.
"Was? Wieso?", entgegnete ich.
"Nicht fragen, mach einfach!"
Ich stöhnte."Nagut, von mir aus..." Leona ging zur Seite und ich stieg aus meinen Bett, tapste zu meinen Schuhen, in die ich ohne Socken hinein schlüpfte und griff vorsichtig meiner Jacke, die ich vom Bügel ziehen musste. Leona leuchtete einmal zu Ailyn hinüber und sah mich fragend an. Ich schüttelte den Kopf. Nicht, dass sie diese Giftspritze auch noch aufweckte. Regel Nummer zwei an mich selbst: In Ailyns Gegenwart weder Ju erwähnen, noch mit ihm schreiben geschweige denn telefonieren. Ach ja! Ich wollte ihm doch noch schreiben! Zögernd ging ich noch einmal zu meinem Nachttisch und steckte mir mein Handy in die Jackentasche. Leona wartete bereits an der geöffneten Tür auf mich. Wir schlüpften hinaus und schlossen die Tür wieder hinter uns, so lautlos, wie es einem Menschen überhaupt nur möglich war.
"Wo gehen wir hin?", fragte ich flüsternd.
"Wirst du gleich sehen!", antwortete sie und zog mich tiefer in meine Ebene hinein, bis wir am Ende des Ganges angelangt waren. SIe hockte sich auf den Boden und fuhr mit dem Strahl ihrer Taschenlampe den Boden ab, bis sie einen kleinen metallernen Griff fand, der darin eingelassen war. Sie drückte mir die Lampe in die Hand und zog kräftig an dem Griff, bis sich eine Falltür zwischen uns auftat.
"Die Feuertreppen sind nicht alarmgesichert", flüsterte sie, dann verschwand sie in dem Loch. Ich hörte, wie ihre Schuhe auf Metall trafen, immer und immer wieder, insgesamt sechszehn Mal, dann schien sie stehen zu bleiben. Ich leuchtete vorsichtig in die Luke hinein. Unten stand Leona, neben ihr eine eiserne Feuertreppe, die am Rand der Falltür endete.
"Komm rein und mach den Deckel zu!", sagte sie gerade so laut, dass ich es hören konnte. Ich zögerte. Was das überhaupt erlaubt? "Jetzt komm' schon, sonst sind wir gleich zu spät!" Ich atmete hörbar aus und setzte einen Fuß auf die erste Treppenstufe. Es hallte im Stockwerk unter mir von den Wänden wieder. Ich griff nach der Schlaufe auf der Unterseite der Falltür und zog sie zu mir heran. Langsam stieg ich noch ein Stückchen tiefer, um die Tür weiter zu senken. Dann hockte ich mich hin und verschloss den Deckel über meinem Kopf.
"Jetzt komm!", weiß Leona mich an und ich kletterte zügig weiter die Treppen nach unten, bedacht darauf, keine zu lauten Geräusche zu erzeugen. Sobald ich auf dem selben Vorsprung wie Leona angekommen war, zog sie mich weiter zur nächsten Treppe. Wir befanden uns praktisch zwischen zwei Wänden, es war stockdunkel und Leonas Taschenlampe war unsere einzige Lichtquelle. Ich leuchtete herum und entdecke zhahlreiche andere Treppen und Plattformen.
"Gibt es von jeder Ebene einen Weg hier hin?", fragte ich.
"Ja, natürlich", antwortete Leona belustigt.
"Woher weißt du das alles?", fragte ich hinterher, während wir schon die nächsten Treppen herunter kletterten.
Sie blieb kurz stehen. "Ich bin nicht die erste aus meiner Familie, die hier ist."
"Muss bei euch im Blut liegen!", meinte ich und folgte ihr weiter.
"Weiß nicht", erwiderte Leona. "Kann auch Zufall sein..." Ich schwieg. Sie führte mich zu einer großen schweren Tür, die sie mit einem Ruck aufzog und ins Freie trat. Ich schlatete die Taschenlampe aus. Als ich ebenfalls draußen stand, bemerkte ich zuerst, dass das Gras unter meinen Füßen nass war und den Stoff meiner Schuhe eisig kalt werden ließ. Ich zog meine Jacke enger um mich, als der Wind mir mit einer ebenso eisigen Böhe das Blut in den Adern gefrieren ließ. Zusammen gingen Leona und ich über die Rasenfläche, das Licht des Vollmondes, der mich natürlich sofort an Jus Tattoo erinnerte, spendete so viel Licht, dass wir selbst hier auf dem unbeleuchteten Stück Park oder Wiese problemlos umher gehen konnten, ohne über kleine Kuhlen oder Hügelchen zu stolpern. Mit jeden Schritt drang mehr Wasser durch meine Schuhe bis zu meinen nackten Füßen durch. Nach einer gefühlten Ewigkeit und mit triefnassen Füßen erreichten wir endlich einen Sandweg, der nur leicht matschig war. Ich hörte ein plötzliches "Buh" und Leona schrie auf. Ich zuckte mit ihr zusammen und drehte mich mit einem Sprung um. Hinter uns stand das Jan-Imitat.
"Boah Alex! Mach das nie wieder", lachte Leona und boxte ihn spielerisch gegen die Schulter. Mir wurde schlagartig kurz kalt, doch meine Gänserhaut legte sich wieder.
"Hey Marie", sagte Alex und trat zwischen mich und Leona.
"Was machst du denn hier?", fragte ich ihn leicht verwirrt.
"Als ob ich bei der guten alten Akademie-Tradition kneifen würde!", spottete er vor sich hin und warf den Kopf in den Nacken.
"Akademie-Tradition?", wendete ich mich an Leona.
"Erkläre ich dir gleich", gab sie nur zurück und schlenderte voraus. Alex packte mein Handgelenk und zog mich kichernd hinterher. Wir liefen weiter den Weg entlang, bis wir schließlich auf eine Gruppe Menschen trafen, die uns zu erwarten schienen. Leona lief einem von ihnen in die Arme und küsste ihn. Ich blickte verlegen zu Boden und versuchte, den Stich in meiner Brust zu ignorieren.
"Seid ihr die letzten?", fragte ihr offensichtlicher Freund. Er war hager und seine Haare schimmerten rötlich im Licht des Mondes.
"Jap",bestätigte Alex und zog mich in den Kreis. Ich zählte mit uns acht Personen.
"Gut", begann der Rotschopf. "Dann fangen wir an! Die Regeln sind ganz einfach: Jeder schreibt seinen Namen auf einen Zettel und tut ihn hier rein." Er hob eine Plastikschüssel vom Boden auf, in der sich Zettel und ein paar Stifte befanden. "Bitte faltet die Zettel vorher einmal zusammen. Dann zieht jeder einen Namen und aus der Schüssel hier", er hob eine zweite vom Boden auf, in der sich bereits zusammen gefaltete Zettel befanden, "einen Gegenstand. Haltet beide Dinge geheim! Wer irgendetwas ausplaudert, wird ausgeschlossen! Ihr müsst es dann im Laufe der nächsten 18 Monate einfach nur schaffen, demjenigen, den ihr gezogen habt, den Gegenstand zu geben, ihr müsst ihn dabei beide berühren. Solltet ihr das geschafft haben, erhaltet ihr die Zettel von dem, den ihr sozusagen getötet habt und müsste das ganze dann bei dem Nächsten versuchen. Wenn ich jetzt also beispielsweise Leo ziehe", dabei grinste er Leona an, "und dazu... Stift, dann muss ich es schaffen, dass sie einen Stift von mir aus meiner Hand nimmt. Ob ich sie darum bitte oder ihn ihr gebe und sie ihn annimmt, seid kreativ, alles ist erlaubt, aber keine Bestechung oder Gewalt, nur, dass das klar ist! Wenn ich es dann also geschafft habe, muss sie mir ihre Zettel geben, sie ist raus und ich muss den Nächsten versuchen, mit Leonas Gegenstand, den sie gezogen hat, in Verbindung zu bringen. Der Gewinner darf die Gegenstände für das nächste Jahr aufschreiben!" Alle jubelten und ich stimmte leise mit ein. Wo hatte mich Leona da nur mit hinein gezogen? Aber abhauen konnte ich jetzt noch mehr, dass würde sicherlich jeder merken. Leona drückte mir grinsend Zettel und Stift in die Hand. Na toll, das konnte ja heiter werden!
Mal wieder zu Tageszeiten, Leserchens,
ich bin noch etwas verwirrt wegen Sommenzeit etc. , legt sich aber langsam wieder. Aber tatsächlich schreibe ich mal wieder Tagsüber und nicht wie sonst um 7 oder 8 oder 11 Uhr. Tja, dann chill ich mich jetzt in mein Bett und lese ENDLICH City of Heavenly Fire. Ich hatte die ersten fünf Teile nämlich als e-Book und der sechste kam erst nicht für das Amazon Kindle (jaja, ich bin ein verwöhntes Gör, dass Tolino nicht abkann...) raus, erst vor einigen Tagen und dann habe ich es mir natürlich sofort gekauft! Voten, Kommentieren wäre super lieb <3
LG Kaeferchen
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Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanfictionWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...