121. Gesellschaft leisten

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"Du bist spät", murrte mich ein papierunterschreibender Levi an, als ich dessen Zimmer betrat. Er würdigte mich nicht mal eines Blickes dafür.

"Ich habe zu Hause noch sauber gemacht. Entschuldigen Sie bitte, Heichou", sagte ich zu ihm und konnte sofort erkennen, wie er kurz verharrte. Der Typ hatte echt einen komischen Fetisch, wenn ich das mal so sagen durfte.

"Du meinst, du hast es zumindest versucht."

Ich schenkte ihm einen leicht genervten Blick, den ich aber ganz schnell wieder wegschüttelte. Wie sehr dieser Mann mich damit aufzog. Echt unglaublich.

"Levi, ich habe eine Bitte", fiel ich dann mit der Tür ins Haus. Naja, nicht ganz. Das würde etwas anders aussehen, aber Vorwarnung musste sein.

Nun hob er seinen Blick, der leicht unbeeindruckt schien.

"Das Essen bei deinen Eltern ?!", fragte er nur monoton.

"Woher-"

"Konnte man sich doch denken."

Ja, er konnte sich das denken.

"Wann ?!"

"Samstag ...also den Samstag in meiner Welt."

"Ach, wirklich?!"

Okay, er konnte es heute wirklich nicht lassen.
Er wandte sich dann auch direkt wieder mit seiner Visage auf seine Papiere.

"...begleitest du mich jetzt ?"

"Soll ich dir eine Bestätigung per Post zukommen lassen ? Natürlich komme ich mit. Das habe ich dir aber auch schon damals gesagt."

Ich seufzte leicht und drehte dann um, während ich danach sagte:

"Danke, sehr freundlich von Ihnen, Heichou."

Beim Gehen spürte ich dann einen leichten Zug an meinem Arm und sah danach zwei wundervollen Augen ins Gesicht.

"Wohin willst du denn ?!", fragte er leicht bedrohlich. Oh no, ich wusste sofort worauf das wieder zurückführte.

Irgendwie kam es mir so vor, als wäre dieser Typ besessen. Besessen von einem Mädchen aus einer anderen Zeit, die er anfangs so gehasst hatte.

Natürlich würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir nicht Recht war.

"Ich...wollte..."

"Zu Hanji ? Du bist ständig nur unterwegs. Dabei könntest du mir sehr gut Gesellschaft leisten."

Eigentlich wollte ich jetzt -nein- sagen, aber diese Kombination aus seinem Duft, der mir in die Nase stieg, seinem fordernden, strengen Blick, der gleichzeitig mit einem schelmischen Lächeln versehen war, sorgte dafür, dass ich mich umentschied. Und ehe ich mich versah, machte der Kerl sich wieder an meinem Hals zugange.

"Ich wusste, dass du dableiben würdest", hauchte er dagegen, was mir einen weiteren Schauer über den Rücken zukommen ließ.

Er war ja witzig. Wer konnte denn in so einer Situation -nein- sagen ? Vielleicht wenn es jemand wäre, den man nicht liebte und sich nicht zu ihm hingezogen fühlte. Aber dem war ja nicht so.

Er vergriff seine Handflächen in meine, drehte mich und gab etwas Druck an, womit ich langsam nach hinten lief und letztendlich wieder mit dem Rücken auf seinem Bett zum liegen kam.

"Du bist schon etwas süchtig...kann das sein?", fragte ich ihn leise.

"Du provozierst es doch ständig heraus", gab er als Antwort. Nun gut. Könnte sein, dass ich es eventuell tat, weil ich ihn ständig -Heichou- nannte. Aber das er jedes mal so drauf steil ging, hätte ich nun wirklich nicht gedacht.

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