ANDRES POV:
Marie blickte an sich herunter. eigentlich sah sie auch so gut aus, aber aus dem Haus gehen sollte sie in Jans Klamotten trotsdem lieber nicht. Die Nachbarn halten uns sowieso schon für verrückt und krank. Wir sollten ihnen nicht noch mehr Gründe geben, über uns zu reden. Wo wollten sie eigentlich hin? Was hatte Jan vor?
"Jan, kann ich dich mal kurz sprechen?", fragte ich und wies ihn per Körpersprache an, mitzukommen.
"Ich geh' mir kurz was anziehen", sagte Marie und zeigte mit dem Finger hinter sich in den Flur.
"Klar, mach das", sagte Jan, so höflich wie immer und drehte sich dann zu mir um. "Was ist?"
"Wo willst du hin und warum zum Teufel hast du es so eilig? Was hat Marie damit zu tun?", fragte ich ihn leicht gereizt. Keine Ahnung, welches Spiel er gerade trieb, aber es sah ernst aus.
"Ju hat angerufen. Gerade eben", begann er. Meine Augen weiteten sich. Ju? War ihm was passiert? Hatte dieser Nico ihn erwischt?
"Was hat er gesagt?", fragte ich panischer, als ich wollte.
"Er meinte, ich solle sofort vorbei kommen und Marie mitbringen. Ich solle keine Fragen stellen, er würde es uns gleich erklären. Es sagte, es sei wichtig und wiederholte noch mal, dass ich Marie mitbringen sollte. Aber irgendwas war komisch. Es klang, als sei er bertunken oder so. Ständig hat er mich Janni gennant. Das fällt mir aber jetzt erst auf...", fuhr Jan fort. Ich sog die Informationen in mich auf und in meinem Kopf begannen die Zahnrädchen zu arbeiten. Ju, Marie, keine Fragen, berunken, Janni. Da fiel mir eines auf.
"Ju trinkt nicht einfach so. Er muss dich mit Absicht so genannt haben", stellte ich fest.
"Aber warum?", fragte Jan, das Gesicht nachdenklich verzogen.
"Als Rache für den Justus Bumm Gag?", überlegte ich laut.
"Nein, dass würde er mir doch persönlich sagen. Und schon gar nicht, wenn ihm etwas so ernst ist", meinte Jan. Ich wusste sofort, dass er Recht hatte. Ich kannte Julien besser, als jeden anderen Menschen auf der ganzen Welt. Außer natürlich Cengiz und Jan, aber das waren ja praktisch sowas wie meine Brüder. Jan wollte an mir vorbei gehen, um sich seine Jacke anzuziehen, da hielt ich ihn am Oberarm fest.
"Wieviel von dem Gespräch hast du Marie erzählt?", fragte ich, leise, damit sie mich auf gar keinen Fall hören konnte, denn gerade kam sie aus Jans Zimmertür heraus.
"Nicht", murmelte Jan so leise wie ich zuvor. Warum hatte Ju Jan so genannt? Er war nicht seine Art, sich Spitznamen für andere Leute auszudenken. Mir war unwohl bei der Sache, dass Jan und Marie jetzt zu ihm fuhren. Meinen Entschluss fasste ich schnell.
"Ich komme mit", verkündete ich. Noch ehe Marie oder Jan protestieren konnten, was sie anscheinend wieder meiner Erwartungen gar nicht vorhatten, zog ich mir Schuhe und Jacke an. Als ich fertig war, richtete ich mich auf. Marie hatte die Arme um Jan geschlungen und Jan streichelte ihren Rücken. Dann löste er sich von ihr und ich blickte in Maries Gesicht. Keine roten Augen, keine getroockneten Tränen auf den Wangen. Warum hatte sie Jan denn jetzt bitte umarmt? Ach egal, ich werde die Frauen nie verstehen. Meine Hand griff von allein auf die Komode, auf der die Schlüssel lagen. Ich zog den Auto- und den Huasschlüssel aus der Wirrwar heraus uns lies sie in der selben Jackentasche verschwinden, in der sich auch mein Handy befand. Dann öffnete ich die Tür, ließ Jan un Marie austreten und schloss sie wieder hinter mir. Wir liefen in einem Tempo, das ich niemals für möglich gehalten hatte die Treppe hinunter. An der Glastür, die nach draußen führte angekommen, erstarrte Marie.
"Marie, alles klar?", fragte Jan und legte eine Hand auf ihre Schulter. Auf ihren freien Unterarmen konnte ich sehen, wie sich eine Gänsehaut bildete. Ich verstand und ging aus der Tür. Langsam blickte ich von rechts nach links. Kein Mensch war zu sehen. Das war ungewöhnlich für diese Zeit, jedoch egal. Kein Nico. Ich drehte mich zurück und öffnete die Glastür.
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Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanfictionWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...