17. Die Anhörung beginnt...

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Es war wie ein Dejavue. Wir saßen alle, mit gefühlt 100 anderen Leuten zusammen in diesem Saal. In der Mitte war ein Pfosten aufgebaut, davor stand das Richterpult. Alle Freunde von Eren waren anwesend. Auch gefühlt das halbe Dorf. Wir waren direkt ganz vorne mit dabei und ich war super nervös. Erstens, weil ich das alles hier schon gesehen hatte und zweitens, weil mir Eren einfach leidtat. Man hörte Gemunkel und Geläster im Raum und ich konnte vor Anspannung kaum atmen.

"Hey, jetzt entspann dich mal. Eren wird aus der Nummer schon lebend rauskommen", sagte Levi in einem ruhigen, gefassten Ton. Das machte es nicht besser. Ich versuchte mich auf meine Atmung zu konzentrieren und merkte, wie Levi mich die ganze Zeit beobachtete. Ich schaute nach links, wo ich Mikasa, Sasha, Jean, Armin und Connie sah. Die hatte ich auch alle gefühlt eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Sie schauten ebenfalls gefasst in die Mitte des Saals und waren mit den Gedanken vermutlich bei Eren. Ich überlegte mir schon, wie ich das alles hier am Besten vermeiden sollte. Am Besten gar nichts machen oder ? Es geschehen lassen, so wie vorhergesehen war. Aber ich hatte einfach im Gefühl, dass es so nicht kommen würde.

"...du weißt, was passieren wird, nicht wahr?!", hinterfragte Levi mich dann misstrauisch, doch ich antwortete nicht, weil genau in diesem Moment die Tore zum Saal aufsprangen und die Militärpolizei mit Eren antanzte. Sie führten ihn zum Pfosten und ketteten ihn dort fest. Eren schaute erst die ganze Zeit zum Boden, bis er irgendwann seinen Kopf hob und sich anschaute, wo er gerade war und wer ihn alles verurteilte. Ausgeschlossen von uns natürlich. Mikasa sah man an, dass sie total verletzt und angespannt war und am Liebsten würde sie zu Eren rennen und ihn befreien. Aber auch sie musste sich zurückhalten. Ein wenig später betrat dann ein alter Mann, mit grauem, zurückgelegtem Haar, grauem Bart und Brille den Saal und setzte sich an das Richterpult. Es war auf einmal mucksmäuschenstill.

"Liebe Bürgerinnen und Bürger, verehrtes Volk...wir haben uns heute hier versammelt, um den hier betroffenen Eren Jäger, geboren in Shiganshina, anzuhören und über seine begangene Tat zu urteilen. Ihm wird vorgeworfen, sich bewusst in einen Titanen verwandelt und somit die eingedrungenen Titanen getötet zu haben. Obwohl dieser erst den Anschein machte, sich als Verbündeter zu erkennen, trat genau das Gegenteil in Folge. Er versuchte Mitglieder des Aufklärungstrupps zu attackieren und zu töten. Auf ungewisser Weise, brach dieser dann aber in sich zusammen und es konnte somit Schlimmeres verhindert werden."

Was eine Rede. Ich bekam richtig Gänsehaut und war total erstaunt. Eren schaute den Richter nur sauer an. Ich hörte weiterhin Geläster von den Bürgern. Er ist ein Monster.... oder ...Töten sollten sie ihn, er ist eine Gefahr!, hörte ich aus der Menge flüstern. Mikasas Blick wurde auch immer finsterer und Jean musste sie schon richtig zurückhalten.

"Ich habe NICHT bewusst versucht, meine Freunde umzubringen, klar?!", fauchte Eren dem Richter zu, der sich übrigens als Darius Zackly herausstellte.

"Schweig! Wer hat dir befohlen zu reden?!", entgegnete ihm Zackly zornig. Eren fletschte nur die Zähne und sagte erst mal nichts mehr.

"Eren Jäger. Wie erklärst du uns die Tatsache, sich in einen, uns feindlichen Titanen verwandelt zu haben? In wie Weit kannst du dich in diese Gestalt verwandeln und sie steuern?", fragte Zackly dann weiter. Der ganze Saal wurde wieder still.

"Ich habe keine Ahnung, wie ich mich verwandeln konnte! Es ist einfach passiert !"

"DU VERDAMMTER LÜGNER!", schrie einer aus dem Publikum.

"ER IST EIN MONSTRUM! TÖTET IHN, BEVOR ER UNS TÖTET!", schrie ein anderer. Mikasa flippte fasst aus. Ich hörte nur, wie Armin sie festhielt und sagte:

"Mikasa, beruhige dich. Bitte, du darfst nichts unternehmen, du machst alles nur noch schlimmer", und sie voller Zorn dennoch auf ihrer Position blieb. Eren schaute sich um, um die Bürger zu entdecken, die das zu ihm gesagt hatten.

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt