Brief 449

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Hallo Maya,

ich bin froh um den Defibrillator – er verschafft mir eine Pause. Wenn auch nur kurz. Ich kann durchatmen. Mich – erholen – nein, das kann ich nicht. Aber ich kann es zumindest versuchen. Immerhin.

Mir geht es beschissen, ich bin fertig, ich mag nicht mehr, ich habe schon alles verbraucht was ich hatte und ich bin noch hier. Aber das ist kein Grund zum Aufgeben. Das weiss ich. Und ich gebe nicht auf. Das kommt mir nicht in den Sinn. Wir geben nicht auf, denn wir erwarten das auch von den anderen, wenn wir in einer Notsituation sind. Klingt vielleicht dumm und naiv – aber – aber wir brauchen das – brauchen es um weiter zu machen.

Analyse

Ich hasse das Wort.

Oh – ja, stimmt, ich darf mir noch einen Schimpfnamen aussuchen – ich habe deine Nachrichten gelesen, ja – aber – mir fällt keiner ein.

Ich kann die anderen nicht fragen. Wir sind ernst. Wir lachen nicht. Nicht jetzt.

Wir – später dann wieder. Jetzt geht es um – um das Leben von Rocco.

Wir sitzen im Dunkeln, zwei Taschenlampen sind überhitzt, die anderen haben wir gedimmt, nur noch eine leuchtet.

Peter


Briefe vom MarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt