JUS POV:
In dieser Nacht konnte ich nur an Marie denken. Wie ging es ihr? Was tat sie in diesem Moment? Ich würde jetzt alles geben, um bei ihr zu sein. Das war nicht wirklich sinnvoll, das wusste ich auch selbst, denn ich würde sie ja morgen wiedersehen. Trotzdem: Ich wollte nie wieder dieses große Loch in mir selbst spüren, dass gewesen war, als ich gedachte hatte, dass Marie und Jan... Es war wie ein Körperteil gewesen, dass mir jetzt gefehlt hatte. Oder ein Teil meines Gehirns, am besten gleich der, der für Glück, Liebe und Vernunft zuständig war. Ich wollte das nie wieder fühlen, einmal hatte mir gereicht. Ich hatte aber auch Angst davor, morgen wieder auf Marie zu treffen. Nele war nicht zu Hause gewesen und das würde sie aus einem von uns rausquetschen. Egal, wie sehr wir uns zu verdeidigen versuchten. Marie war stark und bis jetzt hatte sie immer alles geschafft, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Wie würde sie reagieren? Sollte ich es ihr jetzt schon schreiben? Nein, das sollte ich nicht! Marie hatte sich ihren Schlaf verdient und den sollte sie auch bekommen. Es war unlaublich, was sie alles für mich geopfert hatte. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihr so viel bedeute. Tagelang hatte sie nichts gegessen, nicht geschlafen, mit niemandem gesprochen. Ich war Jan dankbar, mehr, als jedem anderen Menschen auf der Welt. Dafür, dass er sie erhalten hatte. Dass er nicht zugelassen hatte, dass sie sich selbst zerstörte. Ich hatte Jan mein Leben zu verdanken, denn ohne Marie wäre es keines mehr gewesen! Ich wollte jetzt bei ihr sein, doch das konnte ich nicht. Das schmerzte. Ich war selbst dafür verantwortlich. Wäre ich damals geblieben, hätte Marie jetzt hier sein können. In meinen Armen. In meiner Nähe. Wo ich sie beschützen konnte. Ich wollte wenigstens wissen, ob es ihr gut ging. Ich schrieb ihr eine SMS.
Hey, Marie. Kannst du schlafen? Ju
Ich bekam keine Antwort. Sie musste wirklich schon schlafen oder ihr Akku war leer gegangen. Ich drehte mich auf die Seite und legte das Handy auf die Kommode. Dann schloss ich die AUgen und atmete, wie ich es früher als Kind immer getan hatte, wenn ich nicht einschlafen konnte. Tief ein.... tief aus. Ganz regelmäßig. Eine Ruhe durchströmte mich meine Gedanken verschwammen wie Tinte in kaltem Wasser und daraus formte sich ein Gesicht. Es war Marie. Sie lächlte mich an und eine riesige Last wurde von mir genommen. Aus der Tinte bildete sich eine Welt um uns herum. Bäume, Gras, ein kleiner See. Auch der Rest von Maries Körper hatte sich gebildet. Sie nahm meine Hand und zog mich mit sich. Wir rannten über das Gras. Es war so hoch, dass meine Hand es streifte. Marie zog mich weiter. Immer wieder drehte sie ihren Kopf kurz zu mir um wie um sich zu vergewissern, dass ich noch da war. Sie führte mich zu dem kleinen See, den ich vorhin schon gesehen habe, doch in meiner Erinnerung lag der See viel näher an unserem Ausgangspunkt... Marie setzte sich ins Gras und ich tat es ihr gleich. Wir blickten auf den See. Sie sagte nichts. Es waren auch keine Worte nötig, wir verstanden uns einfach so. Marie lehnte sich mit dem Kopf an meine Schulter. Ich streichelte geistesabwesend ihr Haare und küsste sie auf den Scheitel. Erst jetzt bekam ich mit, dass es Nacht war. Vielleicht war es auch ebend erst Nacht geworden. Vorsichtig legte ich mich auf den Rücken und Maries Kopf fiel auf meine Brust. Ich sah in den Himmel. Es war Vollmond und die Sterne glitzerten wie Maries Augen an dem Tag, an dem ich sie zum ersten Mal gesehen hatte. Ich betrachtete den Mond und meine Hand wanderte automatisch zu meinem Schlüsselbein, dort, wo ich mein Tattoo hatte, doch an dieser Stelle lag jetzt Maries Kopf. Ich wollte ihn nich wegschieben, doch er störte meine Verbindung zum Mond, die ich sonst immer hatte. Es war mir unangenehm, wie dieses bisschen Materie wie eine Mauer zwischen und dem stand, wessen ich mich schon immer so verbunden gefühlt hatte. Ich legte meine Arme um Maries Oberkörper und suchte nach ihren Händen. Ich ergriff diese und verschloss sie mit meinen, dann richtete ich mich vorsichtig wieder auf. Ich wollte sie umdrehen und ihr in die Augen schauen, doch sie war schwerer, als ich sie in Erinnerung hatte. Mit etwas Mühe und Kraft schaffte ich es trotzdem. Sie lächelte mich immernoch an, als wäre das Lächeln nie von ihren Lippen verschunden. Doch das Lachen wirkte irgendwie... künstlich. Wie eine Schaufensterpuppe oder eine Marionette. Ich suchte nach ihren Augen in der Hoffnung, dort eine Antwort zu finden. Und diese bekam ich. Ich blickte nicht in zwei Augen, ich sah in eine tiefschwarze Seele aus Obsidian. Maries Augen veränderten sich. Sie wurden dunkel und bedrohlich. Ich wich krabbelnd von ihr zurück und rappelte mich langsam auf. Mit einem Sprung war auch sie auf den Beinen. Sie kam auf mich zu. Mit jedem Schritt veränderte sich der Körper. Es war nicht lännger Marie, es war eine schwarze Masse, die langsam Form annahm. Mit jedem Schritt den diese Masse vor ging, mit jedem Schritt, den ich zurück wich, bildete sich eine festere Form aus dem schwarzen Stoff. Nach fünf Schritten konnte ich nicht weiter zurück. Hinter mir befand sich der See. Die Kreatur kam wieter auf mich zu und mir kam ein übler Geruch in die Nase. Ich blickte zurück. Hinter mir gab es kein Wasser mehr. Stattdessen befand sich dort eine tiefrote Flüssigkeit. Sie wirkte dick und schwer. Ich erstarrte. Was war das? Wieso veränderte sich plötzlich alles? Als ich mich wieder panisch umdrehte, stand er vor mir. Nico.
Das wollte ich heute unbedingt noch machen, ich hoffe es gefällt euch. Lasst doch einen Vote und/oder Kommentar dar, ich freue mich immer über Feedback! (Positiv wie Negativ).
LG Kaeferchen
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Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanfictionWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...