Brief 224

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Hallo Peter,

Ich bitte um Entschuldigung. War nicht böse gemeint gewesen. Wollte dich doch nur zum Lächeln bringen. Wollte meine Tränen nicht aufschreiben. Wollte dich aus meinen Problemen heraushalten.

Meine Männer? Chaos in mir drin — ich weiss nicht, was ich fühlen soll. Was ist richtig? Richard ist toll, Werner vertraut.

Ich weiss es schlichtweg nicht. Ich bin zwischen hoch und hoch, schwebe auf Wolken, habe Angst zu fallen. Ich bin noch hier, in Sicherheit, werde bald nach Hause gehen — was wird mich erwarten? Bin ich schon bereit für dieses Leben? Muss ich mich wirklich zwischen zwei Männern entscheiden? Was werden meine Freunde dazu sagen? Wie können die das überhaupt verstehen?

Mein Leben ist Chaos, aber ich werde es hinkriegen. Und du, du wirst deine Probleme dort oben lösen, kommst zurück, und wir gehen zusammen Pizza essen. Oder? So machen wir das, bitte. Ich brauche dich hier auf der Erde, auch wenn ich es dir nicht sagen will, ich will dich in der Nähe wissen, auch wenn du mich fast nie getroffen hast.

Ich versuche nochmals zu schlafen. Nur ein paar Minuten. Denke an dich — aber ich kann dir gerade nicht mehr helfen. Du schaffst das — ich bin mir ganz sicher. Schau nach vorne.

Ich — bis gleich.

Knuddel

Deine Maya

Briefe vom MarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt