Brief 278

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Wortlos lässt du mich zurück.

Peter? Jetzt schläfst du?

Einfach so?

Wirklich?

Und ich soll dir das glauben? Wie sollte ich? Du schläfst nicht, du bist ein rund um die Uhr Mensch, Schlaf und Essen sind in deinem Leben überbewertet. Hast du alles schon mal gesagt. Bist du nur ein Lügner? Hast du mir jemals die Wahrheit gesagt? Auch wenn es nur Kleinigkeiten waren? Ich bin gerade – aufgewühlt.

Noëlle will hier übernachten, Richard sitzt auch schon ein bisschen zu bequem auf unserem Sofa. Werner grinst nur. Was habe ich verpasst? Wir hatten noch nicht einmal Abendessen – und die machen sich jetzt schon breit? Früher war man da noch Höflicher, man hat – ach egal.

Ist das auch Familie? Ist Familie das, was einen fast in den Wahnsinn treibt und man trotzdem lächelt? Das, was einen verrückt macht, und doch ganz weich?

Peter, ich habe so viele Fragen an dich. Wie immer, so vieles ist geschehen, auch wenn nichts passiert ist. So vieles. Ich bin verwirrt. Mein bester Freund, der ist da draussen im All. Ich mache mir Sorgen um ihn, auch wenn ich es ihm nie sage. Ich habe hier eine Familie, keine Ahnung, was ich mit denen machen soll. *Krise*

Egal, egal was hier geschieht – ich wünsche dir eine Erholsame Nacht – oder einen guten Schlaf. Träume Süss!

Briefe vom MarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt