84. Die verblüffende Wahrheit.

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Der nächste Morgen begann damit, dass ich Erwin besuchen gehen wollte, ehe ich zu meiner besten Freundin ins Zimmer ging. Doch bevor ich mein Zimmer überhaupt verlassen konnte, stürmte ein, wie immer gelaunter Levi herein, ließ die Tür wieder ins Schloss fallen und kam auf mich zu.

"Nervensäge, wir haben ein Problem", sagte er nur. Ich, die ihn irritiert anschaute, sagte:

"Ihnen auch einen schönen guten Morgen, Hauptgefreiter."

"Lass den Unsinn."

"Was für ein Problem haben wir denn?"

"Deine Freundin."

"Meine Freundin?" Ich verstand nicht, was genau er damit meinte. War sie etwa schon wieder bewusstlos?

"Sie ahnt etwas", sagte Levi nur.

"Hauptgefreiter Sherlock Holmes, könnten Sie bitte aufhören in Rätseln zu sprechen? Ich wäre Ihnen sehr verbunden."

"Deine Freundin ist heute Nacht durch die Gänge geirrt."

"....wie jetzt?!"

"Und drei mal darfst du raten, wen sie gefunden hat."

Ich überlegte. Konnte ja jetzt wirklich jeder sein. Erwin vielleicht? Oder war sie runter zu den Zellen gegangen und hatte Flocke oder Berthold entdeckt? Vielleicht hatte sie aber auch Levi gesehen. Schlafend, oberkörperfrei...

"Dämliche Spinnerin!", sagte er nur auf meinen Gedanken hin.

"Sie hat Hanjis hässliche Freunde entdeckt."

Nein...

"IST nicht dein ernst?!", sagte ich entsetzt. Mir blieb die Spucke weg! Sie war allen ernstes bei Erni und Bert gewesen? Oh oh... das war nicht gut...

"Und jetzt darfst du noch mal raten. Wer war so schlau und führte ein Selbstgespräch mit sich über dich und deine Lügengeschichte?"

"....Etwa Hanji?"

"Und wer hat es gehört?"

"....scheiße...."

"Ja, in der steckst du ganz gewaltig, also lass den Kopf lieber nicht hängen", drückte er mir noch einen Spruch. Y/BF hatte also rausbekommen, dass ich sie angeflunkert hatte? Das musste ich definitiv in Erfahrung bringen.

"Hey", sagte Levi dann und riss mich aus meinen Gedanken. Er drückte mich gegen die Wand und sagte ernst:

"Du wirst ihr die Wahrheit jetzt wohl beichten müssen. Sorge dafür, dass sie niemandem...und ich betone NIEMANDEM davon in deiner Welt erzählen wird!"

"Wie...wie soll ich denn-"

"Versprich es!", unterbrach er mich. Aber wie sollte ich sowas versprechen? Ich konnte Y/BF darum bitten, aber ich hatte weder die Kontrolle, noch die Macht darüber, sie davon abzuhalten.

"Ich werde mein Bestes tun, um sie zu bitten, aber...sie ist ein eigener Mensch. Ich habe keine Kontrolle darüber, was sie tut..."

Levi schaute mich eindringlich an.

"Denkst du echt, das wird ihr jemand glauben? Die würden sie doch alle für verrückt erklären. Und das wird sie bei mir auch tun oder denkst du wirklich, sie glaubt es mir?"

"Spätestens wenn ihr zurückreist...wird sie dir glauben müssen." Da war was dran.

"In Ordnung...ich werde mich drum kümmern...aber vorher..." Ich stoppte kurz, was Levi etwas fraglich schauen ließ.

"Du meintest, wenn ich wieder zurückkomme...dann musst du mir etwas sagen."

Levi schaute auf einmal leicht überrascht. Ja, das hatte ich nicht vergessen. Er anscheinend schon, so wie er schaute. Oder schaute er nur so, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass ich ihn darauf ansprach? Sein Blick fiel zur Seite und er nahm Abstand von mir.

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt