Zum Glück

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MARIES POV:

Wir lösten uns voneinander, als Jus Handy ein paar Töne von sich gab. Genervt zog er es aus der Hosentasche und starrte darauf. Dann lächelte er.

"Es ist Jan. Er will wissen, ob du schon raus bist", sprach Ju über das Handy hinweg zu mir.

"Fahren wir hin?", fragte ich.

Ju nickte. "Ich sollte sowieso heute helfen. Cheng ist auch da und soweit ich weiß, ist Regina auch mit von der Partie."

Ich grinste. Genau diese Person würde ich jetzt brauchen. Ich griff nach Jus Hand, stieg auf mein Longboard und starrte Ju an. Dieser versuchte mich gespielt zur Seite zu ziehen, um an sein Board zu kommen, doch ich blieb standhaft. Er hockte sich auf den Boden, so dass ich ebenfalls auf mein Board hocken musste, streckte seinen Fuß aus und zog, beziehungsweise schleuderte, sein Brett bis zu uns. Ich lachte, weil er sich lieber verrenkte, nagut, Verrenkung war auf Jus Niveau etwas anderes, anstatt meine and auch nur für eine Sekunde loszulassen. Als er sein Board nun endlich unter den Füßen hatte, fuhren wir los. Es tat gut, diesen bekannten Weg zu fahren, die Luft der Bäume und Blätter einzuatmen und mich einfach dahintreiben zu lassen. Ich brauchte mich nicht um die Richtung oder im Weg stehende Laternen zu sorgen, schließlich hielt ich ja noch immer Jus Hand fest, wie einen Teil menes Körpers. Irgendwie war er das ja auch. Ein getrennter Part von mir, von meiner Seele, der Magnet, der mich anzog. Ein Teil von mir. Von mir. Wie schön sich das anhörte, endlich etwas wirklich von mir nennen zu dürfnen. Es war besser, als ich es mir je hätte vorstellen können. Ebensowenig wie die Begrüßung, die mich an der Tür erwartete. Oder besser gesagt, mich umrannte.

"Süße, oh mein Gott, ich habe dich so vermisst. Wie geht es dir? War es schwer? Oh, du weißt ja gar nicht, wie viel ich zu tun hatte! Also wirklich, langsam habe ich das Gefühl, ich bin abhängig von deiner Hilfe geworden. Es ist so schön, dass du wieder hier bist!" Jan umarmte mich stürmisch und ließ den Redefluss aus sich heraus strömen, ohne auch nur ein einziges Mal Luft zu holen. Ich erstarrte, komplett von der Situation überrollt, bis ich fähig war, seine Umarmung einigermaßen zu erwidern, dauerte es mehrere Sekunden.

"Es geht mir gut", stotterte ich und tätschelte vorsichtig seinen Rücken. Jan hielt mich immer noch fest an sich gedrückt. "Du kannst mich dann auch wieder loslassen", sagte ich vorsichtig. Sofort ließ er von mir ab, trat ein paaar Schritte zurück und betrachtete verlegen siene Schuhe. Ich warf einen Blick zu Ju. Er hatte seine Augen ein bisschen enger zusammen gekniffen und auf Jan gerichtet. Ich hakte meinen kleinen Finger in seinen, er wendete den Kopf zu mir, ich sah ihn eindringlich an und er entspannte sich wieder. Ju griff mit seiner Hand nach einer meiner Haarsträhnen und wickelte sie um seinen Finger.Ich senkte den Kopf und lehnte ihn gegen seinen Oberkörper. Erst, als Ju sich bewegte, um in die Wohnung zu gehen, hob ich ihn wieder. Jan führte uns nach oben, er selbst lief hektisch voraus und rief schon auf dem Weg nach den anderen.

"Leute, guckt mal, wer wieder an der frischen Luft ist!", jodelte er mit ziemlich hoch verstellter Stimme. Ich blickte in die Gesichter von drei Personen, deren Münder sich hintereinander zu einem Lächeln verzogen. Als erstes stürmte Regina auf mich zu und schloss mich in ihre Arme.

"Oh Gott, Marie!", sagte sie und wiegte mich hin und her. Ich schloss meine Arme hinter ihrem Rücken zusammen und genoss den Moment. Regina war für mich eine Art neue beste Freundin geworden. Es war nicht das selbe wie mit Nele, es war anders, aber mindestens genauso schön. Der zweite, der auf mich zutrat, war Andre.

"Hey, Kleine", sagte er.

"Nenn mich nicht so", spottete ich, doch an meinem Lächeln sah man genau, dass ich es nicht ernst meinte. Andre hob mich hoch und drehte sich einmal im Kreis. Ich quietschte.

Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt