141. Rückwirkende Gefühle.

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Nachdem Y/BF und ich ausgeritten waren, ging es mir ein wenig besser. Sie gab mir den Mut, den ich brauchte, um jetzt mit Levi das Gespräch aufsuchen zu gehen. Pegasus hatte ich versorgt und wieder in seine Box gestellt. Zufrieden pürierte er seine Banane zu Mousse. Da bekam ich gleich Gelüste auf einen Bananen-Shake, den ich mir bei Zeiten mal wieder zu Hause machen könnte.

Allerdings hatte ich jetzt erst mal andere Sorgen. Ich hatte Levi etwas vor den Kopf geworfen, was ich nicht hätte sagen sollen. Jetzt, da ich wusste, was ich ihm damit angetan hatte, tat es mir einfach umso mehr leid. 

Ich hatte ihn den restlichen Tag über auch nicht mehr gesehen. Gegen Abend wollte ich ihn aufsuchen, aber in seinem Zimmer fand ich ihn nicht. Ich schaute ebenfalls in der Kantine nach, doch bis auf Eren und Co, sah ich nicht das, was ich eigentlich suchte.

"Hey, Killerin! Willst du mit uns Abendessen?", rief mir Jean entgegen und winkte. Ich sah Mikasa, Armin, Sasha und Connie, die mir fröhlich entgegen grinsten. Dabei war auch Eren, der mit seinen Horror-Knirpsen alle Hände voll zu tun hatte. Irgendwie war es süß mit anzusehen, wie er an ihnen verzweifelte. War das ein fieser Gedanke? Gut möglich.

"Habt ihr Levi gesehen?", fragte ich direkt, doch sie verneinten es. Ich entschuldigte mich dann bei ihnen, dass ich leider nicht mitessen konnte und ging ihn weiter suchen. Verdammt. Hatte er das Land verlassen? Nein. Da müsste schon Schlimmeres passieren.

Ich ging durch den Bezirk. Lief durch die Stadt und schaute zu den Mauertitanen, die immer noch recht unheimlich drein schauten. Irgendwann würden die Menschen wieder anfangen, die Mauern drumherum zu bauen. Das würde vermutlich Ewigkeiten dauern. Und ob die Titanen jetzt vollständig ausgelöscht wurden, stand immer noch in Frage. Bisher wurde von der Mauergarnison diesbezüglich nichts Neues eingereicht.

"Levi, wo steckst du nur?!", fragte ich mich, doch fand keine Antwort. Völlig in Gedanken vertieft, ging ich immer weiter aus der Stadt raus und kam irgendwann zu einem kleinen Tümpel, der relativ außerhalb des Getümmels lag. Hier war ich vorher noch nie gewesen. Der kleine Tümpel war bedeckt mit vielen Sträuchern und Bäumen. Der Mond, der heute deutlich seine volle Pracht zur Show stellte, spiegelte sich glasklar im stillen Wasser, das ganz leicht flackerte. Man hörte die Grillen zirpen und einige Frösche ihre Abendroutine quarken.

 Man hörte die Grillen zirpen und einige Frösche ihre Abendroutine quarken

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Es sah fast aus wie in einem Märchenbuch. Der Ort zog mich magisch an und ich hätte nie gedacht, dass ich sowas jemals sehen würde. Am Tümpel selber saß jemand. Ich erkannte sofort, dass es sich um Levi handelte. Verzaubert blieb ich aber erst mal noch stehen. Ich sah, wie er seinen Kopf leicht zur Seite drehte, um ihn dann anschließend wieder Richtung Tümpel zu drehen.

"Nervig. Nicht mal hier hat man seine Ruhe", zischte er nur genervt. Ich sagte daraufhin erst mal nichts. Erst mal, weil ich nicht wusste, was ich noch sagen sollte, denn: Ich war nicht gerade Willkommen, wie es schien.

Und dann noch, weil mir einfach die Worte fehlten. Somit hörte ich den Klängen der Natur zu, bis er dann wieder das Wort erfasste.

"Willst du da jetzt blöd rumstehen und Wurzeln schlagen?!"

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt