MARIES POV:
"Ich weiß, ich konnte es auch kaum glauben", rief Leona und fiel mir um den Hals.
"Ohh!", quietschte ich. "Ich freue mich ja so für dich!" Sie machte sich los und hielt mich eine Armlänge von sich weg.
"Na hör' mal, du hast es doch wohl genauso geschafft!" Gespielt verzog sie ihr Gesicht kruz, doch dann überkam auch schon ein Lachkrampf nach dem anderen ihren Körper und zog meinen mit hinein. Immerhin eine Person, die ich schon kannte. Und, zumindest glaubte ich das, auch mochte. Ich war also nicht allein, als ich das Glasgebäude zum ersten Mal von Innen bestaunen durfte - und bestaunen war definitiv kein Verb, das angemessen genug war, um die Arbeit der Architekten zu würdigen. Der Aufbau war so komplex, dass mein Gehirn nicht die Zeit hatte, irgendetwas genau zu erkennen und zu verbinden. Veschachtelte Treppen wanden sich um meterhohe Säulen, tausend verschiedene Ebenen zäumten die Wände, alle versetzt und abgerundet, weiß gestrichen, aber trotzdem irgendwie warm und ganz anders, als in den Laboren. Es vermittelte mir einen Eindruck von... Zuhause. Ja, von einem richtigen Zuhause, dass ich schon seit Jahren nicht mehr gehabt hatte. Wenn man Jus Wohnung nicht mitzählte. Ich merkte kaum, wie Leona mich weiter zog, bis sie mit dem Finger vor meine Nase herum schnipste.
"Was?", fragte ich verdattert. Sie lachte.
"Jetzt komm schon! Du hast die nächsten Monate noch genug Zeit, dir das alles genau anzugucken", meinte sie fröhlich und zog mich weiter. Irgendwie hatte ich schon jetzt das Gefühl, dass die Energie, die von Leona ausging, mir das ein oder andere Mal den Ars** retten würde. Ich zottelte meine Koffer also hinter ihr her. Erst wollte ich fragen, wo sie eigentlich hin lief, doch als ich an ihr vorbei schielte, erblickte eine Staffelei mit einem angebrachten Schild "Ausbildung 1. Quartal", daneben einen Mann in Schlips und Kragen inklusive ein paar weitere Leute mit Koffern und Taschen. Wir gingen auf ihn zu, im selben Moment, als ich sie erblickte, warf eine der Frauen ihr Haar blondes Haar zurück. Oder besser gesagt: ein Mädchen. Sie war klein, ihr Gesicht mit Sommersprossen bedeckt und die Gesichtzüge erinnerten mich eher an eine Grundschülerin als an jemanden, der an der Fluglotsenausbildung teilnahm. Bis ich ihre Augen traf, die meinen ganzen Eindruck von ihr veränderten. Anstatt eines Kristallblaus, dass für gewöhnlich ihrem hellen Typ vorreserviert war, starrten mich zwei Turmaline, finster wie die Nacht, an. Unillkürlich wand ich den Blick ab und einlte Leona hinterher. Sie redete schon mit dem Kerl in Schlips und Kragen, der jedoch sichtlich mehr an ihrem Ausschnitt, als an seiner offensichtlichen Aufgabe interessiert war. Immernoch etwas neben der Spur postierte ich mich neben ihr. Leona bekam ein paar Papiere in die Hand gedrückt und trat dann einen Schritt zurück, um mir Platz zu machen.
"Hallo", versuchte ich, ihn möglichst motiviert zu begrüßen. Wenn Kartoffeln sprechen könnten, würden sie höchstwahrscheinlich genau so klingen. Für den Fall, dass sie in diesem Moment zu Püree zerstampft wurden. Denn genau das passierte gerade mir. Einen Wimpernschlag später stand nämlich nicht mehr ich, sondern eine reizende Brünette vor dem Mann und gewährte ordentlich Einblick in ihr Dekoltée.
"Hey!", beschwerte ich mich, Lorena stand schon neben mir und legte mir eine Hand auf die Schulter.
"Keine Sorge Süße!" Die Brünette klimperte wiederlich schleimig mit den Wimpern. "DU kommst auch gleich dran. Sobald das Fußvolk an der Reihe ist!" In diesem Moment hielt mich einzig und allein Leona davon ab, die zwei Schritte nach vorne zu stürzen und ihr mit ihren eigenen künstlichen Fingernägeln die Augen auszukratzen. Aber wie gesagt, solange Leona an meiner Seite war, hatte ich noch eine kleinen Rest Kontrolle. Genauso zuckersüß und unschuldig wie vorher bei mir wand sie ihre Aufmerksamkeit nun dem Mann zu, der uns die Zimmer zuwies, wie mir Leona ins Ohr flüsterte.
"Tut mir leid, hallo. Ich bin Ailyn Shreader!" Sie streckte dem Mann die Hand hin und er schüttelte sie. In mir stieg der Brechreiz hoch. Ihr Gegenüber verweilte eine Weile ind der Entscheidungsstarre zwischen Ailyns Oberweite und seiner Liste, entschied sich zum Glück dann doch für zweiteres.
"Sie teilen sich ein Zimmer mit... Marie Kriesch. Hier ist ihr Plan, da hinten die Treppe auf Ebene C, von da aus müssten sie es finden", erklärte der Mann. Mir fiel die Kinnlade herunten. Ailyn ebenfalls.
"WIeso habe ich kein Einzelzimmer?", fragte sie empört und warf das Haar über ihre Schulter zurück.
"Nun ja, in den Tests hat man eine minimale Lernschwäche bei ihnen festgestellt. Daher halten die Leute von Oben es für sinnvoll, sie mit einer etwas kompetenteren Person, die sich auf ihr Verhalten einstellen kann, in ein Zimmer zu stecken. natürlich nur zu ihrem Besten!" Er nickte freundlich und ich hatte den Eindruck, als imitierte er ihr zuckersüßes Lächeln, dass nun leider nicht mehr auf ihren Lippen zu sehen war. Beleidigt riss sie ihm die Papiere aus der Hand und zog hüftschwenkend ab. Ich legte meinen Kopf in die Hände.
"Nicht die, oh Gott!", stöhnte ich. Leona tätschelte mir aufmunternd den Rücken.
"Vielleicht kannst du sie ja zähmen. Die richtige Haarfarbe hat sie ja, damit du 'ruhig, Brauner' sagen kannst", scherzte sie. Ich schmunzelte. Hach ja, Leona würde mir so einige Male hier den Arsch retten. Der Mann in Schlips und kragen war noch eine Weile beschäftigt, Ailyns Ars** hinterher zu starren, bis er mich dann auch nur ansatzweise bemerkte. Doch dann schenkte er mir Tatsächlich einen Bruchteil seiner Aufmerksamkeit.
"Und sie sind?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch. ich trat den einen Schritt auf ihn zu.
"Marie Kriesch"; sagte ich. "Zu meinem großen Bedauern..."
Eigentlich bin ich ja krank, Leserchens,
aber da man ja immer positiv denken soll, um gesund zu werden, scheiß ich mal eben auf mein sonstiges Computer-Krankheits-Gesetz und liefere euch neuen Stoff... mit Aussicht auf ein paar aufbauende Kommentare, damit ich morgen wieder fit für die Schule bin. Ja, ich nutze euch aus. Nein, ich bereue es nicht. Aber ihr wisst ja, wie viel ich euch zu verdanken habe und dass das alles nur durch euch möglich geworden ist, also darf ich mir das doch zwischendurch mal erlauben, oder? naja, <3
LG Kaeferchen
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Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanficWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...