76. Eine lange Liste.

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Ein weiterer Tag verstrich und ich war in der Zeit ziemlich in meine Gedanken gekehrt gewesen. All die Erinnerungen waren wieder da. Und mittlerweile war ich mir auch ziemlich sicher, das sie echt waren. Das mit Zeke, das mit allen anderen und das mit Levi.

Ich fragte mich die ganze Zeit, warum. Warum? Wieso? Wie konnte das sein? War das nur eine reine Gefühlsmasche gewesen? Aber man küsste doch nicht einfach aus Frust drauf los. Auch nicht aus Trauer. Da musste mehr sein. Die anderen spotteten doch auch ständig damit rum. War da also wirklich was dran? Und was war an Levis Geburtstag?

Dort war er auch wie ausgewechselt gewesen. Er schien glücklich gewesen zu sein. Fröhlich. Er war entspannt und ruhig. Und wäre Hanji nicht gewesen, hätte er wohlmöglich auch...?!

Ich schüttelte die Gedanken bei Seite. Wie lange würde mich das wohl noch beschäftigen? Irgendwann musste ich ihn drauf ansprechen. Denn seine Signale wurden immer deutlicher. Kein normaler Mensch, der einen nicht mochte verhielt sich so. Nicht so fürsorglich. Nicht so behutsam.

"Hier ist Post für dich", kam dann Levi mit ein paar Briefen auf mich zu, die er gerade aus meinem Postkasten geholt hatte. Verwirrt schaute ich diese an. Keine Post, war gute Post. Aber dies hier war nur Werbung. Also alles gut. Levi ging dann wieder in die Küche und machte uns einen Tee. Ich schaute währenddessen wieder das- asoziale Fernsehprogramm-, wie Levi immer so schön dazu sagte. Er kam bald wieder, stellte unseren Tee auf den Tisch und setzte sich auf den Sessel.

"Wenn du weiterhin dieses hirnverbrannte Zeug schaust, wirst du, ehe du dich versiehst richtig verblöden", beschwerte er sich wieder.

"Lass mich das gucken! Es tut meiner Seele eben gut", protestierte ich. War natürlich nicht wirklich so gemeint. Wem sowas gut tat, dem war nicht mehr zu helfen.

"Tzh. Nervensäge", zischte er nur und trank dann seinen Tee. Auf einmal hörten wir nur einen Rums und erschraken dann, als Hanji um die Ecke kam.

"Haaaalllööööchen! Naaa ihr zwei Turteltauben? Störe ich?", kam sie crazy ins Wohnzimmer.

"Hanji!!! Was machst DU denn hier?!", fragte ich sie hocherfreut. Sie nahm mich direkt in die Arme.

"Wie gehts dir, Mordsfreundin? Hab dich total vermisst. Wie gehts deinem Kopf?"

"Ganz okay, würde ich sagen."

"Das ist wundervoll!", sagte sie und ging dann zu Levi.

"Und dich schroffen Zwergi habe ich auch vermisst, hihih. Mein süßer Shorty", kicherte sie und wuschelte ihm sanft durch die Haare, was ihn richtig aufregte.

"LASS DAS!", fauchte er sie an, weswegen sie dann sofort ein Schritt zurück wich.

"Oooooh, ist ja gut, mein Lieber. Werd mal nicht gleich zum wilden Tiger."

"Was willst du?! Kaum hat man ein paar Tage Ruhe vor dir, kommst du und nervst wieder", war Levi ziemlich angefressen.

"Huuuh? Freut ihr euch denn gar nicht, mich zu sehen?"

"Doch, ich schon!", sagte ich.

"Ja, von dir brauch ich ja auch nichts anderes zu erwarten. Aber ich bin mir sicher, dass Levi mich auch vermisst hat", grinste sie und nickte zustimmend.

"Man vermisst euch drüben schon. Ist etwas vorgefallen?"

"Warum? Ist bei EUCH etwas vorgefallen?", fragte Levi misstrauisch nach.

"Nein, alles beim Alten. Eren und Co trainieren, verprügeln sich...der ganz normale Wahnsinn eben."

"Typisch", sagte ich nur.

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt