165. Wie damals, wo alles begann.

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Wie die Geier, standen jede menge Leute vor dem Ausgang des Hauptquartiers, nur, damit sie Kirian bei seiner Abführung zusehen konnten. Solche Verräter wurden hier nicht gerne gesehen und es wurde mit vorwurfsvollen Blicken und Abwertung bestraft. Natürlich fielen auch die ein oder anderen Schimpfwörter, aber das war okay. Ich allerdings, hätte nie gedacht, dass sich hier so viele versammeln würden.

Levi und ich standen fast ganz vorne mit dabei. Arme verschränkend lehnte er am Treppengelände und schaute unbeeindruckt drein. Team Eren hielt sich hinter uns auf. Genauso wie Hanji, Erwin und der Rest. Irgendwie schien die Stimmung total unheimlich. So als warteten die Menschen hier darauf, dass er erhängt würde.

Und dann kam er raus. Abgeführt von zwei Männern der Militärpolizei, traten sie hinaus und gingen nun langsamen Schrittes die Treppe herunter. Nun hörte man Getuschel.

"Steckt den Mistkerl wieder zurück in sein dreckiges Loch!"

"Er wollte einen unserer Kameraden töten! Warum tötet ihr ihn nicht?!"

"Verrecke, du Saftsack!"

Dies waren Sätze, die fielen. Kirian schenkte jedem von ihnen einen echt giftigen Blick.

"Ihr werdet schon noch sehen, was ihr davon habt", hörte ich ihn nuscheln und auch Levi hatte das gehört. Übrigens, war der gerade dabei, sich mit Kirian ein Blickduell zu liefern.

"Und du ganz besonders. L-e-v-i!!!", sprach er seinen Namen langsam und bedrohlich aus. Levi schaute ihm nur ernst entgegen und dann wurde Kirian auch schon weiter voran geschubst. Mir machte das ein wenig Angst. Aber Levi schien das locker aufzunehmen. Wie immer.

Als die zwei Männer von der Militärpolizei dann um die Ecke verschwanden, lockerte sich der Menschenauflauf wieder und jeder ging irgendwelchen Dingen nach.

"Wooooah! Das war ja sooo bedrohlich!", gruselte sich Hanji.

"Er hat dir schon wieder gedroht, Shorty. Das darfst du doch nicht auf dich sitzen lassen!"

"Mir egal", sagte Levi nur und zuckte mit den Schultern. "Der Pisser wird zurückgeschickt und nie wieder das Tageslicht erblicken. Da muss weiß Gott was passieren, damit er wieder an die Oberfläche kommen kann, um Rache zu üben."

Wo er recht hatte, hatte er recht. Hanji ging ihm dann weiter auf die Nerven.

"Übrigens, wo ist eigentlich dein Verband? Hast du den wieder einfach abgemacht, ohne mich zu fragen?"

"Bist du meine Mutter, dass ich dich fragen müsste? Uagh, wohl kaum! Wärst du meine Mutter, würde ich vermutlich stinken, wie der Arsch eines Pavians und dazu noch hässlich wie die Nacht sein."

Jo. Das hatte gesessen. Hanji war sichtlich geschockt und schien auch sprachlos darüber zu sein.

"Jetzt tu mal nicht so! Nur, weil du selbstverliebt bist! PÖH!"

"Habe ich auch jeden Grund zu."

"Du blödes Le-Schwein! Das ist echt nicht nett!"

"Hört bitte auf damit", mischte sich dann Erwin ein.

"Hanji, Levi?! Wie sieht der Plan für die nächsten Tage aus? Ich würde gerne mit euch beiden besprechen, wie wir gegen diese Stahl Titanen vorgehen."

"Erst mal gar nicht", antwortete Levi. "Wir wissen zwar jetzt, dass diese existieren oder existiert haben, aber das gibt uns jetzt keinen Grund, der Gefahr bewusst ins Maul zu springen. Wir haben die paar erledigt. Ganz gleich, wer sie erbaut hat. Wir sollten uns da jetzt nicht unnötig aufzwängen. Dieser Scheiß Krieg hat sonst nie ein Ende."

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt