Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei Welten

120. Die Einladung

"DU HAST ES IHM GESAGT?"

"Verdammt..."

"MORDSFREUNDIN!"

Bei dem Geständnis dieser bestimmten Sache, rastete Hanji völlig aus, während Erwin es auf ruhiger Weise tat. Zum Glück konnte ich die beiden sehr wohl beruhigen.

"Er hat es ziemlich gelassen aufgenommen...", sagte ich zu ihnen und erinnerte mich dann sofort daran, was er mit mir veranstaltet hatte. 

Das, was sich nach meiner Beichte abgespielt hatte, hatte nichts mit Wut oder dergleichen zu tun. Er bestrafte mich dafür, in dem er mich verführte. Auf eine ziemlich dominante, aber auch gleichzeitig zärtliche Art und Weise. Das klang komisch, aber immerhin war dies ja nicht bewusst von mir entschieden worden, mich in Erwins Zimmer zu schleichen.

Ich hoffte, er glaubte mir das auch.

"Was wirst du denn auf einmal so rot?", fragte Hanji verwirrt, weswegen ich sie irritiert anschaute und daraufhin stammelte.

"Rot? I-Ich? Das musst du dir einbilden!!!"

"Also war er nicht sauer auf dich? Ich hoffe, dass er mir das ebenfalls nicht Übel nimmt.", hoffte Erwin, den Blick peinlich berührt auf seinen Tisch gerichtet.

"Das sind bestimmt Nachwirkungen von meinem Reisemittel. Ich bin gerade dabei, ein neues herzustellen, was eventuell weniger Nachwirkungen mit sich zieht. Levi kann es kaum abwarten. Er nervt mich förmlich jeden Tag damit. Hach, dieser alte Schmollbraten sorgt sich einfach so sehr um dich, das ist wirklich zu süß!", schwärmte Hanji. Das war mir doch glatt ein wenig unangenehm.

Jedenfalls schien die Sache vorerst besprochen. Erwin ließ eine Weile später Y/BF ins Büro antanzen, um sich mit ihr über das Soldatenleben in der Titanenwelt zu unterhalten. Levi trudelte natürlich auch bald dazu. Die Stimmung in mir? Ziemlich beschämt.

Erwin sprach dann das aus, worüber Levi schon mit mir sprach. Man konnte das Trübsal in ihrem Gesicht sehen, aber entschieden war noch lange nichts. Sie durfte hin und her switchen, wie sie es wollte, nur wurde sie aus den Expeditionen zurückgezogen, sofern sie sich bis dahin nicht allmählich gebessert hatte.

Nun stand natürlich Jeans Geburtstag an, auf den es Hanji abgesehen hatte. Sie liebte es zu Dekorieren und Organisieren und vor allem aber das Feiern an sich. Sie sagte immer, man solle diese lustige und wertvolle Zeit nutzen, denn man wüsste ja nie, was uns demnächst erwarten würde. Und damit hatte sie natürlich recht.

Denn was wir alle nicht wussten, war, was sich im Hintergrund gerade anbahnte.

Jedenfalls hielt es Hanji dann für ziemlich angemessen, alles für Jeans Party vorzubereiten. Da sie ja schon immer tagelang im voraus plante, fing sie heute schon an alles zu organisieren. Dieses Mal waren aber auch wirklich nur die engsten Freunde eingeladen.

Natürlich fragte sie auch Y/BF und mich, ob wir ihr nicht helfen konnten. Ein -Nein- würde uns ja nie über die Lippen kommen. Dafür mochten wir Hanji viel zu sehr.

Levi fand es wieder sehr nervig, dass sie mich so in Anspruch nahm. Vermutlich hatte er wohl andere Pläne. Aber da er eh ein wenig arbeiten musste, war das nun auch egal.

Nachdem dann ein paar Stunden vergingen, in dem uns auch Team Eren half, wollte ich nach Hause reisen, um mir die Neuigkeiten einzuheimsen, wenn es denn welche gab.

"Willst du schon das neue Mittel ausprobieren?", fragte mich Hanji ganz nervös.

"Hast du es etwa schon fertig ?"

"Jap! So gut wie ! Aber wenn du noch ein wenig Zeit hast, dann warte doch bitte kurz."

Das waren ja mal erfreuliche Neuigkeiten. In der Zwischenzeit ging ich dann gucken, was die Neulinge im Training so trieben. Mittlerweile hatte die Gruppe nämlich Jean übernommen. Meine beste Freundin schliff ich natürlich auch mit, denn alleine hatte ich keine Lust auf dieses Pferdegesicht.

"Na Horseface, machst du das auch vernünftig?", zog ich ihn auf, während wir uns neben ihn stellten. Leicht irritiert schaute er zu uns, um dann ein angeberisches Grinsen aufzusetzen.

"Pah. Aber natürlich! Hast du etwa mit was anderem gerechnet, Killerin?"

"Kann sein?"

"Tz. Was wollt ihr?"

"Wir wollten dir nur was zugucken."

"Hier gibt es nichts zu gucken. Die Rekruten machen ihr Training, während ich vor Langeweile sterbe."

"Na wenn du für sonst nichts zu gebrauchen bist, dann sei doch froh über diesen Job."

"Wie war das ?"

Y/BF musste kichern und streichelte ihm sanft über seinen Rücken.

"Lass dich doch nicht so von ihr ärgern, sie macht nur Spaß."

"Ach, mach ich den ?"

Nun schauten mich beide leicht schockiert an.

"War ein Witz. Oder vielleicht doch nicht?"

"Oh man du klingst manchmal echt wie Eren, weißt du das ? Du solltest vielleicht weniger mit ihm abhängen."

So viel hang ich nun auch nicht mit ihm ab, das seine Art auf mich abfärben konnte. Nun ja. Da es bei Jean auch langweilig war, gingen wir zurück zu Hanji, die mittlerweile das Mittel fertig hatte.

Unter Aufsicht von ihr und Levi verabreichte sie es uns. Wir mussten es runterschlucken, was gar nicht so einfach war, da ihr Experiment nicht gerade erfreulich schmeckte.

"Bäääh, das schmeckt ja furchtbar!", jammerte meine Freundin.

"Ja echt schlimmer als die Mittel davor...."

"Tja ihr Lieben. Ihr wisst doch, was scheiße schmeckt, wirkt wahre Wunder, hihi", kicherte Hanji nur.

"Ach ja ?! Deine Suppe von neulich hat dann wohl auf eine andere Art und Weise Wunder gewirkt", ließ Levi dann den Spruch, woraufhin Hanji etwas erschüttert reagierte.

"Waaaas? Das Essen war ja mal lecker !"

"Kannst du dich nicht mehr dran erinnern was mit Eren und-"

"Hahahaha mein lieber Shorty. Du musst nicht weiter reden. So! Auf auf ihr beiden und gute Reise ! Und wehe ihr kommt nicht mehr zurück ! Und wenn nicht dann spätestens bis an Jeans Geburtstag!"

Was Hanji uns damals nicht erzählt hatte, war, dass sie eine Suppe kochte, die Team Eren nicht wirklich gut bekam und sie allesamt auf dem Klo verbrachten. Alle bis auf sie und Levi.

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Zurückgekehrt und aufgewacht, stellte ich mit Bewunderung fest, dass ich keinerlei Nebenwirkungen von Hanjis Mittel davontrug. Das waren super Ergebnisse! Aber man sollte sich ja nie zu früh freuen. Trotzdem tat ich es.

Nachdem ich dann soweit klar war, checkte ich alles ab. Ein wenig ängstlich schaute ich auf mein Handy, um dann festzustellen, dass die Zeit nicht weitergelaufen war. Aber gerade in der Sekunde, wo ich auf mein Handy schaute, bekam ich eine Nachricht meiner Mum.

Hallo mein Kind.

Dein Vater und ich laden dich und deinen überaus gutaussehenden, liebenswerten und zuvorkommenden Freund zum Essen am Samstag ein. Wir würden uns wirklich freuen, wenn ihr kommt.

Kuss, Mama.

Gutaussehend? Liebenswert? Zuvorkommend? So langsam fragte ich mich, ob ich die einzige war, die auf Levi stand. Meine Mum war immer ziemlich ehrlich, aber das war schon hart unheimlich. Natürlich sagte ich ihr zu, denn Levi meinte letztens zu ihr höchstpersönlich, dass wir gerne kommen würden.

Ob er das tatsächlich auch so meinte, war die andere Sache.

Ich hielt mich noch ein wenig zu Hause auf, um zu putzen, was wieder relativ viel Zeit in Anspruch nahm und machte mich dann bald wieder mit Y/BF auf in die andere Welt.