Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei Welten

43. Der Abschied

Somit rannte ich weinend und voller Wut den Flur entlang, in mein Zimmer. Dort knallte ich dann die Tür zu und schmiss mich aufs Bett.

"Nein nein nein! Warum nur!", sagte ich sauer in mein Kopfkissen hinein und wollte das alles gar nicht wahrhaben. Wenn ich jetzt gehen würde, könnte ich rein gar nichts mehr machen. Ich könnte niemanden vorwarnen, was als nächstes passieren würde. Oder war das vielleicht einfach besser so? War es wirklich der einzige Weg?

*Klopf Klopf*, machte es an meiner Tür, die sich daraufhin mit einem leichten Spalt öffnete.

"Aaah...ich habe mir gedacht, dass du hier bist", sagte Hanji, die daraufhin einfach rein kam, die Tür wieder schloss und sich zu mir auf mein Bett setzte.

"Ich weiß zwar nicht, was ich jetzt sagen soll, aber das wird sicherlich keine Abschiedsrede."

"... ?"

"Ich lasse nicht zu, dass man dich aus unserer Welt verbannt. Du gehörst jetzt mit dazu. Du hast viel verändert und es wird sowieso nicht mehr so kommen, wie es einst vorhergesehen war. Mit deiner Hilfe allerdings, können wir Schlimmeres verhindern. Das muss Erwin nur klar werden."

"Ach, Erwin", sagte ich nur enttäuscht.

"Von dem hätte ich niemals gedacht, dass er so reagieren würde. Und schon gar nicht in so einem Tonfall."

"Du musst ihn auch verstehen. Er ist der Kommandant und trägt die Verantwortung für den Aufklärungstrupp. Alles was er entscheidet, ist auf ihn hinterher zurück zu führen. Es sind viele Opfer zu beklagen und das belastet ihn sehr. Das er dann weniger Probleme haben möchte, ist doch ganz verständlich. Aber er meint es sicherlich nicht böse, sonst hätte er sich doch anfangs gar nicht so für dich eingesetzt. Und ich denke auch, das er momentan einfach überfordert ist."

Hanjis Worte waren so sanft und einleuchtend, dass meine Wut ihm gegenüber schon wieder leicht verflog. Wenn ich so darüber nachdachte, hatte er natürlich recht. Ich würde wahrscheinlich genauso handeln wie er.

"Naja... selbst wenn es Erwin nicht wollen würde, so will es doch so oder so jemand anderes.", sagte ich dann wieder etwas ernster. Hanji schaute mich fragend an.

"Meinst du etwa Levi?" Ich verdrehte sauer meinen Kopf wieder ins Kissen.

"Erwähne seinen Namen nicht", meinte ich dann. Keiner sagte mehr was. Und dann wurde ich wieder total sauer.

"Haaaaach! Dieser Vollidiot!", rastete ich aus, schnappte mir mit beiden Händen mein Kissen und donnerte es die ganze Zeit auf mein Bett, während ich dabei motzte:

"Was will der eigentlich von mir?! Erst nimmt er mich auf, behandelt mich dann aber wie sein Sklave. Dann ist er zwischendurch immer wie ausgewechselt und voll die nette Seele und dann macht er einen wieder mies! Und zu guter Letzt sagt er mir, ich solle für immer verschwinden, weil es einfach besser ist, ist dann aber irgendwie froh, dass ich wieder da bin....oder auch nicht, jedenfalls war er nicht mehr so abweisend...aber egal! Jedenfalls hat er gerade einfach die ganze Zeit geschwiegen und als ich mich von euch verabschieden wollte, ist er einfach ABGEHAUEN! Aaah! So ein blöder Arsch! Ich werde einfach nicht aus ihm schlau!"

Hanji starrte, während ich mich so aufregte die ganze Zeit mein Kissen an, das ich immer noch gewaltvoll auf mein Bett schlug, immer und immer wieder, bis ich es dann vom Bett warf.

"Du, da kann das arme Kissen auch nichts für...", nuschelte sie nur unschuldig. Ich verschränkte die Arme, atmete gereizt aus und schaute aus dem Fenster. Hanji kicherte nur darüber.

"Was gibt es denn da zu lachen, hä?"

"Ach, weißt du...das ist halt typisch Levi. Er zeigt ganz selten Gefühle und deswegen kann man ihn schlecht lesen."