Brief 188

622 52 3
                                    

Hallo Peter

Du wolltest also einfach behaupten, es wäre nur eine verzögerte Welle gewesen, um die Zuschauer zu Bannen? Und trotzdem wurde das Problem noch nicht gelöst.

Ja, ich habe gut geschlafen, Richard hat meine Hand beim Einschlafen gehalten, aufgewacht bin ich an der Hand von Werner. Diese Männer machen Schichtbetrieb an meinem Bett. Witzig, oder?
Und ich darf wieder selber tippen, also solange Werner da ist. Endlich. Auch wenn ich Richard mag, es ist doch irgendwie sehr Privat zwischen uns - du verstehst was ich meine?

Richard ist nach Hause zum Schlafen, also in dein Haus, ja, du musst mich nicht korrigieren, ich verwalte nur, was du zurück gelassen hast. Also das Chaos, das du mir Bereitet hast, du hast mich nicht darauf vorbereitet, hast keine Liste gemacht, wer was erhalten soll, falls du nicht zurückkehrst. Momentan schaut es ja so aus, du gehst lieber auf den Mars, einfach, ohne retour. Es ist seltsam, man will nichts weg geben, alles behalten, noch lebst du, noch kann ich dich fragen, wer soll was erhalten. Es ist Makaber, wie wenn ich deine Beerdigung vorbereiten müsste und du mir bei den Details dazwischen redest - oder schreibst.

Werner schaut wieder auf die Uhr, meine Tabletzeit ist limitiert worden, ich muss mich immer noch schonen, sagen die Ärzte. Vermisse dich,

Grüsse von deiner Maya,

und einer von Werner

Briefe vom MarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt