JUS POV:
Ich wagte es erst jetzt, mich wieder zu bewegen. Sofort stürmte ich zur Tür und drückte die Kinke herunter. Nichts.Wie ich befürchtet hatte, war sie abgeschlossen. Und wir waren noch in der Wohnung. Eingeschlossen. Im dritten Stock. Ein wahnsinniger Psychopath hatte meinen Schlüssel mitgenommen und wir waren hier und konnten nichts tun. Rein gar nichts. Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Tür und sank in mich zusammen. Meine Welt brach über mir zusammen. Das Leben, dass ich so geliebt hatte lag in Trümmern und es gab absolut keine Möglichkeit, diese Trümmer wieder aufzubauen. Meine Sicht verschwamm. Meine Augen wurden warm und feucht. Andre und Jan standen vor mir, auch wenn ich sie nur verschwommen sah, wusste ich, dass sie es waren. Andre steckte seine Hände aus und ich ergriff sie. Andre zog mich hoch. Die Last meines Körpers, die Last meines Lebens, verlagerte sich auf meine Füße. Sie waren geschwächt und wollten mich nicht tragen, sie wollten getragen werden, doch das wurden sie nicht. Uns so mussten sie all die Last meines Lebens tragen, bis Andre mich umarmte und ich mich gegen ihn lehnen konnte. Er packte mich an den Schultern und führte mich zu einem Stuuhl, der mir nicht im geringsten bekannt vorkam, auf den er mich dann setzte. Er kniete sich neben mich. Jan ging davon in einen anderen Raum, den ich nicht kannte. Meine Sicht verschwamm weiter, bis die Welt nur noch ein buntes Spektrum aus Farben war, denen ich keine Zusammenhänge mehr zuordnen konnte. Mein Hals schnürte sich zu und meine Gedanken kriesten. Was würde jetzt mit Marie passieren? Sie war so gut wie tot! Ich würde sie nie wieder sehen. Ich hatte es vermasselt. Alles war umsonst. Nico war ein grausamer Mensch und ich habe ihn falsch eingeschätzt. Ich habe ihn unterschätzt. Jetzt hat er Marie. Sie wird sterben. Sie wird mich nie wieder sehen. Ich werde sie nie wieder sehen. Ich ließ zu, dass meine Gedanken tiefe Löcher in meine Seele fraßen un diese zerstörten. Das Mädchen, dass ich so gemocht hatte, das ich so beschützt hatte, das mir so ans Herz gewachsen war. Dieses Mädchen war jetzt weg. Und ich war daran Schuld.
Jan kam zurück und drückte mir etwas kaltes in die Hand. Andre führte das kalte etwas an meine Lippen. Ein Flüssigkeit lief in meinen Mund. Ich trank gierig das klate klare Wasser. Meine SIcht wurde gewaschen un die Farben verschmolzen wieder zu Bildern, die ich kannte. Ich saß im Flur meiner Wohnung. Neben mir hockte Andre, mir gegenüber stand Jan. Ich sah die beiden nacheinander an. Sie blickten nur mit traurigen Gesichtern zurück.
"Trink weiter", sagte Andre und führte das Glas mit Wasser wieder zu meinem Mund. Ich tat, wie er mir befohlen. Ich trank das ganze Glas aus. Mein Kopf war erhitzt, als hätte ich ihn in einen Backofen gesteckt und mein Körper fühlte sich an, als wäre ein Panzer darüber gerollt.
"Wir werden sie finden, Ju", sagte Jan aufmunternd und versuchte, sich ein Lächeln abzuringen. Es gelang ihm nicht, doch seine Worte halfen. Eine Chance hatten wir noch. Wir mussten Marie finden, auch wenn das so gut wie unmöglich war.
"Erstmal müssen wir hier raus kommen", begann Andre, stand auf und lief in Richtung Fenster.
"Das überlebst du nicht", sagte ich. Ich kannte Andre gut genug um zu wissen, dass er gerade mit dem Gedanken spielte aus dem Fenster zu springen. Auch, wenn sich direkt unter dem Fenster ein kleines flaches Wasserbecken befand, er würde es wahrscheinlich nicht überleben und eine möglicherweise tote Person in meinem Freundeskreis reichte mir erst einmal.
"Wer hat denn noch einen Schlüssel?", fragte Jan. Ich überlegte kurz. Mein Gehirn begann sich langsam wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.
"Also, Nico hat jetzt meinen. Ansonsten hat Vince noch einen, aber er ist-", begann ich, doch Andre ließ mich nicht ausreden.
"Ruf ihn an", befahl er und hielt mir dein Handy hin. Meines hatte ich... moment mal, wo eigentlich. Ich sah mich suchend um und fand es auf der Kommode, neben einem leeren Platz. Dort hatten wenige Minuten zuvor noch meine Schlüssel gelegen. Die Schlüssel... achja, Vince anrufen. Hastig tippte ich Vince Nummer in Andres Handy und drückte auf Anrufen. Es dauerte nicht lange, bis er abnahm.
"Andre, was geht?", fragte Vince mit seine lockeren fröhlichen Stimme.
"Vince? Ju hier! Wir sind zu Hause eingeschlossen und Nico hat Marie und meine Schlüssel", sagte ich schnell, ohne zuwischendurch auch nur einmal Luft zu holen. Ein paar Sekunden war es stumm in der Leitung.
"Ich bin in 10 Minuten da", antowrtete Vince mit einer ernsten Stimme. Er legte auf, bevor ich noch etwas sagen konnte. Ich nahm das Handy vom Ohr und starrte es engeistet an.
"Und?", fragte Andre. "Wann ist er hier?"
"Zehn Minuten", sagte ich knapp und drückte Andre sien Handy zurück in die Hand. Meine Hand zitterte und ich zog sie schnell zurück an den Körper, nachdem Andre sein Handy zurück hatte, doch er hatte es gereits gesehen.
"Ju, wir finden sie", sagte er und hockte sich wieder neben den Stuhl, auf dem ich saß. Jan, der sich an die Wand gelehnt hatte, schaltete sich ein.
"Andre hat Recht. Wir werden sie finden. Außerdem ist sie stark Ju. Sie hat es lange ausgehalten, mit diesem Typen zu leben, ohne sich von ihm umbringen zu lassen", beteuerte er. Sie unterschätzen ihn. Wut kochte in mir hoch. Wut auf Nico, Wut auf Jan und Andre, auf ihre Unverständlichkeit. Wut auf mich selbst, auf meine Unfähigkeit un mein Unvermögen, zu denken.
"Ich wisst nicht, wozu er fähig ist", brüllte ich die beiden an. Das hatte ich nicht gewollt. Ich hatte sie nicht verletzen wollen, doch ich hatte es geatn. Jan blickte erschrocken zurück, doch Andre fing sich schnell und stellte sich mir entgegen.
"Doch Ju, das wissen wir. Wir haben genauso viel gesehen, wie du. Wir können Nico einschätzen. Er ist extrem gefährlich, aber wir können das schaffen, wenn wir es Richtig machen!", erklärte er mir in der selben Lautstärke, wie ich sie angeschrien hatte. Sein Gesicht war rot vor Zorn, der hoffentlich Nico und nicht mir galt. In diesem Moment klingelte mein Handy auf der Kommode. Alle unsere drei Köpfe wendeten sich dem Handy zu. Langsam, um mein Gleichgewicht zu finden, stand ich auf und ging auf das Handy zu. Ohne nachzusehen, wer anrief, nahm ich ab.
"Hallo?", fragte ich. Meine Stimme war so ausdruckslos, wie sie jemals hätte sein können.
"Ju?", keuchte jemand auf der anderen Seite. Eine Stimme, dich ich überall erkennen würde.
"Marie! Wo bist du?", rief ich. Sie atmete schwer.
"Bei Nico zu Hause", antwortete sie hektisch. Plötzlich keuchte sie laut auf und im Handy war ein knacken und knattern zu hören. gedämpft hörte ich eine andere Stimme. Sie war tief und bedrohlich. Mir lief ein Schauder über den Rücken. Nico!
"Was hast du gemacht, Marie", rief er wütend. Ien dumpfes Pochen war zu hören und Marie schrie auf.
"Marie? Marie?", rief ich hektisch.
"Marie, was ist los?", rief ich weiter, doch sie meldete sich nicht mehr. Leise war Nico im Hintergrund zu hören.
"Also Süße, wir haben uns ja lange nicht gesehen, nicht wahr? Lass uns dohch tun, wozu wir letztes Mal nicht gekommen sind", tönte es leise und dunkel. Ein lautes knarren war zu hören. Wieder schrie Marie auf.
"Nimm die Finger von mir, du Schwein", rief Marie. ich spürte die Wut in jedem Zentimeter meines Körpers. Sie durchströmte meine Adern wie das Blut, dass in ihnen floss. Wieder schrie Marie auf.
"Lass mich los!", rief Marie wieder. Auch wenn ihre Stimme durch die Entfernung vom Telefon nur dumpf und leise zu hören war, ich konnte mich unmöglich verhört haben.
"Marie, ich will dich nicht dazu zwingen, aber du lässt mir keine Wahl", knurrte Nico aus weiter Entfernung. Marie schrie, doch ihre Schreie verstummten plötzlich. Sie wurden zu einem kaum vernehmbaren brüllen, als wenn sie den Mund geschlossen hätte. In meinem Hals bildete sich ein dicker Kloß, der mich am schlucken hinderte. Mein Körper wurde geradezu mit Adrenalin vollgepumpt. Ich bleckte die Zähne und knurrte. "Du bist dran, Nico", rief ich in das Telefon. Dann legte ich auf.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich heute noch ein Kapitel schaffe, aber, tadaaa, hier ist es also doch. An alle lieben Leser, Ich habe euch soooooooooooo lieb, ich kann das gar nicht beschreiben. ihr gebt mir immer soooooooo viel Motivation, das nächste Kapitel zu schreiben. Ich hoffe der Anfangspart hat sich nicht so gezogen und Jus Existenzkriesen habt ihr als wichtiges Storyelement empfunden. Morgen kommt bestimmt wieder ein Kapitel, wenn ihr wieder fleißig motivierende Kommis schreib. Jedes "Bitte schreib weiter" ist eine unglaubliche Motivation. Ich liebe euch dafür, dass ihr mir sooooooooo viele liebe Sachen schreibt.
Bis, ich denke mal, morgen,
LG Kaeferchen
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Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanfictionWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...