Brief 147

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Hallo du Serienjunkie,

Maya, du magst doch Serien? Nicht? Da habe ich mir Gedacht, ich könnte ja…, ach quatsch, Wie es hier oben ist? Also, jetzt gerade hänge ich in einem vollgeschissenen Raumanzug, bete, dass die Windeln alles fassen und mir nichts in den Helm hochquirlt.  Ein kurzer Notfallschlauch in der Schleuse drin versorgt mich mit Sauerstoff.

Was mache ich noch in dieser Schleuse fragst du? Es ist einfach – vorhin war die Schleuse komplett verriegelt, das Abschalten der Sonde hat ein neues Koppeln der Systeme erzwungen. Somit erhielt ich kurzfristig Zugriff auf die Schleusensteuerung. Ich konnte das äussere Schott öffnen lassen und hab mich dann hier hinein gehangelt. Die Sonde hatte ich Vorher an das Seil angehängt, zum Glück waren zwei Karabiner mit dabei. Die Schotten sind nun offen, somit eine erhöhte Gefahr bei Kollision mit Splitterwolken und deren Verwandten, da keine Panzerschicht mehr schützt. Aber was sage ich da, Panzerschicht? Davon haben wir schon einiges in der Erdatmosphäre gebraten. Bei uns hier oben kann nun alles zu einem tödlichen Geschoss werden, die kleine Schraube und der grosse Meteorit. Ich hänge nun also hier, versuche ruhig zu Atmen, weiss noch nicht, ob ich bald wieder rein kann. Der Schlauch hält mich am Leben wenn es um Sauerstoff geht. Zu trinken habe ich noch letzte Resten in meinem Raumanzug, ein mit Nährstoff versetztes Getränk. Noch kann ich hier draussen drinnen überleben, aber ich will einfach nur in das Schiff rein. So ist es hier oben. Fakt und Punkt. Tut mir leid wenn ich dir nicht jede mühe teile.

Briefe vom MarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt