Brief 69

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Hallo Peter,

vorher, plötzlich, da stand Richard in meinem Zimmer. Ich war am Schlafen. Ich glaube, er hat mich beobachtet. *unheimlich* Ich bin erwacht, als er die Decke hoch zog - er wollte mich zudecken. 
Ich verstehe die Männer nicht mehr. Ich meine, dich Peter, dich habe ich nie wirklich verstanden. Du hast vieles erzählt, warst oft irgendwie am falschen Ort zur richtigen Zeit. Aber wenn man dich wirklich mal gebraucht hätte, zum Drücken, um nicht alleine zu sein, um um um - dann warst du einfach - weg, abgetaucht.
Richard kümmert sich um mich. Ich habe ihm erzählt, dass ich verheiratet bin. Ja, wirklich! Und, und Werner könnte jederzeit, ja, jetzt gleich, wieder nach Hause kommen.

Richard ist dann einfach wieder verschwunden. Was macht er eigentlich in meinem Haus, unserem Haus? Ich hab ihn ja nur hergeholt weil alles Hotels ausgebucht waren. Und weil es Nett war. Aber, er ist viel zu nett. Der kann gar nicht so gut sein. Er will etwas von mir. Ganz sicher. Aber ich kann nicht.

Es ist kalt im Bett. Kommst du mich drücken? Hinten im Gartenhäuschen, dort sollte noch eine Leiter sein, kannst mit dieser von dort oben runterkommen. Nur kurz. Einmal. Ich habe kalt. Bitte.

Ich habe Kalt.

Wo bist du?

Briefe vom MarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt