MARIES POV:
ALs ich am nächsten Morgen aufwachte, blickt in in seine Augen. Dieses braun, was mich so in den Bann zog, was mich zu ihm zog. Dieses braun war auch das letzte gewesen, was ich gesehen hatte, bevor ich eingeschlafen war.
"Wie lange hast du eigentlich geschlafen", fragte ich müde und blinzelte mehrmals.
"Weniger als du", antwortete Ju. Er strich mir eine Haarsträne aus dem Gesicht.
"Das hätte ich jetzt nicht gedacht", sagte ich frech und lachte. "Wie spät ist es?"
"Halb Elf", sagte Ju mit einem Blick auf sein Handgelenk. Erst jetzt realisierte ich die Helligkeit in seinem Zimmer.
"Und?", fragte ich müde. "Was steht heute bei dir an?" Ju überlegte.
"Heute drehen wir noch den letzten Rest für das Musikvideo von den Apes", sagte er und spielte mit seinen FIngern.
"Super!", meinte ich und grinste. "Ich kann doch sicherlich helfen, oder?" In der letzten Zeit, vor dem Missverständniss, hatte ich das schon oft getan. Immer hatten wir alle großen Spaß zusammen und es stellte sich heraus, das ich gar nicht so unbegabt in Sachen wie Konfetti schmeißen und Playback abspielen war, wobei man auch bei diesen einfachen Dingen eine Menge falsch machen konnte, jedenfalls laut Regina und Sarah.
"Du musst nicht mitkommen, wenn du nicht möchtest"; sagte Ju entlastend, doch ich verstand nicht warum.
"Nein"; erwiderte ich. "Ich will mitkommen! Es macht mir super viel Spaß, euch zu helfen und so. Es sei denn, ihr möchtet mich nicht dabei haben, dann ist das was anderes."
"Nein, nein, nein, du verstehst das völlig falsch! Ich hätte nicht gedacht, dass du so viel Freude daran hast, Ich wollte dich nur zu nichts zwingen, also-"
"Danke"
"Wofür?"
"Dass du mir das alles ermöglichst."
"Was denn?"
"Dass ich glücklich sein kann."
"Das ist schön."
"Findest du?" Es war das gleiche, was ich gestern Nachmittag gesagt hatte. Ich spürte wie sich eine fast greifbare elektrische Spannung zwischen uns aufbaute. Ein Teil von mir wollte sich an Ju drücken und ihn nie mehr los lassen, ein anderer Teil von mir zog mcih panisch von Ju weg. Er war so nah und ich war so hilflos. Ich war ihm ausgeliefert. Rein theoretisch konnte er jetzt alles mit mir machen, ich hätte keine Chance mich zu wehren. So wie damals bei Nico. Ich musste das endlich aus meinem Kopf raus bekommen! Ju war anders! Das hatte er mir oft genug bewiesen. Warum vertraute ich ihm dann nicht mehr als mir selbst? Wovor hatte ich so große Angst? Ich entschied, erst einmal heraus zu finden, warum ich diese Panik hatte. Ich wollte Ju nicht verletzen. Er sollte nicht denken, dass er etwas falsch gemacht hatte. Ju näherte sich mir und wollte mich küssen, doch ich senkte den Kopf und drückte mich nur an seine Brust. Ju bettete seinen Kopf vorsichtig über meinem und streichelte mir über das Haar.
"Wann fahren wir zum Dreh?", murmelte ich
"In einer halben Stunde", sagte Ju leise.
"Okay", meinte ich und rollte mich vorsichtig aus seinen Armen. "Ich gehe mich mal fertig machen." Ju nickte und stand ebenfalls auf. Er taumelt durch das Zimmer und ließ sich in seinen PC-Stuhl fallen. Ich grinste. Das sah so verdammt süß aus, ich könnte jetzt einfach wieder zu ihm laufen und ihm das mitten ins Gesicht sagen, doch ich tat das lieber nicht. Wer weiß, für welch durchgeknallte Type von Mädchen er mich dann hält... Ich suchte den Weg in das Badezimmer. Dort putzte ich mir die Zähne, zog mich an und legte ein wenig Wimperntusche auf. Meine dunkelbraunen Haare flocht ich zu einem französischen Zopf, der diagonal über meinen Kopf ging und mir vor meiner Schulter fast bis zum Ellenbogen reichte. Diese Art von Zopf hatte sich während der Drehs als sehr nützlich bewiesen. Als ich fertig war, ging ich zurück ins Jus Zimmer, wo er mit angezogenen Knien dasaß, den Blick auf den Türrahmen gerichtet.
"Du bist so schön", sagte er und blickte mich verträumt an.
"Süß trifft es eher. Wenn überhaupt. Ich bin ziemlich klein", sagte ich verschmitzt.
"Ich gehe dann auch mal", sagte Ju und sprang auf. Ich sah ihm hinterher, dann nahm ich vor seinem Computer Patz und öffnete Sony Vegas. Ich schnitt noch ein wenig weiter, bis ich einen warmen Atem in meinem Nacken spürte.
"Ich komme immer noch nicht darauf klar, wie du das so schnell gelernt hast. Du machst das genau so wie ich", murmelte Ju halb verwudert, halb beeindruckt.
"Anpassung ist alles. Ich kann auch ins Jans Stil schneiden, aber das würde bei diesen Videos blöd aussehen", erklärte ich, ohne mich zu Ju umzudrehen.
"Bei Jan hast du das auch gemacht?", fragte er und in seiner Stimmer schwang ein kleiner Funken Eifersucht mit. Irgendwie war das süß, aber ich wollte nicht, dass Ju etwas falsches dachte.
"Nicht absichtlich"; sagte ich also. "Als ich zum ersten Mal dort war habe ich Jan auch zugesehen und dann hat er es halt offen gelassen." Vorsichtig beobachtete ich seine Reaktion. Um seine Mundwinkel zuckte etwas, was ich auf den ersten Blick nicht erkennen konnte, doch dann wandelte sich sein Gesichtsausdruck von etwas grimmig zu erleichtert.
"Darüber muss ich unbedingt mal mit ihm sprechen. Du machst dich ja immer nützlicher. Pass auf, sonst bist du irgendwann bei einem von uns eingestellt", lachte er und küsste mich vorsichtig auf die Stirn. Ich schloss die Augen.
"Also, fahren wir los?", fragte Ju. Ich nickte und sprang auf. Wir schnappten uns Kamera, Stativ und unsere Longboards.
Leserchens, es ist wieder so weit,
nach einem ordentlichen Arschtritt von mir selbst und ein paar PN's mit Sandra habe ich doch noch einmal eine Dosis Schreiben gebraucht und das hier mal fertig gestellt. Der "harte Stoff" wird sich noch ein wenig weiter verschieben (ca. 3 Kapitel), ich hoffe, ihr könnt das nachvollziehen. Noch einmal ein fettes Dankeschön an über 6 TAUSEND Reads! Ihr seid einfach die beste Community ever!
LG Kaeferchen
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Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanfictionWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...