Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei Welten

126. Ein bekannter Feind.

Ich fühlte mich so leer. Ich fühlte mich so schwach. Mein Körper glich einzig und allein einem Wrack, der gerade gegen diese starken Schmerzen ankämpfte und mir somit all meine Kräfte raubte. Ich nahm nur noch verschwommen Stimmen wahr. Ebenso ruckartige Bewegungen. Ich wusste nicht, wo ich war. Ich wusste nicht, wohin ich kommen würde. Auch wusste ich nicht, was mit mir geschehen würde.

Rocko. Er war schon in der anfänglichen Ausbildungszeit ein nervtötender Vollidiot gewesen. Wollte sich immer als etwas Besseres profilieren. Hatte seine Klappe ständig zu sehr aufgerissen, die Konsequenzen dazu gezogen und trotzdem nicht daraus gelernt. Man wusste, dass er irgendwann richtigen Ärger anstellen könnte. Und letztendlich, hatten wir alle Recht damit gehabt.

Aber das er ausgerechnet derjenige war, der mich entführte, war mir ein Rätsel. Warum er? Nun, ich musste zugeben, ich hätte mich wohl von keinem gern entführen lassen. Aber warum er?! 

Mein Kopf dröhnte immer noch und ich nahm meine Umgebung immer noch nicht richtig wahr. Irgendwann hörten diese ruckartigen Bewegungen auf. Meine Umgebung hörte auf sich zu bewegen und ich schien zu liegen. Wieder nahm ich verschwommen Stimmen wahr. Ich war nicht alleine. Aber wer war bei mir?

Waren es Erwin, Hanji und Levi? 

Levi...

Wusste der überhaupt, dass ich entführt wurde? Mit Sicherheit wusste er das. Er hatte für sowas einen siebten Sinn.

Lange dauerte es nicht, bis ich plötzlich etwas kaltes und nasses auf meinem Gesicht spürte, was sich in meinen Augen, in meiner Nase und in meinem Mund ausbreitete und mich aufhusten ließ, da ich mich fast daran verschluckt hätte. Wasser. Es war Wasser.

"Was zur....", versuchte ich rauszubringen. 

"Na endlich. Wird aber auch mal Zeit, dass du zu dir kommst. Immerhin brauchen wir dich ja bei Bewusstsein, damit du alles schön mitbekommst."

Diese Stimme. Sie kam mir sehr vertraut vor. Nicht umsonst bekam ich negatives Herzrasen und verstand auch schnell, wer da mit mir sprach. Nachdem ich dann meine Augen, aufgrund des Schmerzes, leicht öffnen konnte, sah ich in das Gesicht von:

"Flo...Flocke? Was zur Hölle machst du denn hier?! Und Rocko...du..."

Ich schaute mich um. Ich befand mich irgendwo, wo es ziemlich dunkel war. Rocko stand etwas abseits, Arme verschränkt an der steinigen Wand gelehnt und musterte mich finster. Flocke kniete mit einem Bein vor mir und blickte auf mich grinsend herab.

"Da ist aber jemand ziemlich schockiert, nicht wahr?!"

"Halt die Klappe", giftete ich ihn nur an. Wow. Da war ich fast ohnmächtig gewesen, weil diese Arsch von Rocko meinen Kopf mit der Wand knutschen ließ, war hier alleine mit zwei durchgeknallten Irren und war dann noch Imstande so ein großes Mundwerk zu haben?

Sofort änderte sich Flockes Grinsen in einen ziemlich ernsten Blick um.

"Pah. Du bist ganz schön frech, dafür dass du hier ganz alleine bist und nichts gegen uns ausrichten kannst."

"Ich bin es gewohnt. Ich bin ja nicht das erste mal entführt worden. Langsam wird es zur Gewohnheit."

"Hm", grinste Flocke dann wieder.

"Egal wie ernst die Lage ist, deinen Humor scheinst du nicht zu verlieren."

"Wo bin ich hier? Wo habt ihr mich hingebracht? Werde ich jetzt euren wahren Anführer kennenlernen?"

"Schnauze", sagte Flocke nur und verpasste mir mit seiner Faust eine gegen den Kopf, was mich direkt wieder Sterne sehen ließ. "Du stellst zu viele Fragen."