94. Hanjis Gedanken

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Das Levi mich so überraschte, machte mich völlig verrückt. Der alte Nieselpriem hielt aber sicherlich dicht, so viel war sicher. Ansonsten müsste ich ihn wohl oder übel mein Spaß Getränk unterjubeln. Und das würde er mir sicher nicht verzeihen. Ging ja schon damals schief, als ich ihm aus Versehen das Reisemittel in den Tee geschüttet hatte, hihi.

Nichts desto trotz wollte ich mich jetzt an das neue Reisemittel machen, damit er der Mordsfreundin auch die super Entschuldigung entgegenbringen konnte. Wie süß das doch war! Ich konnte es immer noch nicht fassen ! Er und die Mordsfreundin...hach. besser ging es doch kaum.

Da müsste ich mich nur noch mit Moblit zusammentun und alles wäre perfekt. Aber die Sache mit Moblit war irgendwie auch kompliziert. Ich würde nicht sagen, dass ich ihn nicht mochte, aber ich war mir nicht sicher, ob er mich auch mochte. Manchmal war ich aber auch blind vor Liebe...oder einfach total blöd.

Jedenfalls hatte ich Erni und Bert natürlich wieder festgekettet. Ich verstand gar nicht, warum alle damit ein Problem hatten, wenn ich sie frei rumlaufen ließ. Die taten doch keinem was. Waren voll lammfromm. Immerhin haben sie uns in der Schlacht gegen Zeke geholfen und haben Reiner angefressen. Wenn das nicht Beweis genug war, weiß ich auch nicht.

Ich machte mich also auf zum Labor. Ich musste nur noch ein paar kleine Änderungen an den Mittel vornehmen und dann wäre ich auch schon fertig. Und so war es nach ca einer weiteren Stunde auch gewesen. Fertig war das Reisemittel.

Ich füllte es in die Spritzen und ging dann zu Erwin, um ihn bescheid zu geben, dass ich mich jetzt auf den Weg machen würde.

Irgendwann wachte ich, nachdem ich eingeschlafen war auch wieder auf. Ich schaute mich um und als ich wacher würde, erkannte ich tatsächlich eine gewohnte Umgebung. Das sah hier aus wie die Wohnung von der Mordsfreundin. Ich glaube das Mittel funktionierte !

Hocherfreut stand ich vom Boden auf und lief in jedes Zimmer, während ich nach der Mordsfreundin rief. Aber sie gab mir keine Antwort.

"Nanu? Ist sie gar nicht zu Hause ?", fragte ich mich, nachdem ich wirklich in allen Räumen nachgeschaut hatte. Vielleicht war sie ja gerade unterwegs. Ich würde einfach hier auf sie warten, bis sie wieder nach Hause kam. In der Zeit machte ich mir einen Tee und fragte mich, wie ich dieses komische Gerät bedienen sollte.

"Hmm....also da ist ein Knopf.... Ah! Der Deckel ist offen....dann fülle ich Wasser rein....jaaa ich glaub das dürfte reichen....jetzt wieder zu machen, auf diese komische Platte stellen und den anderen Knopf drücken ..."

Nach wenigen Sekunden rauschte das Gerät auch schon und es schien das Wasser zu kochen. Hach, herrlich! Diese Welt war einfach so faszinierend!

Ich klaute mir dann noch eine Tasse aus ihrem Schrank. Da gab es so viel Auswahl. Ob es ihr wohl egal war, welche Tasse ich nahm ? Hm. Ich nahm mir einfach eine, die mir gefiel. Und den Tee hatte sie noch mal wo versteckt?

Ich durchsuchte alle Schubladen und fand dann anschließend die ganzen Teesorten. Meine Herren, das waren ja so viele ! Für Levi vermutlich das reinste Schlemmerland, hihi.

Ich suchte mir dann einen Tee aus. Den Teebeutel schmiss ich in die Tasse und als der Wasserkocher fertig war, goss ich das Wasser hinein und setzte mich damit auf die Couch.

"Hm. Dieses komische bilderbewegende Gerät könnte ich ja rein theoretisch auch solange anmachen. Wie ging das noch mal ?"

Dieses längliche Ding, was sich glaube ich Fernbedienung oder so nannte, nahm ich zu mir und drückte auf den grünen Knopf. Tatsächlich sprang das Gerät an und zeigte auch schon ein paar Bilder. Mit diesen Pfeiltasten durchwühlte ich dann die verschiedenen Aufführungen. Oder Programme, wie es die Mordsfreundin immer nannte.

"Das ist ja so faszinierend, hach nee. Warum gibt es sowas nicht schon in meiner Welt ?!"

Ich schaute mir echt verschiedene Sachen an und schlief dann sogar dabei ein. Musste so gewesen sein, denn irgendwann wachte ich auf und schien ganz verpennt auf den Bildschirm zu starren. War die Mordsfreundin vielleicht schon wieder da ?

Nein, sie hätte mich vermutlich geweckt. Seltsam. Ich war schon ein paar Stunden hier gewesen und sie kam einfach nicht nach Hause. Ob sie abgehauen ist?

Ich beschloss dann zurück zu reisen, denn ich wusste nicht, wie lange ich noch in der anderen Welt warten sollte. Erniedrigt trat ich in Erwins Büro ein.

"Hallöchen Erwin. Wie ist das befinden?", fragte ich ihn. Aber nicht nur Erwin schaute mich an, sondern auch Levi. Der wich auch nicht mehr von seiner Seite.

"Raus mit der Sprache. Wo ist sie ? Was hat sie gesagt?", fragte er mich mit seiner stets monotonen Art, doch gleichzeitig klang er auch sehr interessiert und fordernd.

"Öh...die....gute Frage..."

"Was ? Hast du sie etwa nicht angetroffen?"

"Leider nein. Ich war einige Stunden in ihrer Wohnung, aber sie kam einfach nicht nach Hause."

"Hm, das ist nicht gut", sagte Erwin grübelnd.

"Du hast sie einfach aus der Welt vertrieben, Levi. Ich werde sie nie wieder sehen, buhuhu", trauter ich der Sache hinterher, worauf Levi nur genervt reagierte. Wie auch sonst.

"Halt gefälligst deine Klappe, Brillenschlange. Sie wird vermutlich einfach nur arbeiten sein. Denn das muss sie in ihrer Welt, um Geld zu verdienen."

"Oooh ein sehr schlauer Gedankengang, mein Lieber. Sehr sehr schlau." Wieso war ich nicht selber darauf gekommen? Sowas Dummes.

"Das heißt du wirst noch mal hinreisen, um sie zu holen", forderte er harsch.

"Bitte...", fügte er dann noch hinzu. Und dieses Bitte klang sehr bedauernd und hoffnungsvoll.

"Aber klar werde ich das. Ich würde doch alles tun, um euch beide glücklich zu sehen, haha."

"Sei einfach still...."

"Naja. Gut zu wissen das dein neues Mittel wenigstens funktioniert. Ich würde vorschlagen wir gehen jetzt erst mal gemeinsam alle etwas essen. Danach habe ich eine Besprechung mit Zackly", sagte Erwin.

"Zackly ? Etwa wegen Berthold ?"

"Ja. Es wird entschieden, ob er nicht doch auf freien Fuß gelassen werden soll. Allerdings immer unter Beobachtung. Ich weiß noch nicht ganz was ich davon halten soll. Aber ich denke , er hat noch eine Chance verdient. Was sagst du dazu , Levi ?!"

Levi schaute Erwin an. Sein Blick war nachdenklich und ernst. Diese Sache mit Berthold war wirklich nicht einfach einzuschätzen. Ich bin ja der vollste Harmonie Mensch und wäre auf jeden Fall dafür, wenn Berthold noch eine Chance bekommen sollte.

"Sei es drum. Ob er nun frei und unter Beobachtung oder in der Zelle unter Beobachtung sitzt, macht wohl auch keinen Unterschied. Sollte er sich verwandeln wollen, könntet er es ohnehin tun. Ich denke, es geht in Ordnung. Bei Flocke allerdings war ich mir von Anfang an sicher, dass er nicht ganz richtig in seiner Birne ist. Zurecht, wie wir gesehen haben."

"Da hast du allerdings recht. Naja. Nun, dann lasst uns mal gehen, bevor die anderen wieder alles leer futtern."

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt