89. Bertholds Entscheidung.

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Gestern Abend war nicht mehr viel passiert. Nachdem Levi mich wieder so überrumpelt hatte, im wahrsten Sinne des Wortes, denn: Er hatte etwas gesagt, was gar nicht so wirklich zu ihm passte. Aber es war ehrlich gewesen und ich war mir ein Stück sicherer geworden, dass er die ganze Sache wirklich ernst meinte. Was mich allerdings immer noch ziemlich ins Staunen versetzte. Das wäre der perfekte Moment gewesen, um ihn zu fragen, was denn nun Sache war. Aber ich konnte es nicht. Und er machte auch nicht den Anschein, irgendwas abklären zu wollen.

Nachdem er dann meinte, es sei schon spät und ich solle schlafen gehen, verließ ich dann auch sein Zimmer und huschte wieder in meines. Verdammt. Es gab so viel Redebedarf. Langsam fragte ich mich, ob das für ihn nicht doch nur ein Spielchen war. 

Am nächsten Tag fand dann Bertholds Verhör statt. Wieder saßen wir alle dort und warteten gespannt auf das Urteil von Zackly.

"So. Heute haben wir uns wieder hier versammelt, um das Urteil von Berthold Fubar zu fällen. Berthold ist uns allen als der kolossale Titan bekannt, der vor einiger Zeit die Mauer mithilfe von  Reiner Braun, bekannt als der gepanzerte Titan, zerstörte. Es ist uns ebenfalls bekannt, dass er sich danach ständig auf die Flucht begab und versuchte die Aufträge seines Vorgesetzten zu erfüllen. Wieder einmal war es Plan, den Urtitanen zu bekommen und Y/N Y/NN zu entführen, warum, frag ich mich bis heute. Das schafften sie auch einige Male, doch beim letzten Mal war es anders. Denn Berthold befreite Y/N Y/NN und ihre Freundin aus der Zelle, in der sie von Reiner Braun gesperrt wurden."

So viel dazu. Das hatte er ganz fein aufgezählt. Berthold saß mit einer ziemlichen Unschuldsmiene dort. Man sah ihm an, dass es ihm wirklich leidtat. Die Zeit zurückdrehen funktionierte aber leider nicht.

"Nachdem Berthold Y/N Y/NN dann aus der Zelle befreite, schnappte er sich sie und ihre Freundin und floh mit ihnen nach draußen. Dort angekommen schoss Floch Forster ihr dann ins Bein. Nachdem Jean Kirschstein die beiden dann außer Gefahr brachte, verwandelte Berthold sich und schnappte sich Floch, um diesen eigentlich zu töten, doch dies kam nicht dazu. Ist das alles soweit richtig?!", fragte Zackly ihn dann persönlich.

"Ja...", gestand Berthold.

"Einfach nur -Ja-? Das war einfach...", sagte Zackly.

"Warum soll ich schweigen oder lügen?! Ich bin mir meiner Schuld durchaus bewusst. Es ist viel passiert und vieles davon habe ich einfach nur gemacht, weil ich ein Mitläufer bin. Es gab einen Grund für all dies. Und im Nachhinein betrachtet, war es mehr als dumm, dies getan zu haben. Natürlich kann ich mich nicht davon freisprechen und das will ich auch gar nicht. Ich bin froh, dass ich hier sitzen darf und Ihr Euch meine Geschichte anhört. Ihr hättet mich auch einfach töten lassen können, denn immerhin bin ich mitunter die größte Bedrohung."

Der Saal war ruhig und alle hörten ihm gespannt weiter zu.

"Ich habe Y/N gerettet, weil ich beweisen wollte, das ich mich ändern möchte. Ich verlange nicht, dass Sie mir eine zweite Chance geben, aber ich habe es zumindest damit versucht. Ich möchte euch helfen", sagte Berthold und schaute dann in meine Richtung.

"Ich möchte, dass dieser Krieg ein Ende findet. Und das wird er nur, wenn man bestimmte Informationen hat. Diese kann ich euch geben. Zwar weiß ich auch nicht alles, aber vieles."

"Hmmmm", machte Zackly dann und schien zu überlegen. Ebenso ging er darauf ein, warum Berthold das eigentlich alles gemacht hatte. Dieser schien sehr ehrlich und zögerte auch nicht mit der Antwort. Letztendlich war Berthold der Schlüssel zu dem, was uns noch erwarten würde. Zackly beschloss ihn auf Bewährung unter Beobachtung zu halten und ihn einige Monate Strafarbeiten ausführen zu lassen, damit er weiterhin beweisen konnte, ob er es ernst meinte.

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt