148. Kommt die Wahrheit ans Licht?

159 8 3
                                    

"Blödes Arschloch!"

Ich fluchte immer noch, während ich langsam vom Boden aufstand und mir die Tränen mit meinem Arm wegwischte.

"Wirklich! Du blödes, blödes Arschloch!" Ich liebte dieses Arschloch. Echt nervig!

Er konnte mit mir machen, was er wollte. Ich war ihm stets hingegeben. 

Ich atmete tief ein und aus und fasste dann einen Entschluss. Das konnte so nicht weitergehen. Was brachte es mir, hier rumzusitzen und zu heulen? Wiederum fragte ich mich, was ich sonst tun sollte.

Sollte ich mit ihm das Gespräch suchen? Dafür war ich eigentlich viel zu wütend. Ja. Meine Trauer wandelte sich gerade in Wut um, weil er so gefühlslos mit mir umgegangen war. Das konnte echt nicht mehr angehen, wenn das mit uns weiterhin funktionieren sollte. Und bald zog er mit Erwin und den anderen ja auch in den Außenbezirk. Bis dahin musste die Sache vom Tisch sein.

Aber wie sprach ich ihn am Besten darauf an?

*Klopf Klopf*

Meinen Gedanken konnte ich nicht zu Ende bringen, denn es klopfte auf einmal an meiner Tür. Wehe dir, das bist du, Levi! Ich mach dir dein Leben zur Hölle!

Völlig gefasst darauf, dass er jetzt durch die Tür kam, schnappte ich mir ein Kissen und warf es in die Richtung.

"MISTKERL!", schrie ich nur. Es ging alles so schnell. Ein Kopf lugte vorher durch den Türspalt und zog sich auch ganz schnell wieder zurück, als das Kissen geflogen kam, dass letztendlich an der Tür abprallte und zu Boden fiel. Ich hielt mir vor Schock die Hände vor dem Mund, als ich realisierte, wer das war.

"MORDSFREUNDIN!"

"Hanji!!! Scheiße! Tut mir total leid! Ich wollte dich nicht bewerfen!"

Hanji kam nun herein und schaute auf das Kissen, was am Boden lag. Sie zeigte darauf und schaute dann mich an.

"Du...du hattest doch nicht etwa vor, Levi damit abzuwerfen?"

"...doch!", gab ich genervt zu. Hatte er jedenfalls verdient gehabt.

"Du weißt schon, dass ihn ein Kissen nicht aufgehalten hätte oder?"

"Mir doch egal!"

Beleidigt schmiss ich mich auf mein Bett. Mit dem Gesicht legte ich mich in mein Kissen. Hanji schloss die Tür und setzte sich zu mir auf mein Bett, um dann ihre Hand auf meinen Rücken zu legen.

"Sei nicht traurig. Levi hat das sicher nicht so gemeint", versuchte sie mich zu beruhigen. Ich allerdings konnte dafür gerade wenig Verständnis aufbringen.

"Und wenn schon. Er sagt mir immer, ich hätte keine Manieren. Dabei hat er selber keine! So geht man nicht mit Frauen um!"

"Mordsfreundin...nun beruhige dich doch bitte..."

Aufgebracht setzte ich mich nun im Schneidersitz hin und hielt ihr meine Hand vor die Nase, an dessen Ringfinger sich der besagte Klunker befand. 

"Da! Sieh genau hin! Er hat mir einen Antrag gemacht! Und danach war er das größte Arschloch! Sag mir nicht, ich soll mich beruhigen! Ich habe jeden Grund, um enttäuscht, traurig und vor allem wütend zu sein!"

Hanji schaute sich den Ring akribisch an und staunte.

"Wooooow....ich....ich fasse es ja nicht! Einen Antrag? Er hat dir wirklich einen Antrag gemacht?"

Sie schmiss sich direkt um meinen Hals und knuddelte mich.

"Das ist soooo wundervoll! Und dabei war das alles noch gar nicht geplant gewesen, heheheh!"

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt