Kapitel 39 - Montag, 22.8. (*1*)

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Als es klopfte, schreckten sie aus wunderschönen Träumen hoch. „Ja? Bitte?" rief Tom verschlafen.
Josie und Inga kamen mit zwei schwer beladenen Tabletts herein, stellten sie auf den Tisch bei der Sitzgruppe.

„Mama hat euch einen Brunch gemacht, weil es fürs Frühstück schon zu spät ist!" erklärte Inga.
Sina sah auf die Uhr. „O Gott! Halb eins!"
„Mama hat gesagt, ihr habt eine anstrengende Woche hinter euch! Ihr müsst euch ausruhen!" Josie konnte sich das Grinsen nicht ganz verkneifen.
„Stimmt!" brachte Tom gerade noch heraus.
Josie und Inga warteten. „Ah! Wollt ihr nichts essen?"

„Doch!" Tom grinste sie an.
„Na, dann raus aus der Falle!"
„Hm! Schwierig! Wir sind etwas leicht bekleidet!" Sein Grinsen verstärkte sich. Diese Gören! War das jetzt Absicht?

„Ach so! Ach ja! Entschuldigung!" Inga lief rot an, nahm Josie bei der Hand, die beiden verließen schnell das Zimmer.
Sina und Tom hielten sich den Bauch vor Lachen. „Die armen Mädchen!" japste sie nach einiger Zeit.
Sie zogen sich schnell notdürftig an und ließen sich den Brunch schmecken.

„Mannomann! Das war ja wieder einmal eine Nacht, Süße!" Tom ließ sich in seinem Sessel zurückfallen, sah sie liebevoll an, hielt aber Abstand. „Wo soll denn das mit uns noch hinführen?"

„Sind diese Nächte ein Problem für dich?" zog sie ihn auf.
„Nein, kein Problem! Ich verstehe halt nur nicht, dass es mich manchmal so total überschwemmt! Ich meine, wir haben von Anfang an viel und oft Liebe gemacht, das war schon neu für mich! Aber so wie heute Nacht, ich habe eben Angst, dass ich zu viel will von dir, zu viel verlange! Aber ich denke da nicht nach, ich kann nicht mehr nachdenken! Ich will nur noch! Ich will dich! Immer wieder!"

Er schien ernsthaft geknickt zu sein.
„Und was möchtest du jetzt von mir hören? Meinst du nicht, du würdest es merken, wenn es mir zu viel wäre? Außerdem habe ich dir ein Versprechen gegeben, weißt du nicht mehr?"
„Doch! Natürlich! Aber ich fürchte halt, dass ich deine Signale nicht wahrnehme, wenn mir so die Sicherungen durchbrennen!"

Sie setzte sich auf seinen Schoß, kuschelte sich an seine Brust. „Tom! Was hast du denn für eine Meinung von dir! Du bist in den heißen Nächten genauso sensibel und liebevoll wie immer! Und glaub mir, meine Signale würdest du spüren, wenn ich sie denn aussenden würde! Aber ich genieße diese Leidenschaft wirklich ohne Ende!"

Das Lächeln kam in sein Gesicht zurück. Sie hatte ja Recht! Er sollte das jetzt auch nicht dramatisieren. Sie waren jung, überaus verliebt, sehr verknallt und sie kannten sich erst drei Wochen. Er kannte diesen Zustand eben nicht, wahrscheinlich war dieser Hunger nacheinander doch normal!

 Und wenn sie es genoss, warum sollte er sich dann Vorwürfe machen?
„Außerdem habe ich nächste Woche eh meine Periode!" Sie stutzte. Hatte sie das jetzt wirklich gesagt? Hatte sie diesem Traummann gerade wirklich von ihrer Periode erzählt?
„Ah!" sagte er nur. „Ich habe mich schon gewundert! Schließlich sind wir schon drei Wochen zusammen!"

„Ich habe immer ganze vier Wochen Ruhe, und nach drei Tagen ist alles wieder vorbei!"
„Und hast du dann Bauchschmerzen? Geht es dir schlecht?"
„Nein, gar nicht! Ich bin auch nicht zickig oder schlecht gelaunt!"
Er lächelte sie an. Es war unglaublich, wie offen sie darüber sprechen konnten, aber es war wunderbar!

„Gott sei Dank! Du weißt ja, ich dreh am Rad, wenn es dir nicht gutgeht!" Er fühlte diese unglaubliche Liebe in sich, dieses unglaubliche Glück über diese unglaubliche Vertrautheit.
Sina hatte Tränen in den Augen vor Glück.

Sie hatte manches Mal gegrübelt, wie sie es ihm dann sagen sollte, wenn sie ihre Periode hatte, hatte die Peinlichkeit gefürchtet, und jetzt war alles mit ein paar Sätzen ausgesprochen worden.
Seine Reaktion war unfassbar toll, unfassbar erwachsen, unfassbar nonchalant!
Sie fand kein anderes Wort dafür!
Cool vielleicht?

Es lohnt sich zu kämpfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt