10. Sag mir, wer du bist...

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Nachdem Eren mir netterweise geholfen hatte, mich vom Baum zu holen, gingen wir wieder zurück zur Kantine, um gemeinsam zum Abend zu essen. Ich merkte, wie mein Körper immer schwerer wurde und langsam anfing zu schmerzen. Vielleicht hatte ich mir beim Schwingen irgendwas gezerrt....in dieser Welt hier gab es vermutlich nichts gegen sowas... also musste ich dadurch.
Nachdem wir alle fertig waren, gingen wir hoch auf unsere Zimmer. Levi hatte ich bis jetzt nicht mehr angetroffen und hoffte inständig, dass er sich nicht wieder in meinem Zimmer befand. Aber wie es der Zufall so wollte, trat genau das ein.

Ich machte die Tür auf und sah, wie er mit dem Rücken zu mir stand und aus dem Fenster schaute. Er hatte seine 3D-Manöver Ausrüstung noch dabei, was mich ziemlich wunderte. Mit diesen Dingern rumzulaufen war eh schon schwer genug. Und eine Mission hatte er auch nicht, warum also hatte er es noch um?

Schnell wurde meine Frage beantwortet, als ich die Tür schloss und fragte:

"Warum trägst du deine Ausrüstung noch?" Es kam aber keine Antwort von ihm, was mich wieder etwas nervte.

"Keine Antwort, ist auch eine Antwort. Kannst du bitte gehen?! Ich will schlafen", fragte ich dann noch mal nett nach. Auch, wenn es nicht so rüberkam. Wieder keine Reaktion. Was war denn mit ihm nicht in Ordnung ?!

"HEY! Bist du taub? Ich habe dich etwas gefra..." Mit einem Mal, drehte Levi sich um. Er zog seine Klingen, kam mit einem Schwung auf mich zu und katapultierte mich mit seinem Knie, was er mir ganz brav in die Magengrube donnerte, gegen die Wand. Seine Klingen steckten jeweils links und rechts neben mir und er kam mir ungeheuer nah. Vor Schock, realisierte ich erst gar nicht, was passiert war.

"Halt gefälligst deine Klappe, du erbärmliche Göre!", sagte er bedrohlich, während er mit seinem Gesicht keinen Zentimeter mehr von meiner Seite wich. Sofort hielt ich die Klappe. Dass er einem Angst machen konnte, kannte ich ja schon. Aber DAS war eindeutig eine Nummer zu viel für mich und ich wusste nicht genau, was ich tun sollte.

"Hältst du mich eigentlich für bescheuert? Du sagst mir jetzt sofort , wer du wirklich bist und was deine Absichten hier sind, ansonsten werde ich dich hier und jetzt umbringen." Immer noch dieses Misstrauen. Was wollte er denn von mir hören? Das Thema hatten wir schon und jedes Mal sagte ich ihm dasselbe. Ich wusste nicht, was genau passiert war, dass er wieder so ankam und deswegen antwortete ich verunsichert:

"I-i-ich weiß nicht was du von mir hören willst, ich habe dir doch schon alles gesagt...." Er hielt mir schnurstracks seine Klinge an den Hals.

"Machst du es dir jetzt einfach, indem du auf kleines, unschuldiges Mädchen tust? Der Scheiß zieht bei mir nicht. Entweder du sprichst jetzt oder du bist Geschichte. Ich zähle bis Drei...."

Ich merkte, wie die Angst immer stärker wurde und mich komplett einnahm.

"Eins." Auf die Schnelle versuchte ich eine Ausrede zu finden, aber mir fiel ums Verrecken keine ein !

"Zwei."

Verdammt!!! Jetzt würde es gleich vorbei sein! Und dabei konnte ich mich noch nicht mal von meiner Familie verabschieden! Ich war doch noch so jung und wollte noch so viel erleben! Was...was sollte ich nur....

"DR...."

"WARTE BITTE!!!!! ICH WEISS ES WIRKLICH NICHT!!!ICH WILL EUCH VERDAMMT NOCH MAL NICHTS BÖSES! ICH WILL NUR NACH HAUSE!", schrie ich ihn an, während ich dabei die Augen zukniff, ein paar Tränen verdrückte und innerlich betete. Gläubig war ich zwar nicht, hatte aber dennoch geholfen. Denn ich lebte noch...und als ich die Augen wieder öffnete, sah ich Levi immer noch vor mir, der mich bedrohlich, ernst anstarrte und auf eine Antwort wartete.

"Bitte....Ich weiß nicht, was ich noch machen soll, damit mir hier einer glaubt...." Es schienen Minuten zu vergehen. Dieser Moment fühlte sich an wie eingefroren. Nichts änderte sich, es war Stille. Doch dann, ganz unerwartet, sagte er:

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt