123. Das Essen bei den Eltern.

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Wie jede andere Feier auch, eskalierte diese hier natürlich auch wieder. Das war ja schon lange nichts mehr Neues gewesen. Allerdings saßen wir alle schon echt lange hier und von Levi war immer noch keine Spur.

Ich beschloss deshalb, ihn suchen zu gehen. Vielleicht hatte er auch wirklich keinen Bock auf Jean und widmete sich lieber seiner Arbeit. Aber für ein paar Stündchen konnte man diese doch ablegen, wenn man eingeladen war oder nicht ? Erwin war schließlich auch hier.

Meine beste Freundin wollte mich sicherheitshalber begleiten, weswegen wir in Richtung Levis Zimmer gingen. Dort war er aber nicht und in Erwins Büro war er ebenfalls nicht aufzufinden.

"Wo treibt der Kerl sich wieder rum? Echt jetzt, der wird eingeladen und jeder kommt, aber der wehrte Herr hält es nicht für nötig."

"Reg dich nicht auf, vielleicht ist ihm was dazwischen gekommen ?", fragte sich meine beste Freundin. Gut. Konnte ja sein. Wir suchten dann weiter und nahmen irgendwann eine Geräuschkulisse wahr, die vom Trainingsplatz zu kommen schien.

"Was ist denn da für ein Tumult?", fragte ich mich. Wir kamen diesem immer näher und sahen dann, wie drei Leute jammernd auf dem Boden lagen. Devian kniend auf dem Boden, während Levi ihn am Kragen gepackt hielt und ihm gerade ein paar Worte ins Gesicht sagte. Diese konnten wir aber leider nicht verstehen.

Wir sahen kurz darauf nur noch wie Devian mit seinen Kollegen abdampfte.

"Was zur Hölle geht hier ab?", fragte ich Levi, als wir dann auf ihn zuliefen. Dieser drehte seinen Kopf in unsere Richtung.

"Y/N? Was willst du hier ?"

"Was WILLST du hier ?", entfuhr es mir entsetzt.

"Ich suche dich, weil dich alle auf Jeans Feier erwarten und du fragst mich, was ich hier will?"

"Pssscht reg dich nicht so auf...", versuchte Y/BF mich zu beruhigen.

"Huh?!", machte Levi nur.

"Huh? Was huh?! Was treibst du hier ? Warum hast du Devian und seine Kollegen vermöbelt?"

"Weil sie mir doof gekommen sind."

"Ach und deswegen muss man Leute direkt vermöbeln?"

"Ja."

Meine Laune war gerade nicht die beste. Ich wusste zwar nicht, was hier vorgefallen war, aber anscheinend hielt Levi es für wichtiger sich zu prügeln.

"Er hat's verdient."

"Verdient???"

"Okay Leute, ich gehe schon mal vor, hehe...", sagte Y/BF und dackelte ab. Ich schaute Levi nur noch einen Moment an, ehe ich mit einem "Tch" umdrehte und ebenfalls ging. Doch Levi hielt mich am Arm fest und drehte mich zu ihm.

"Siehst du es nicht ? Siehst du nicht, wie er dich will? Wie er dich ansieht, dich anspricht ..."

"Natürlich sehe und merke ich das, ich bin immerhin nicht blöd und habe Augen im Kopf ! Ich habe ihm auch schon eine Abfuhr erteilt, aber er hört nicht auf."

"Siehst du ? Genau das ist es. Er hört nicht auf. Stattdessen provoziert er bewusst, zieht seine Kollegen mit hinein. Ich hasse diesen Pisser. Er hält sich für etwas Besseres. Keinerlei Respekt."

Mir war jetzt klar, warum Levi so reagiert hatte. Wie konnte ich auch ahnen, dass er von den Trotteln aufgehalten wurde.

"Ich war gerade auf dem Weg zu euch. Glaube mir, ich bin nicht scharf drauf, ständig irgendwelche Idioten zu verprügeln."

Ich seufzte nur aus.

"In Ordnung. Dann komm jetzt mit, bevor Sasha den Kuchen alleine aufisst."

Zusammen mit Levi blieben wir eine gewisse Zeit noch dort, wo sich alle natürlich wieder zu viel mit dem Alkohol bedient hatten. Erwin dankte schon relativ früh wieder ab, da er noch genug zu tun hatte und auch Levi und mir wurde es zu viel, weswegen wir bald darauf auch das Weite suchten.

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt