JUS POV:
Marie hatte sich gegen einen Baum gelehnt und schrie. Sie trat um sich und weinte, die Augen vor Schock geweitet. Andre kümmerte sich um Nele, also lief ich zu ihr und schloss sie in meine Arme. Ihr Schreie verebbten nicht, wie ich es erwartet hatte. Sie wurden nur ein wenig erstickt, als Marie ihr Gesicht in meinem T-Shirt vergrub.
"Alles gut! Ich bin ja da!", versicherte ich ihr und strich ihr ein paar Stänen aus dem Gesicht. Meine Hände zitterten. Ich hatte Angst um Marie, dass sie es nicht verkraften könnte. Schon als ich nur wenige Tage weg war, hatte sie sich selbst dermaßen zerstört, ich wollte nicht, dass so etwas noch einmal passierte.
Jan kam die Treppen von der Brücke zum Fluss herunter gerannt und lief sosofrt zielstrebig in meine Richtung.
"Ju! Marie! Was ist los?", rief er und schmiss sich neben uns auf den Boden. Er legte ebenfalls seine Arme um Marie.
"Schtt, scht, Marie. Ganz ruhig", sprach er vorsichtig zu ihr. "Was ist mit ihr?", fragte er an mich gewendet.
"Es ist Nele. Das Mädchen im Fluss"; sagte ich so leise wie möglich.
"Scheiße", murmelte Jan und hielt sich die Hand vor den Mund. "Was machen wir jetzt?"
"Hast du einen Krankenwagen gerufen?", fragte ich drängend und schaute wieder verzweifelt zu Marie herab. SIe schrie weiter und ich legte eine Hand auf ihren Hinterkopf, damit sie sich diesen nicht am Baumstamm anschlug.
"Ja, die sind gleich hier"; antwortete Jan.
"Okay, ich gehe hoch und warte auf sie. DU passt auf Marie auf, okay?", fragte ich und sah ihn bittend an.
"Okay, machen wir so", antwortete er. Ich löste mich vorsichtig von Marie und drückte sie an Jans Schulter. Jan legte die Arme um sie wie um ein Baby und drückte sie fest an sich. Marie schrie in seinen Pulli, doch Jan blieb verhälnismäßig ruhig, streichelte ihr über die Haare. Ich stand auf und nahm die Treppen, die hoch zur Brücke führten. Ober angekommen blieb ich stehen und blickte kurz zurück. Andre hatte sich über Nele gebeugt und presste seine Hände auf ihren Brustkorb. Marie schrie in Jans Armen, doch er hielt sie fest und streichelte ihr über Kopf und Rücken. Ich wandte den Blick wieder ab und konnte in der Nacht schon die Blauen Lichter erkennen. Sobald das Auto in Sicht war, winkte ich mit den Armen pber dem Kopf. Der Krankenwagen hielt am Rande der Brücke und drei Personen sprangen heraus. Sie rannten hinter das Auto und zerrten etwas heraus, ein metallenes Gestell. Einer der Männen kam auf mich zu gerannt.
"Wo ist die Person?", fragte er. Ich zeigte mit dem Finger auf Andre und Nele, die immer noch am Rande des Flusses langen. Andre drückte seine Hände wieder ruckartig in Neles Brustkobrb. Die Männer rannten die Treppen herrunter und stürzten auf Nele zu. SIe schubsten Andre zur Seite und hoben Nele auf die Trage. Dann rannten sie wieder die Treppen hoch und verluden sie in den Wagen. Das alles ging unglaublich schnell. DIe ganze Zeit stand ich einfach nur erstarrt da und beobachtete das Ganze. Ich war nicht in der Lage mich zu bewegen, bis ich einen Schrei hörte. Sofort drehte sich mein Kopf in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Es kam von Marie. Jan und Andre hatten sie hochgehieft und versuchten, sie mit sich zu ziehen. Marie trat um sich und schrie. Hinter mir war der Krankenwagen schon längst verschwunden. Ich wusste noch nicht einmal, wohin er gefahren war. Ich rannte meinen Freunden entgegen, die noch immer mit Marie kämpften. Ich stellte mich vor sie und nahm ihr Gesicht in beide Hände.
"SIe mich an! Komm schon, Marie!", sagte ich und strich ihr mit dem Daumen über die Wange. Sie öffnete die Augen und ließ ihren Blick zu mir gleiten. Er war glasig, nicht aufmerksam. Ihre AUgen waren rot und die Wimperntusche hatte sich in ihrem ganzen Gesicht verschmiert.
"Bitte, vertrau mir, wir bringen dich hier weg, ja? Alles wird gut!", flehte ich und spürte, wie auch mir die Tränen in die AUgen schossen. Sehr kontraproduktiv, Ju! Reis dich zusammen! SIe brauchte mich jetzt und ich würde sie nicht alleine lassen. Nicht noch einmal!
Marie fiel nach vorne und knallte gegn mich. Ich fing sie auf und drückte sie jurz an mich, dann griff ich mit der einen Hand unter ihre Knie und trug wie ein Baby zu Auto. Jan und Andre kamen mir hinterher gerannt und öffneten mir die Autotür. Ich setzte Mari hinein und mich gleich daneben. SIe hatte aufgehört zu schreien, nur noch ein halblautes weinen und keuchen war zu hören. Ich drückte sie an meine Brust und strich ihr über das Haar. Ich wollte nicht, dass sie weiter weinte, denn mit jeder Träne, die über ihr Gesicht lief, mit jedem schrei, den sie von sich gab, glaubte ich immer mehr, dass ich versagt hatte. Ich hätte sie beschützen sollen, ich hättte dafür sorgen sollen, dass sie Nele nicht gesehen hätte oder besser noch: Ich hätte Nele finden und zur Vernunft bringen müssen. Ich hätte alles getan, damit Marie jetzt nicht so zerstört wäre. Ich hätte alles aufgegeben, im Versuch sie glücklich zu machen und sie die schlimmen Sachen vergessen zu lassen.
Leserchens,
es tut mir leid, dass gestern kein Kapitel kam, aber ich habe nächste Wpche unglaublich viel in der Schule zu tun und habe es gestern einfach nicht auf die Reihe bekommen. WIe ich den Kommentaren des letzten Kapitels entnehmen konnte, wollt ihr nicht, dass ich diese FF pausiere, also werde ich das auch nicht tun. Ich werde trotzdem auf jeden Fall die Geschichte von Nele schrieben, es verzögert sich nur ein bisschen, bis ich mehr Zeit habe, denn ich möchte ungerne immer abwechselnd uploaden.
LG Kaeferchen
DU LIEST GERADE
Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanfictionWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...