Brief 281

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Maya!

Stell dir das vor, Elisa hat soeben meinen Namen geflüstert. Ich – ich bin im Himmel der Gefühle, Wolke sieben. Irgendwie. Sie mag sich an meinen Namen erinnern, oder sie kann noch lesen. Oder beides. Sie lächelt, schmiegt ihren Kopf an meine Schulter. Wir sitzen, hängen hier eng umschlungen. Intim, Freundschaftlich und verliebt. Ich spüre ihre Wärme, fühle wie ihr Atem meine Haut streift.

Ein Tag vergeht schnell, auch wenn wir hier keine Tage haben. Elisa muss wieder schlafen gehen. Wir brauchen einen Rhythmus. Ich freue mich auch schon auf meinen Schlaf, auch wenn ich mich so Fit wie schon lange nicht mehr fühle. Ich freue mich trotzdem schon darauf, bald wieder die Augen schliessen zu dürfen, abzugeben, zu vergessen, alles hinter mir lassen. Einfach ausklinken. Ja, ich bin am Ende, immer noch. Aber ich bin auch Wach, mit allen Sinnen voll da.

Elisa kuschelt sich in ihren Hängeschlafsack, die Karabiner halten sie fest. Ich gebe ihr noch einen Gutnachkuss auf die Stirn, lasse die Schleuse offen, höre noch ihrem gleichmässigen Atem zu.

Wie läuft das Monopoly bei dir? Hast du schon alle abgezockt und seid ihr im Bett – oder was läuft so?

Ich warte immer noch auf Antwort der Bodenstation.

Ich – ich bin immer noch müde.

Grüsse an die ganze Horde,

Dein Peter

Briefe vom MarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt