Als ich am nächsten Tag vor Erwins Büro stand, war mir ganz flau im Magen. Ich wusste nicht genau, was er von mir wollte. Ich meine, er war ja kein schlechter Mensch, dass er mich jetzt um jeden Preis, für ein und alle Mal aus dieser Welt verbannen wollte. Dennoch konnte ich die Situation gerade nicht einschätzen. Ich klopfte also an und als das "Herein!" ertönte, drückte ich die Tür einen Spalt auf.
"Aaah. Du bist es", sagte Erwin ruhig und höflich. "Komm ruhig rein." Ich ging auf ihn zu. Links von ihm saßen Hanji und Levi. "Bitte, setz dich doch", bot mir Erwin dann an, woraufhin ich mich rechts auf den Sessel setzte. Ich kam mir vor wie in einem Verhör, weil mich Hanji und Levi so musterten.
"Tut mir wirklich leid...", fing ich dann an, bevor überhaupt jemand was sagen konnte. Erwin schaute mich überrascht an.
"Nun warte doch mal ab, was er zu sagen hat, du Pfeife", sagte Levi nur locker, woraufhin Hanji etwas kichern musste. Ich versuchte mich zu beherrschen, ballte meine Hände auf meinen Beinen zusammen und sagte mit einem gesenkten Blick:
"Oh, tschuldigung..."
"Du musst dich nicht entschuldigen", sagte Erwin daraufhin. Ich schaute ihn nervös an.
"Okay, Verzeihung...EHM! Ich meine....also...." Jetzt halt doch mal endlich deine Klappe (Y/N)!
Erwin stand auf einmal auf und kam auf mich zu. Dann kniete er sich mit einem Bein vor mich nieder, nahm meine Hand und sagte:
"(Y/N)? Hiermit möchte ich mich in meinem Namen, aufrichtig bei dir entschuldigen." Ich starrte Erwin perplex an. Dann schaute ich kurz zu Hanji und Levi, die dem ganzen Prozedere unbeeindruckt zuschauten.
"Ich war dir gegenüber nicht fair. Statt mich für dich einzusetzen und mir zu überlegen, wie wir am Besten mit der ganzen Situation umgehen können, habe ich dich einfach von uns verbannt. Sowas darf nicht sein. Es tut mir wirklich sehr leid." Dann nahm er meine Hand und gab ihr einen Kuss. Was zur Hölle?! Was ging hier gerade ab????
Nicht wissend, was ich darauf jetzt antworten sollte, stammelte ich nur:
"I-Ist schon in Ordnung..."
"Ist es das wirklich?!", hakte er noch einmal nach.
"Ja", versicherte ich ihm.
"Ich bin dir nicht böse. Ich konnte dein Handeln tatsächlich nachvollziehen."
"Danke", sagte er nochmal und ging dann zurück zu seinem Platz. Hanji setzte ein zufriedenes Grinsen auf, während Levi wie immer monoton drein schaute.
"Also schön. Folgendes ist geschehen", fing Erwin dann an zu erzählen und wir hörten ihm gespannt zu.
"Als Reiner auftauchte, um Eren zu entführen, hatte er sich auch nach dir erkundigt. Als wir ihm sagten, dass du nicht bei uns seist, glaubte er uns natürlich kein Wort. So sehr wir auch darauf beharrten, er wollte uns einfach keinen Glauben schenken. Man sah ihm seine Verzweiflung irgendwann deutlich an. Sein Vorgesetzter muss etwas ganz Bestimmtes mit dir vorhaben und zwingt Reiner förmlich, weswegen er zu solch verzweifelten Taten greift."
"Und ich dachte, wenn ich weg wäre, würden sie nicht mehr nach mir suchen...", sagte ich daraufhin nur nachdenklich.
"Tja, das hatten wir alle gehofft. Aber es ist egal, ob du da bist oder nicht. Reiner jagt dich, koste es, was es wolle."
"Es ist jetzt schon das dritte mal, dass er es versucht. Und es wird auch nicht das letzte mal sein. Wir müssen uns darauf gefasst machen", sagte Levi und Hanji stimmte ihm zu.
"Wir müssen unbedingt wissen, welches Ziel er genau verfolgt und wann er das nächste mal zuschlagen wird. Hast du vielleicht irgendwelche Informationen für uns?", fragte mich dann Erwin, doch ich konnte ihm nur erzählen, dass Eren wohl eine besondere Gabe hatte und sie ihn deswegen entführen wollten. Was genau sie mit mir vorhatten oder eher gesagt mit meiner Gabe, das konnte ja keiner wissen.

DU LIEST GERADE
Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei Welten
Hayran KurguWie aufregend wäre es, wenn man sich einfach so in seine Lieblingsserie "reinträumen" könnte? Die Zeit bleibt quasi stehen und man könnte verschiedene Welten erforschen und verrückte Dinge erleben... Du bist ein flippiges Mädchen, was nicht nur durc...