MARIES POV:
Ich atmete einmal ein und aus, wippte auf den Fußballen und flüsterte vor mich hin.
"Nach Hause, nach Hause, nach Hause" Meine Finger zappelten hin und her, bis ich sie zu Fäusten ballte und mich zwang, sie still zu halten. Dann sprang ich endlich auf mein Longboard, pushte und fuhr nach Hause. Moment mal, dachte ich nach Hause? Ich meinte zu Ju! Mein Zuhause war das Heim. Das war es doch, oder nicht? Ein kleiner Kälteschock lief durch meinen Körper, als ich darüber nach dachte. Ich konnte doch unmöglich... ich meinte bei Ju war doch nicht gleich... aber wenn doch... warum hatte ich das denn sonst gedacht? Oder sogar gesagt? Unruhig spielte ich wieder mit meinen Fingern, die sich aufgrund meines Kontrollverlustes aus der Faustposition gelöst hatten. Ich machte mir selbst ein bisschen Angst. Vielleicht war mein Gehirn auch noch von den ganzen Tests und den Medikamenten, Narkotika oder was auch immer sie mir gespritzt hatten, etwas beeinträchtigt. Es war zwar unwahrscheinlich, immerhin war es schon fast einen gefühlten Tag her, aber wer wusste? Ich versuchte, die Gedanken aus meinem Kopf zu verdrängen und stattdessen die Vorfreude auf Ju darin Platz zu machen. Allein schon der Gedanke an sein Lächeln reichte aus, um mich unwillkürlich rot werden zu lassen und verlegen den Kopf zu senken. Ich fuhr weiter, den Blick ausnahmsweise nach vorne anstatt auf den Boden gerichtet, erwartend, hinter jeden Ecke meinem Ziel ein Stück näher gekommen zu sein. Mit jedem Zentimeter Fahrt konnte ich spüren, wie das Klopfen meines Herzens schneller wurde. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wuchs meine Sehnsucht, es war wie als wenn wir beide einen Magneten trügen, die sich immer stärker anzogen, je näher sie sich kamen. Egal, was es war, es war absolut unglaublich. Und es war genauso unglaublich, dass das alles genau mir passierte. Etwas in mir hatte immer gefehlt, all die Jehre und jetzt habe ich es endlich gefunden. All die Jahre war ich auf der Suche, nach etwas, von dem ich noch nicht einmal wusste, was es war. Ich hatte meinen Bruder verloren. Ich hatte meine Eltern verloren. Ich hatte Nele verloren. Zweimal. Ich hatte Nico gefunden, doch er war nicht das was ich gesucht hatte. Ich hatte nach der Liebe gesucht, die ich verloren hatte. Und einzig und allein Ju war in der Lage, mir diese zurück zu geben. Es war so unfassbar, wie ich mich im hingab, wie ich ihn brauchte, wie allein eine Berührung von ihm ausreichte, um alles böse und panische in mir zum Schweigen zu bringen. In seiner Nähe fühlte ich nur Glück und Geborgenheit. Ich würde ihm alles anvertrauen, wie schlimm es auch war. Oder wie persönlich es auch war. Ju verstand mich immer. Im Nachhinein fragte ich mich immer wieder, warum ich ihm manche Dinge nicht sofort erzählt hatte. Er war schließlich der beste Mensch, der jemals in mein Leben getreten war. Mittlerweile wusste ich, was ich für ihn empfand. Die letzten Tage hatten mir das mehr als genug bewiesen. Ich liebte Ju, ja wirklich. Ich liebte ihn, da war ich mir so sicher, wie noch nie sonst in meinem Leben. Und ich konnte es kaum erwarten, endlich wieder in seine Arme zu laufen, seinen Geruch einzusaugen und ihm genau diese magischen drei Worte zu sagen. In der Hoffnung, dass er sie erwiderte. Das würde er tun. Ich wusste einfach, dass er es auch tun würde. Mein Herz zersprang fast in meiner Brust, als ich endlich auf die Klingel seiner und Vice' WG drückte. Es ertönte nur das Türsurren und ich trat in das Treppenhaus. Mit einer olympiaverdächtigen Geschwindigkeit sauste ich die Treppe hoch. In der Tür stand Vince.
"Hey", sagte ich komplett außer Puste.
"Was willst du hier?", fragte Vince verwirrt.
"Na ich will zu Ju!", antwortete ich mit einem Ton der Selbstverständlichkeit in der Stimme.
"Wieso?", fragte er erneut. Was war sein Problem?
"Ich komme gerade aus den Laboren zurück und möchte Ju besuchen"; stotterte ich. Mittlerweile machte Vince mir Angst.
"Aber ihr habt euch doch getrennt wegen der Sache mit dem Video!", meinte Vince empört. Mir blieb der Atem stehen. Das konnte doch nicht sein!
"Das ist nicht wahr, Vince, davon weiß ich nichts!", verteidigte ich meine Meinung, obwohl mir die Tränen in die Augen schossen. "Kann ich jetzt bitte zu Ju? Er ist doch da, oder?"
"Nein", antwortete Vince zu meine Überraschung.
"Und wo ist er dann?", fragte ich halb verzweifelt. Meine Stimme brach am Ende des Satzes fast ab.
"Er ist zurück nach SIngapur gezogen", sagte mein Gegenüber. In seinen Augen glänzte Mitleid auf. "Es tut mir lied, Marie."
Jetzt dürtfte klar sein, Leserchens,
weshalb ich eine Weile nicht aus Jus Sicht geschrieben habe. Das hier ist nicht das Ende, es kommen noch mindestens Gefühlte zwanzig Kapitel. Sicherheitshinweis: Niemals die Wut an anderen Personen auslassen. Ich hafte nicht für zerstörte Möbel oder Gegenstände! Ihr wisst ja, wie viel mir die Kommentare bedeuten! Votes wären auch lieb.
LG Kaeferchen
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Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanfictionWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...