147. Die Mauer, die ich um mich aufbaute.

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Er schob mich zur Seite und ohne noch einen Mucks von sich zu geben, ging er aus dem Raum. Ich schaute einfach nur entsetzt ins Leere. Meine Augen, die sich weiterhin mit Tränen gefüllt hatten, kniff ich zusammen, um dann mit dem Rücken die Tür hinunter zu rutschen. Nun saß ich dort mit angezogenen Beinen. Die Hände auf meine Kniee gelegt, meinen Kopf darin vergraben und ließ meiner Trauer freien Lauf.

Warum machst du das mit mir, Levi? Ich verstand ihn einfach nicht. Spielte er doch nur mit mir? Aber warum dann dieser Ring? Wenn es jemand nicht ernst meinen würde, würde er der Person doch sicherlich keinen Antrag machen. Aber das hier wollte einfach nicht in meinen Kopf. Vielleicht hatte sich seine Vergangenheit doch wieder zurück geschlichen und ihn in seinen Besitz genommen.

Wer wusste das schon, außer er selbst?

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Levi's Sicht:

Scheiße! 

Diese beschissenen Gefühle drehten gerade vollkommen in mir durch. Ich war so wütend. Wütend auf mich selbst. Ich wollte sie doch gar nicht so behandeln. Warum bin ich gegangen? Ich bin so ein verdammtes Arschloch!

Sauer und in Rage versetzt, ging ich schnellen Schrittes in mein Zimmer. Dort angekommen blieb ich erst mal verloren im Raum stehen, um dann in der nächsten Sekunde einen meiner Stühle wegzutreten. Ebenfalls schmiss ich meinen Tisch um und schlug gegen die Wand, um mich dann anschließend an dieser runter rutschen zu lassen. Die Kniee angezogen, raufte ich mir mit beiden Händen durchs Haar. Mein Blick fiel apathisch nach vorne. Meine Atmung war ziemlich nervös.

Was habe ich da nur getan?!

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Währenddessen ging woanders gerade eine andere Party ab. Und zwar in Hanjis Labor. 

"DU WILLST WAS?!", kam es empört von Eren und Armin, während Hanji majestätisch vor ihnen stand und kicherte.

"Aber aber! Warum denn so erstaunt? Das ist für mich eine ganz logische Sache. Und wenn wir das nicht ausprobieren, dann wäre das doch ein verschwendeter Gedanke?"

"Nunja...also...", fing Eren an.

"...da magst du schon recht haben, aber-"

"Sag ich doch!", grinste Hanji und fing an, den auf einem Stuhl sitzenden, nervösen Eren an den Handgelenken festzuschnallen. Eren und Armin schauten ihr dabei ganz panisch zu.

"T-T-Tut das wirklich Not, Hanji?! Ich meine....was genau passiert hier gleich, dass du mich festschnallen musst?"

"Och, eigentlich gar nichts. Ich werde dir nur ein wenig Hirnflüssigkeit entnehmen. Aber ich will einfach nicht, dass du dich wehrst." Und zack, zog sie noch schnell die Schnalle an seiner linken Hand fest, nachdem sie es bereits bei der rechten getan hatte.

"H-Hanji..."

"Eren, ich bin bei dir. Und Armin auch. Dir wird schon nichts passieren. Also: NOCH kannst du dich ja dagegen entscheiden. Aber ich will der Mordsfreundin damit einen Gefallen tun. Also bitte!"

Eren nickte nur, obwohl ihm wirklich nicht wohl bei der Sache war. Armin setzte sich neben ihn und fieberte mit. Das er ihm nicht zum Schutz die Hand hielt, war echt alles.

Hanji kam dann mit einer riesigen Spritze um die Ecke, deren Nadel gefühlt einen halben Meter lang war. Eren und Armin machten große Augen und bekamen beide ziemlich Panik.

"Sooooo!", grinste sie dann und stellte sich hinter Eren.

"I-Ich glaub ich kann das nicht!", sagte Eren nervös.

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt