Angst zu träumen

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JUS POV:

"Sie gehört mir", zischte Nico und schubste mich rückwärts. Ich war viel zu erschrocken, um mich zu wehren, also fiel ich. Die dickflüssige Brühe des Teiches empfing mich unsanft, als wäre ich auf eine Stahlplatte gefallen. Ich riss die Augen auf und blickte in Richtng Ufer, dass inzwischen schon mehrere Meter entfernt war. Dort stand Nico und grinste schelmisch. Ich keuchte. Plötzlich wurde ich von etwas herunter gezogen. Die Brühe fraß sich durch meine Klamotten und machte sie kalt. Ich schrie oder ich versuchte es, ob es mir gelang wusste ich selbst nicht. Ich strampelte und versuchte, wieder an die Oberfläche zu gelangen, doch es brachte nichts. Ich war gefangen. Erneut wurde mein Gesicht mit einem Schlag kalt und ich schreckte hoch.

Ich stand im Bett, daneben stand Vince und starrte mich verwirrt an. Er hielt einen leeres Glas in einer Hand.

"Schei*e Ju! Du hast geschrien wie am Spieß! Was war denn los?", fragte Vince geschockt. Oh Gott! Ich rieb mir mit den Händen über das Gesicht.

"Albtraum", sagte ich.

"Das war mir klar", meinte Vince. "Aber was hast du bitteschön geträumt, dass du erst nach dem zweiten Glas Wasser aufgewacht bist?"

"Keine Ahnung", sagte ich und meinte es ernst. Die Erinnerung an Träume verschwand bei mir immer schnell. Ich weiß nur noch, dass Marie darin vorkam. Marie... Ich griff schnell nach meinem Handy und schlatete es an. Nichts. Keine Sms, kein verpasster Anruf. Ich stönte.

"Was ist?", fragte Vince und wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum.

"Nichts, alles okay. Sorry, dass ich dich geweckt habe", entschuldigte ich mich und rieb mir die Augen. Vince kaute genervt auf seiner Unterlippe herum.

"Versuch doch einfach nochmal zu schlafen", meinte er und ging aus meinem Zimmer. Vielleicht hatte er ja Recht. Ich meine, schaden konnte es ja nicht, oder? Ich drehte mein Kissen um, da es oben nass war und begann wieder mit der Atemtechnik, die ich als Kind immer verwendte hatte, doch dieses Mal half sie nicht. Ich hatte viel zu viel Angst, zu träumen. Es muss ein schlimmer Traum gewesen sein, wenn selbst Vince mich kaum wach bekommen hatte. Meine Gedanken kreisten und ich versuchte mich an den Traum zu erinnern. Wovor hatte ich so große Angst? Ich sah auf die Uhr an meinem Handgelenk, doch ich konnte das Ziffernblatt nicht lesen. Also kramte ich noch einmal nach meinem Handy und schaltete das Display an. 4:43 Uhr. Ich wollte das Handy gerade in die Ecke zurückschmeißen, aus der ich es gezogen hatte, doch im Augenwinkel sah ich noch etwas auf dem Display stehen. Ich sah genauer hin. Eine Sms! Sie war von Marie.

Bis eben noch. Albtraum. Marie.

Also hatte auch sie einen schlimmen Traum gehabt. Ob das Zufall war? Unmöglich! Jetzt hatte ich wieder Sehnsucht nach ihr. Nach ihrem Geruch, nach ihren Haaren, ihren Augen... WIe konnte man nur so abhägig von einem Menschen sein? Marie war ja schließlich keine Droge, oder etwa doch? Plötzlich plagten mich aber auch die Ängst vor unserem nächsten Treffen. Wie sollte ich ihr beichten, dass Nele nicht zu Hause gewesen war? Sollte ich es ihr jetzt schreiben? Nein, das wollte ich ihr lieber sagen, wenn ich bei Marie war. Jetzt, in diesem Moment würde ich sie nicht trösten können. Ich wollte bei ihr sein. Marie war stark, doch wie stark genau, dass wusste ich nicht. Vielleicht war sie stark genug, um gegen Nico anzukämpfen, doch dass war Hass gewesen, der sie getrieben hatte. Als ich verschwunden war, hatte ich sie zerstört. Wäre Jan nicht gewesen... Daran will ich gar nicht denken. Ob sie noch leben würde?

Ich wollte Marie zurück schreiben, doch was? Von Nele?

Ích auch. Ju.

Jetzt würde sie sich das schlimmste ausmalen. Tolle Idee, Ju! Ich entschied mich, schnell noch eine Sms hinterher zu schicken.

Mir geht's gut. Habe schon längst vergessen, worum es in meinem Traum ging. Alles klar bei dir?

Das war ein wenig gelogen. Ich wusste immernoch, dass Marie in meinem Traum vorgekommen war. Ich grübelte weiter. Was hatte Marie mit einem Albtraum zu tun? Dass sie starb? Dass sie verschwand? Dass sie mich nicht mehr sehen wollte? Ich bestrafte mein Gehirn dafür, dass ich möglicherweise so etwas geträumt hatte! Marie schrieb nicht mehr. Vielleicht schlief sie wieder. Vielleicht wusste sie nicht, was sie schreiben sollte. Es war auch egal warum, Tatsache war, dass ich an diesem Morgen keine Nachricht von ihr erhalten hatte.

Alles okay? Ich mache mir langsam Sorgen!

Ich wusste, dass es übertrieben war, jederzeit wissen zu wollen, wo sie war und wie es ihr ging, aber ich hatte immer Angst um sie, seit Nico uns verfolgt hatte. Nico... Auch er war ein Teil des Traumes gewesen. Hatte er Marie wieder entführt? Hatte er sie umgebracht? Ich wollte gar nicht wissen, in welche Richtung meine Träume noch hätten gehen können.

Hallo liebe Leser. Heute nur ein Lückenfüllerkapitel, ich habe eine kleine Bitte an euch.

Ich brauche eine kurze Pause um meine Ideen auszubrüten, ich hoffe es ist okay, wenn ich am Wochenende vielleicht nichts hochlade. Wenn ihr unbedingt wollt, kann ich Samstag und Sonntag auch kurze Lückenfüller machen, aber die sind dann wirklich sehr kurz. Lasst doch einen Kommi mit eurer Meinung da.

LG Kaeferchen.

Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt