171. Heiraten ist nicht leicht.

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Levi's Sicht:

Es verging ein weiterer Tag. Meine baldige Langzeit-Nervensäge hatte gestern ihr Traumkleid ergattern können, was mich sehr für sie freute. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell gehen würde. Umso mehr freute ich mich, als sie mir sagte, wie toll der Aufenthalt dort doch war und sie den Verkäufer ebenfalls eingeladen hatte. Dies war für mich kein Problem. Sie durfte einladen, wen sie wollte.

Ihre Augen glänzten vor Glück und Freude, was mein Herz erwärmen ließ. Ich mochte es, sie glücklich zu sehen. Ganz anders allerdings, war es bei mir. Ich war zwar ebenfalls glücklich und auch ich freute mich sehr auf diesen Tag. Aber ebenso war ich nervös wie Scheiße.

Gut war, dass ich mir nichts anmerken ließ und es gut überspielen konnte. Ich tat, als wäre das keine große Sache für mich. Aber in Wirklichkeit verspürte ich seit Tagen ein Gefühl, was mit einem Drogenentzug wohl ziemlich gut gleichzusetzen schien. Mein Herz raste, mein Puls pochte und das Adrenalin ließ meine Hände zittern.

Ich musste mich beruhigen. Es würde alles ganz toll werden, da war ich mir sicher. Doch es waren diese Kleinigkeiten, zum Beispiel Erwin zu fragen, ob er mein Trauzeuge werden wolle, die mich komplett aus der Bahn warfen. Es waren Dinge, wie die ganzen Vorbereitungen, die getroffen werden mussten. Es waren Dinge, wie Fragen, die ich mir stellte, ob Y/N einen Rückzieher machen würde.

Wollte sie mich wirklich heiraten? War ich bereit dafür? War SIE bereit dafür?

Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass sie es wollte, weswegen diese Frage völlig bescheuert war. Sie wusste, worauf sie sich einließ. Mit WEM sie sich einließ.

"Levi? Wir können dann, wenn du bereit bist."

Erwin holte mich gerade aus meinem Büro ab. Ich seufzte aus, legte meine Arbeit zur Seite und ging mit ihm los. Ich wurde schon wieder total nervös. Dabei gingen wir doch nur einen Anzug kaufen.

"Viel Spaß ihr Süßen! Oder darf ich mitkommen?", fragte Hanji dann.

"Nein", meinte ich nur monoton zu ihr. Die fehlte mir jetzt auch noch!

"Kümmere dich bitte um Y/N."

"Aber selbstverständlich! Zu Befehl, hauptgefreites Le-Schwein!"

Erwin und ich hatten von Hanji und Y/N schon erfahren, dass wir nicht wirklich viel Auswahl in unserem Bezirk hatten, weswegen wir gleich zu dem Geschäft gingen, dessen Verkäufer die Nervensäge eingeladen hatte. Ich hatte Hoffnung, er würde auch das Passende für mich finden. Und so war es dann auch.

"Herzlich Willkommen, die Herschafften. Es ist mir eine überaus große Ehre, Sie hier antreffen zu dürfen. Sie beglückwünsche ich sehr zu Ihrer baldigen Trauung", sagte der Herr und reichte mir seine Hand, die ich dankend entgegen nahm.

"Vielen Dank."

"Ihre zukünftige Frau wird toll aussehen, dass kann ich Ihnen sagen", grinste er. Ich nickte nur.

"Das will ich wohl nicht abstreiten."

"Ich werde gleich mal etwas für Sie raussuchen. Setzten Sie sich doch."

Wir nahmen an dem kleinen, runden Glastisch platz, während wir auf den Verkäufer warteten.

Bald kam dieser auch schon wieder und hielt einen, für mich passenden Anzug schon bereit. Ich zog diesen zur Probe an und war, genauso wie Erwin, begeistert. Er hatte wirklich Geschmack.

"Ich kann verstehen, wieso meine Frau Sie eingeladen hat", meinte ich zu ihm, was ihn sichtlich freute.

"Nun, wie sieht es mit dir aus, Erwin?!", fragte ich diesen dann.

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