181. Das Gift.

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Levi's Sicht:

"Hallo, mein Lieber."

Es war mitten in der Nacht. Die Tür ging leise auf und Hanji kam mit einem Tablett herein. Sie stellte dieses auf das kleine Tischchen an der Wand ab.

"Wie ist die Lage?"

"Unverändert."

Stillschweigend und besorgten Blickes, schaute sie zu Y/N. Dann seufzte sie.

"Verdammt. Dabei hast du sie schon vor dem Schlimmsten beschützt."

"...offensichtlich nicht gut genug", sagte ich leise, ohne meinen Blick von Y/N abzuwenden.

"Jetzt hör auf damit", sagte Hanji dann etwas ernster. Nun schaute ich fraglich zu ihr.

"Hm?!"

"Du gibst dir schon wieder die Schuld dafür. Aber ich sage dir eines, Le-Schwein: Du bist nicht schuld. Niemand ist es. Manchmal geschehen Dinge und man kann nur reagieren. Du hast das Schlimmste verhindern können. Sie wird schon wieder wach werden."

Besorgt fiel mein Blick wieder zu Y/N. Hanji hatte recht. Vermutlich würde sie das.

"Ich habe dir übrigens was zu Essen und einen Tee mitgebracht. So wie ich dich kenne, hast du den ganzen Tag weder gegessen noch getrunken."

Tch. Bemutter wen anderes.

"Habe ich nicht recht?"

"Ja ja", gab ich ihr dann die Zustimmung. Sie grinste, nahm den Tee und den Teller mit den belegten Broten und stellte sie, auf das, sich neben mir befindliche Nachtschränkchen.

"Bitteschön. Du musst essen und trinken, Levi. Die Mordsfreundin wird auch nicht eher wach, wenn du nichts zu dir nimmst. Außerdem würde sie das auch gar nicht wollen."

Ich seufzte genervt aus.

"Ist ja schon gut. Hör auf mir eine Moralpredigt zu halten, du Nervensäge."

"Ich will nur nicht, dass du den Bach runter gehst und in Selbstmitleid ertrinkst. Ich gehe jetzt nach den anderen schauen. Wenn ich wieder da bin, will ich Veränderung auf dem Teller sehen."

Hanji verließ wieder den Raum.

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Ruckartig wachte ich auf und starrte in eine dunkle Umgebung. Mein Körper fühlte sich schwer an, weswegen ich versuchte, ganz minimalistisch zu atmen. Wo ich war, wusste ich nicht. Ich sah nur weiße Wände. Langsam drehte ich meinen Kopf zur rechten Seite. Eine Schiebetür? Nun legte ich meinen Kopf zur anderen Seite und wusste dann sofort, warum sich mein Körper so schwer anfühlte. Levi lag schlafend auf mir. Also nicht wirklich. Zumindest nicht ganz. 

Seine linke Hand lag auf meiner linken, während sein rechter Arm über meinen Körper lag. Sein Kopf lehnte darauf und gleichzeitig auf meinem Bauch. Ich konnte nur seine Haare erkennen, da sein Gesicht von mir abgewendet war. Aber was war das? Trug er einen Verband?

Umso mehr ich ihn anschaute, desto süßer fand ich es. Er schlief einfach und das anscheinend  ziemlich fest. Sonst hätte er vermutlich mitbekommen, dass ich wach wurde. Normaler Weise bekam er nämlich alles mit.

Ich versuchte dann wieder meine Augen zu schließen und mich daran zu erinnern, was passiert war. Anscheinend wurden wir wieder in einen Kampf verwickelt. Aber warum? Und wieso steckte ich mitten drin?

Plötzlich ging die Tür leise auf und Hanji trat herein. Bevor sie irgendwas sagen konnte, legte ich meinen Zeigefinger auf die Lippen und signalisierte ihr somit, dass sie leise sein sollte. Ihr Blick, der mal wieder Herzchen in den Augen aufwies, verriet, dass sie jetzt am Liebsten aufgequietscht hätte, weil sie es süß fand, wie Levi da so schlafend lag. Sie selber wusste auch, dass er das selten bis gar nicht tat.

Attack on Titan - Eine Reise zwischen zwei WeltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt