Brief 326

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Guten Morgen Peter,

Ganz egal wie spät es bei dir gerade ist, guten Morgen. Ich höre Michelle in der Küche rumoren, ich habe eine Mutter im Haus. Die Kaffeemaschine zischt, Zeit für mich, aufzustehen. Es ist schon hell draussen, ich habe geschlafen. Keine Ahnung, wie ein Stein vermutlich. Ich fühle mich noch nicht super, aber irgendwie besser. Was habe ich dir all für Mist geschrieben. Mensch menno, all diese Nachrichten, klick und bei dir.

Frühstück? Irgendwie habe ich das in der letzten Zeit wohl nicht mehr so richtig gehabt. So mit frischem Brot, Marmelade, Honig und Butter die auf dem Brot noch leicht schmilzt. Noëlles lächeln, Nutella im halben Gesicht, eine eigene Art von süss. Michelle stellt mir einen Fruchtsaft hin, behält den Kaffee für sich. Vielleicht hat mich Noëlle verraten? Vielleicht weiss Michelle aber noch nicht, dass ich schwanger bin. Vielleicht vermutlich was weiss ich? Ich werde sie nachher mal fragen.

Es sieht alles so lecker aus. Ich habe Hunger, habe Lust zum Essen. Will mir eine Scheibe Brot schnappen, beschmieren, reinbeissen, runterschlingen, geniessen.

Ich getraue mich nicht. Ich nippe kurz an meinem Glas. Es ist ein grüner Smoothie, ich werde verwöhnt, ich bin Gast an meinem eigenen Esstisch. Seltsam. Michelle räuspert sich, ich glaube, ich sollte, ich muss aufhören zu schreiben, sollte mir eine Scheibe Brot schnappen.

Bon Appetite,

deine Maya


Briefe vom MarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt