Ich muss dir was beichten

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MARIES POV:

Jan stand auf, umarmte mich noch einmal und verschwand unten. Ich legte den Kopf wieder in den Nacken, um Ju sehen zu können, der sich über mich gebeugt hatte. Er drückte mir einen kurzen, aber sehr intensiven Kuss auf die Lippen. Erneut schloss ich kurz die Augen und wartete, bis die Hitze und das Kribbeln wieder vergingen. Etwas landete auf meiner Nase oder besser gesagt davor und kitzelte mich.Sofort setzte ich mich halb auf und nieste.

"Du bist allergisch gegen Daunen?", fragte Ju ungläubig.

"Wusste ich selbst noch nicht", antwortete ich und drehte die einzelne Feder zwischen den Fingern.

"Wollen wir irgendwo hin fahren?". Jus Blick fiel auf die andere Seite der Masonettes, wo gerade gedreht wurde.

"Ich dachte du wirst gebraucht!", protestierte ich.

"Eine kleine Notlüge. Ich wollte sowieso mit dir her", sagte er verlegen. Ich grinste.

"Was denkst du eigentlich von mir? Sag das doch gleich!", spottete ich.

"Sorry", murmelte Ju und senkte den Kopf. Ich stand auf und griff seine Hand.

"Na komm, gehen wir!" Ich zog Ju die Treppe runter, griff mein Longboard und klopfte noch kurz an Jans Zimmer, bevor ich die Tür öffnete, ohne auf das "herein" zu warten.

"Wir sind dann weg, 'kay?", teilte ich ihm schnell mit. Er nickte und winkte kurz. Ich verdrehte die Augen über die Geste, schloss jedoch die Tür wieder leise und folgte Ju aus dem Haus hinaus. Draußen angekommen sprangen wir auf unsere Boards und fuhren in die Richtung, in der auch das Heim lag. Erst jetzt fiel es mir auf.

"Sag' mal, liegt meine Tsche mit den ganzen Sachen eigentlich noch vor deiner Tür?", fragte ich.

"Vince hat sie reingenommen", erwiderte Ju. Ich nickte. Immerhin. Jetzt gab es einen Grund, nachher noch einmal in ihrer Wohnung vorbei zu schauen und vielleicht sogar dort zu bleiben. Jedenfalls hatte ich keine wirklich große Lust, heute im Heim zu schlafen, einen Tag nach praktisch 100 Stunden Isolation. Nein, das war nun wirklich nicht die beste Idee. Fürs erste fuhren Ju und ich weiter, bis wir an diesem einen Park ankamen. Der Park, von dem ich vor einiger Zeit geträumt hatte. Der Park, in den ich Ju von meinem Traum erzählt hatte. Ich war mir sicher, dass das kein Zufall war. Ju führte mich über die Wiesen bis hin zu einem Kastanienbaum, unter dem er sich nieder ließ. Mir blieb ja wohl nicht anderes überig, als mich daneben zu setzen und mich leicht an ihn zu lehnen. Der Duft des Baumes überwältigte mich für einen Moment, ich warf nicht fähig, irgendetwas außer das um mich herum wahr zu nehmen, bis Ju irgendwann anfing zu sprechen.

"Ich muss dir noch etwas beichten", begann er. Ich öffnete die Augen, riss mich von den betörenden Gerüchen weg und sah ihm in die Augen.

"Schieß los."

"Als du in die Labore gegangen bist, als ich noch bei dir stand, da hat uns jemand beobachtet und mich danach angesprochen. Es war einer der Versuchsleiter. Er hat mich ein paar Dinge über dich gefragt und mich um ein paar Dinge gebeten. Eines davon war die Sache mit dem Video. Du weißt schon, wo ich gesagt habe, dass du meine Freundin bist. Und auch der Streit, den ich angezettelt habe", fuhr Ju fort. Ich überlegte und atmete eine Weile.

"Ich habe mir soetwas schon gedacht, dass das nicht deine Absicht war, mit dem Streit. Das warst nicht wirklich du, wo wie ich dich kannte, aber ich habe es einfach so angenommen. Es war nicht genug Zeit und Raum, um alles richtig zu druchdenken", erklärte ich.

"Worauf ich hinaus wollte, ist das Video", griff Ju seine Erzählung wieder auf. "Es ist nicht wirklich auf YouTube, sie haben es nur so eingerichtet, dass nur dein Handy auf den Link zugreifen kann." Mein Atem stockte.

"Dann weiß es also keiner? Außer den anderen YouTubern meine ich", hakte ich nach.

"Nein", antwortete Ju. "So eine Entscheidung würde ich nicht alleine treffen." ich lächelte bei dem Gedanken daran, wie gut ich Ju doch kannte, dass mir genau diese Fragen schon vor Tagen durch den Kopf gegangen waren. Jus Finger wanderten über mein Gesicht und hinterließen glühende Lavaspuren auf meiner Haut.

"Ich habe mich aber mittlerweile schon damit abgefunden. Von mir aus kannst du das Video öffentlich machen", sagte ich ehrlich. Jetzt war ich bereit. Irgendwie wollte ich es jetzt auch. Vielleicht, weil ich Ju wieder so nah war und ihn im Blick hatte. Vielleicht auch einfach, weil man mir die Entscheidung eigentlich schon vorher abgenommen hatte. Vielleicht aber auch einfach, weil mein Urteilsvermögen durch Jus Körper deutlich beeinträchtigt wurde. Egal, was es nun auch immer war, ich war glücklich. Nichts und niemand konnte uns auseinander bringen, egal wie viele Leute uns auch immer nicht zusammen sehen wollten. Das war nicht mein Problem.

"Super, dann muss ich heute gar nichts mehr machen!", stellte Ju fest, beugte sich vor und küsste mich auf die Schläfe. Es brannte schmerzhaft, denn ich wollte mehr. Diese Distanz, die zwischen uns in der Öffentlichkeit war, wobei ich anmerken musst, dass sie zur Sicherheit der anderen Leute diente, schmerzte und zog sich wie ein Kaugummi. Diese Zeit, in denen ich nicht sebst bestimmen konnte, wie nah ich Ju war, dauerte Unendlichkeiten. Jus Llippen verweilten auf meiner Schläfe, ich rechte den Hals, damit sie weiter nach unten rutschten, doch stattdessen lösten sie sich nur komplett von mir. Als Ausgleich rutschte er ein Stückchen mehr an mich heran und umschlang meinen Oberkörper mit seinen Armen. Ju hatte ja keine Ahnung, wie sehr er mich damit quälte, doch ich tarute mich nicht, irgendetwas zu sagen, in der Angst, er würde sich wieder von mir lösen.

Jey, es ist pünktlich, Leserchens,

zumindest halbwegs. Seit ein par Wochen arbeite ich an einem relativ aufwendigen Musikvideo zu dem Lied "Kickstarts-Example-9Bar-Remix", dass ich selber auch noch einmal bearbeitet habe. Es ist ein Schulprojekt, macht mir ultra viel Spaß, klaut aber leider auch ultra viel Zeit. Dann ist es halb elf, ich merke: OMG, es ist halb elf und ich sitze seit vier Stunden im Schnitt, ich wollte doch noch Vokablen lernen und schreiben! Ja, das schiebt sich alles ein bisschen auf, immerhin haben wir jetzt einen festen Abgabetermin, zwei WOchen nach den Ferien, ich hoffe, ich kann in den Ferien 95% fertig stellen und nur noch die letzten Notfallszenen in der Woche nach den Ferien drehen. Hach ja, ich weiß, ihr mögt diese Friede, Freude, Eierkuchen-Kapitel, also hier noch eins, bevor es wieder ein wenig Spannung gibt. Oder vielleicht auch erst das Vorletzte vor der Spannung. Ihr kennt mich ja, ich ziehe gern! Voten, Kommentieren... Hab euch lieb <3

LG Kaeferchen

Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt