Taub

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MARIES POV:

Es war so, als würde ich 24 Stunden zurück fallen. All' der Schmerz kehrte zurück und überlagerte mich mit einer solchen Kraft und Energie, die mir den Atem und die Fähigkeit, klar zu denken raubte. Ich lag schreiend und keuchen auf dem Boden, die Wange an den kalten Stein gepresst, der innerhalb von kürzester Zeit wärmer und wärmer wurde und somit auch keinen Sinn mehr machte. Ich zuckte, meine Finger verkrampften sich immer wieder, um den Schmerz zu betäuben ließ ich meine Hand wieder zu der großen Narbe gleiten und begann, daran zu kratzen. Ich keuchte und mir stockte der Atem noch schlimmer als vorher. Betäubt lag ich auf dem Boden, die Hand auf meiner Narbe, einen Fingernagel hinein gestochen. Mein Herz pochte unregelmäßig und schnell, mein Atme genau so. Erst nach einigen Minuten vertraute ich meinem Gehirn wieder soweit, dass ich mich bewegen konnte. Ich konnte nur hoffen, dass ich meinen Schmerz fest in einer Ecke meines Kopfes eingeschlossen hatte. Nur noch heute und morgen, nur noch eineinhalb Tage mustte ich hier bleiben, nur noch eineinhalb Tage musste ich meine Gefühle ausschließen, dann war ich wirklich wieder frei. Ich sagte mir das immer und immer wieder, ich drängte immer und immer wieder mit Hilfe meines Verstandes den Instinkt meines Herzens zurück, versuchte ihn, so gut es ging, zu unterdrücken und mich zu konzentrieren. Ich saß bereits in meinem nächsten Test. Logikaufgabe um Logikaufgabe wurden, meiner Meinung nach viel zu langsam, von mir gelöst. Ab und zu verschwamm meine Sicht, wenn die Gefühle sich durch meinen Verstand fraßen. Ich schluckte und blinzelte die Tränen weg. Niemand durfte sehen, dass ich litt. Niemand durfte sehen, dass ich abgelenkt war. Niemand durft sehen, womit ich wirklich zu kämpfen hatte. Ich unterdrückte ebenso wie die Gefühle den Reiz, mich an meiner Narbe zu jucken, damit ich nicht mit blutigen Fingernägel hier sitzen und nach einer Erkärung dafür suchen musste. Stattdessen saß ich verkrampft mit angestrengtem Gesicht vor dem Monitor, biss mir auf die Lippe, obwohl ich schon seit gefühlten Stunden Blut schmeckte und tat, was man von mir erwartete. Wie immer während eines Tests verlor ich das Zeitgefühl, ich arbeitete einfach, bis mir der Testleiter eine Hand auf die Schulter legte und mich von dem Tisch wegzog. Ich sah ihn an, seine Lippen bewegten sich, doch ich hörte nicht, was er sagte, ich hörte gar nichts. Nachdem er offensichtlich aufgehört hatte, zu sprechen, nickte ich einfach kurz und verließ das Labor. Noch heute früh hatte ich mir nichts anderes gewünscht, als in Gesellschaft von Leona zu sein und zu vergessen, jetzt wollte ich einfach nur alleine sein. Ich ging also auf meine Kabine, wartete auf das Abendessen, nahm ein paar Löffel davon, was auch immer es gewesen war, legte mich danach hin uns schlief sofort ein. Die ganze Zeit sah ich nicht einmal auf mein Handy aus Angst, dort würde eine SMS von Ju auf dem Bildschirm warten. Ich wollte das hier schaffen. Es war nur vernünftig, mich um die besten Ergebnisse in diesen Tests zu bemühen und das schaffte ich unter den Schmerzen, die die Trennung von Ju in mir auslöste einfach nicht. Ich schlief also, doch mein Unterbewusstsein tat es nicht. Folgend träumte ich von niemand anderem, als von Ju.

Ja, es geht voran, Leserchens,

wie ihr mitbekommen habt, der nächste Tag wäre Maries letzter in den Laboren, danach wird sie Ju endlich wieder sehen! Habt ihr weiterhin Vorschläge für eine süße Aktion von Ju? Lasst es mich wissen, die beste Idee werde ich, zumindestens Teilweise, umsetzten. Sorry, dass es heute mal wieder nur so kurz ist, dafür kommen garde richtig fette Kapitel in Neles Geschichte und das Finale davon soll auch noch vor Silvester erscheinen. Mit Neles Tod ist nicht alles so, wie ihr denkt, es lohnt sich also, da auch einmal herein, inbesondere im Finale, zu lesen.

LG Kaeferchen

Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt