100. Für die Ewigkeit.

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Ich drehte mich um und sah dann Levi dort stehen. Verdammt. Jetzt gab es kein Entkommen mehr. Es sei denn, ich würde mich waghalsig von der Mauer stürzen. Obwohl mich mein ewiger Retter namens Levi ja sowieso retten würde. Somit war das also schwachsinnig und sinnlos. Das er aber dort stand, zeigte mir, dass ihm die Situation wohl nicht ganz so egal war, wie mir anfangs schien. Denn er war sicherlich nicht hergekommen, um sich gemeinsam mit mir, schweigend das Feuerwerk anzusehen.

Nein, er hatte etwas vor. Das spürte ich. Aber was?

"Ich würde gerne mit dir reden", sagte er ruhig. "Natürlich nur, wenn du das auch willst", fügte er dann noch hinzu. Innerlich stieg in mir Freude auf. Natürlich wollte ich mit ihm reden! Aber vorerst versuchte ich ganz cool zu bleiben. Mir nichts anmerken zu lassen.

"Wenn es sein muss...", sagte ich deshalb nur patzig. Mensch, Mädchen! Reiß dich doch mal zusammen!

"Dreh dich mal bitte zu mir um", sagte er dann, als er wohl hinter mir stand. Pissig sein nützte jetzt auch nichts mehr, also drehte ich mich zu ihm um. Er hielt mir beide Hände hin, sodass ich meine Hände in seine legen konnte und half mir somit von der Mauer runter. Vermutlich tat er das auch, damit ich nicht wieder in eine Dummheit verfallen konnte. Oder RUNTER fallen konnte. Dann ließ er meine Hände los und ich schaute ihn ernst, aber dennoch erwartungsvoll an. Ich sah ihm an, wie er mit sich kämpfte und vermutlich die richtigen Worte suchte.

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Er schaute dich immer eindringlicher an, bis er ruhig sagte:

"Y/N...ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, aber es tut mir wirklich unfassbar und aufrichtig leid. Was ich letztens zu dir gesagt habe, war nicht ehrlich und total dumm. Ich habe mich selber dafür gehasst, dir solche Worte gesagt zu haben. Denn die Worte, die ich dir vorher sagte, waren alle wahr."

Du merktest, wie dein Herz immer schneller anfing zu klopfen. Du wurdest immer nervöser und hörtest ihm weiterhin aufmerksam zu.

"Ich war so ein bescheuerte Idiot, der nicht wahrhaben wollte, dass er Gefühle für einen Menschen hat, die ihn ziemlich aus der Bahn werfen würden. Gefühle für einen Menschen, der aus einer ganz anderen Welt kommt. Aber... diese Gefühle dir gegenüber sind echt. Das kann ich schon lange nicht mehr abstreiten, so sehr ich mich auch dagegen wehren würde. Vergiss, was ich gesagt habe. Es hat nichts mit einer Bestimmung zu tun. Es ist mein eigener, freier Wille. Mein eigener freier Wille, der mit dir Zeit verbringen möchte. Der dich an meiner Seite haben möchte. Der auf dich Acht geben möchte. Der dich lieben möchte."

Erstaunt schautest du in seine wunderschönen, grau-blauen Augen, die so viel Wärme und Liebe ausstrahlten, wie nie zuvor. Ziemlich geflasht von seinen Worten, wusstest du allerdings nicht was du sagen solltest. Du warst einfach nur baff gewesen und hattest mit solch einer Entschuldigung wohl kaum gerechnet. Deine Augen wurden leicht glasig, weil du so gerührt von diesem Moment warst. Dann schnappte er sich deine Hände und schaute dir immer noch tief in die Augen.

"Ich habe nie gelernt, mit solchen Gefühlen umzugehen, weswegen ich sie oft zu abblocken versuchte oder mich davor versteckte. Oftmals zog ich mich einfach nur zurück, weil ich es dir nicht zeigen konnte oder Angst hatte, es wäre nicht richtig. Aber ich habe mir lang genug Gedanken gemacht und bin zu einem Entschluss gekommen. Und dieser Entschluss lautet nun mal, dass du etwas ganz Besonderes für mich bist."

"..."

"Ich liebe dich, Y/N."

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DAS waren die Worte, mit denen ich jetzt am Wenigsten gerechnet hätte! Die drei magischen Worte! Hier und jetzt! In diesem Moment...

Träumte ich oder hatte er das gerade wirklich gesagt? Fakt war, egal ob es ein Traum war oder nicht, es entfachte in mir ein wunderschönes, kribbelndes Gefühl, als würde ein Stromfluss durch meine Adern gleiten. Seine Worte waren so wertvoll und schön gewesen. Er war so ein wunderbarer Mensch.

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt