48. Ein Streit führt zur Einsicht.

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Gestern verlief der Abend nur noch schleppend und mit negativen Gefühlen. Wir kamen zu Hause an und als ich meinen riesen Bären ins Zimmer schleppte, machte ich noch Tee, ging duschen und legte für Hanji das ganze Übernachtungszeug bereit. Denn ihr überließ ich mal wieder mein Bett, während ich auf der Couch schlief. Levi hatte ja nie Bedarf. Als sich all meine negativen Emotionen zurückgezogen hatten, suchte ich mit Levi das Gespräch. Er stand gerade draußen auf dem Balkon, angelehnt an der Wand und schaute in den Himmel. Man hörte die Grillen zirpen und es war eine angenehme Luft draußen. In Top und kurzer Hose, gesellte ich mich dann zu ihm und setzte mich auf einen Stuhl. Er schaute mich an, sagte erst nichts, doch dann brach er irgendwann die Stille.

"Zieh dir was an. Du wirst dich noch erkälten", sagte er, doch ich rührte mich nicht.

"Bist du schwerhörig? Ich habe dir was gesagt. Das war ein Befehl."

Ich seufzte nur und erwiderte:

"Levi. Wie oft denn noch. Du bist in meiner Welt, da hast du mir keine Befehle zu erteilen."

"..."

"Ich werde mich schon nicht erkälten. Aber danke für deine Fürsorge, Hauptgefreiter."

"Tzh", machte er nur. Dann ergriff ich wieder das Wort.

"Ich wollte mich mal bei dir bedanken. Für alles, was du heute für mich gemacht hast. Das ich so ausgerastet bin, tut mir auch leid. Ich hätte vielleicht einfach-"

"Nein, mir tut es leid", unterbrach er mich dann. Ich schaute leicht überrascht zu ihm.

"Mein Verhalten, was ich heute an den Tag gelegt habe, war nicht richtig. Deine Aufregung und Sorge war berechtigt. Und ja, vielleicht hätte ich auch auf dich hören sollen."

Ich war leicht baff über sein Geständnis. Er gestand sich seine Fehler also ein. Diese weiche Seite an ihm...sie war echt bewundernswert. Deswegen überkam mich auch ein kleines Grinsen und ich sagte nur:

"Danke, Levi." Daraufhin ging er von der Wand weg, legte seine Hand auf meinen Kopf und sagte, während er ging:

"Ich habe zu danken."

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"Wooooah! Was riecht denn hier so wunderbar?", fragte Hanji am nächsten Morgen, während sie schnuppernd in die Küche getrampelt kam.

"Sag bloß, du machst uns Frühstück?!"

"Wonach siehts denn aus?", fragte ich sie und grinste ihr frech entgegen.

"Nach einem riesen Chaos", warf Levi dann monoton ein, der die ganze Zeit am Küchentisch gesessen und mich keinen Moment aus den Augen gelassen hatte. Ich schenkte ihm daraufhin einen bösen Blick.

"Kannst es ja besser machen, wenn du ein Problem damit hast", meinte ich dann zu ihm, woraufhin er nichts sagte. Na also, ging doch.

"Das ist ja toll von dir. Du bist eine tolle Mordsfreundin, hihi." Hanji freute sich und gesellte sich neben mich, während sie mich fragte, ob sie denn nicht helfen dürfte. Ich bot ihr an sich um die Waffeln zu kümmern und zeigte ihr, wie sie das Waffeleisen bedienen musste. Sie tat sich anfangs noch etwas schwer damit, hatte den Bogen aber ganz schnell raus.

"Lass das lieber sein, bevor du dir noch wehtust", gab Levi wieder seinen Kommentar ab. Ich knurrte kurz auf und beschmiss ihn mit einem Putzlappen. Er schaute mich perplex, dann aber böse an.

"Im Sprüche klopfen bist du gut, Herr Kommandant. Aber wie wär's mal mit selber Hand anlegen?" Ich sprach den Satz aus und bemerkte erst hinterher, das man diesen auch falsch verstehen konnte. Also erschrak ich leicht und stammelte:

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt