Kapitel 43 - Dienstag, 23.8. (*3*)

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Tom meldete seinen Flug zur Alm an, und sie konnten starten.
Oben warteten schon Josie und Inga auf die beiden. „Wir haben euch eine große Portion Lasagne aufgehoben!" verkündeten sie.

Sina und Tom sahen sich an. Eigentlich hätten sie ja Hunger auf etwas ganz anderes gehabt, aber Futter war jetzt auch nicht zu verachten!
Sie aßen mit gutem Appetit ihre Portionen, dann verzogen sie sich schnell nach oben, bevor noch jemand ihre Pläne durchkreuzen konnte.

„Endlich!" stöhnte Tom, als er sie, an die versperrte Zimmertüre gelehnt, in die Arme nahm.
„Ich brenne, Sina, ich verbrenne, süße Krabbe!"
„Das wäre ja zu schade!" stöhnte sie. Dann knutschten sie, küssten sich, es war beides gleich gefährlich, aber es war ja jetzt egal!

Sie liebten sich, heizten sich an, liebten sich wieder, brannten, verbrannten aber nicht.
Die Leidenschaft überschwemmte sie, die Lust nahm ihnen den Atem. Sie lächelten sich an, sie lachten, sie stöhnten, sie litten, sie genossen, sie streichelten sich bis an die Grenzen des Erträglichen, schenkten sich Erfüllung, die sie nie zuvor gekannt hatten!
„Puh! Mäuschen! Meine heiße Braut! Puh! Das war nicht schlecht!" scherzte er, als sie im Hier und Jetzt gelandet waren.

Sie kuschelten noch eine Weile, knutschten noch ein bisschen nach, schmusten sich noch ein wenig ab, liebten sich noch einmal überaus zärtlich, zerschmolzen vor Zärtlichkeit, vor Liebe, Liebe, Liebe beinahe.

„Musst du heute noch fliegen?" fragte Sina dann irgendwann.
„Nein, danke! Mein Bedarf ist erst mal gedeckt! Wir legen uns heute auf die Liegestühle, genießen die Sonne, die Aussicht, die Ruhe!" Er küsste sie auf die hübsche Nase. „Und uns!"

Zur Kaffeezeit tauchten sie unten wieder auf. Nach einer ordentlichen Portion Kuchen ließen sie sich auf den Liegestühlen nieder. Sie hielten sich an den Händen, träumten sich in den Schlaf, schliefen lächelnd zwei Stunden.
Dann genossen sie die Aussicht, die Ruhe, mussten schnell ins Zimmer, um sich gegenseitig zu genießen!

Zum Abendessen gab es Rinderbraten mit Semmelknödeln und Blaukraut.
„Braten!" flüsterte er ihr zu. „Mindestens eine Stunde Kusspause!"
Sie kicherte, streichelte erfüllt von Liebe sein hübsches Gesicht.

Anschließend warteten schon die Kinder auf Sina, und eigentlich die Erwachsenen auch. Es gefiel ihnen, im Abendrot einer Geschichte der hübschen Frau zu lauschen, die aus ihren lauten, manchmal anstrengenden Kindern ruhige, aufmerksame Jungen und Mädchen gemacht hatte.
Sina erzählte den zweiten Teil der Geschichte vom kleinen Engel, die Kinder fieberten mit, manche Erwachsene genauso.

Tom stand an einen Baum gelehnt, ließ sie nicht aus den Augen. Konnte wieder einmal den Blick nicht von ihr wenden. Hörte glücklich ihrer Stimme zu, die sie verstellen konnte, so dass man die einzelnen Personen förmlich vor sich sah.

Sah ihr wunderschönes Gesicht, das Grimassen schneiden konnte, das böse wurde, zuckersüß, sich unglaublich verändern konnte. Sah ihre hübschen kleinen Hände, die alles untermalten, lebhaft, als führten sie ein Eigenleben.

Er sah die Kinder, die den Atem anhielten, und er sah auch den einen oder anderen Erwachsenen, der sich ein Träne aus den Augen wischte.

Er begann zu lächeln. Mein Gott, hatte er da einen Fang gemacht an diesem Montag in der Disco!
Er hatte sie beim ersten Blick schon süß gefunden, als sie lächelte, atemberaubend süß.
Er hatte geahnt beim ersten Blick auf sie, dass es mit dem one-night-stand vor den Nachdiensten dieses Mal nicht klappen würde. Aber er hatte auch geahnt, dass ihn das nicht im Geringsten stören würde.

Nach dem langen Gespräch an der Bar hatte er ein seltsames Ziehen im Herzen gespürt, ein Gefühl, das er nicht gekannt hatte. Doch er wusste schon an diesem ersten Montag seines neuen Lebens, dass sie nicht irgendein Mädchen war, das man ansprach, anflirtete, anbaggerte, weil es einem gefiel.

Es lohnt sich zu kämpfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt