Tom war gerade aus dem Haus, als es läutete. Sina griff zur Türsprechanlage. „Ja, bitte?"
„Hallo! Ist Tom da?" fragte eine fremde weibliche Stimme. Sina schaltete den Bildschirm ein. Eine Frau mit einem Kind an der Hand.
„Wer sind Sie?" erkundigte sie sich.„Simone Bergmann! Ich muss mit Tom sprechen!" hörte sie und erstarrte. Simone, seine Exfrau mit einem Jungen! Seinem Kind? Wie alt mochte es sein? Sie überschlug im Kopf die Zeiten. Sieben! Es müsste um die sieben Jahre sein, wenn.... Er sah jünger aus.
Sie drückte auf den Türöffner, schalt sich furchtbar leichtsinnig, musste aber jetzt Bescheid wissen!Schweratmend kam die Frau, die fast Toms Leben zerstört hatte, die Treppen herauf, der Junge an ihrer Hand quengelte, wollte von ihrer Hand, trat nach ihr.
Simone ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Hätten Sie vielleicht ein Glas Wasser für mich?" bat sie.
Sina erfüllte den Wunsch widerwillig. In diesem Moment kam Lea lachend ins Zimmer, stockte, als sie den Besuch sah. Phillip sah die Kleine, stürzte mit lautem Gebrüll auf sie zu. Das Mädchen fing an zu schreien, versteckte sich hinter Sina, die sie schnell auf den Arm nahm. Simone ohrfeigte den Jungen, dass er hinfiel.Sina hatte das Gefühl in einem Albtraum zu sein. „Sind Sie verrückt, ihn so zu schlagen? Ist der Junge verrückt? Was wollen Sie?" schrie sie. Lea drückte sich ängstlich an sie. Sina brachte sie ins Zimmer zu den Zwillingen. „Bitte, Lea, bleibt hier ja?"
„Was ist das für ein böser Junge?" fragte das Mädchen ängstlich.
„Böser Junge! Böser Junge!" sang Annika. Die Zwillinge freuten sich über jedes neue Wort, das sie hörten. „Böser Junge! Böser Junge!" plapperte Felix nach.
„Ich weiß es nicht!" antwortete Sina, und hoffte, dass er kein Halbbruder ihrer Kinder war.
Sie ging zu Simone zurück. Sie brauchte Klarheit.
„Ist er Toms Kind?" fragte sie dann auch gleich.Simone lachte zynisch. „Das wär's oder?" Sie sah Sina boshaft an. „Nein, keine Angst, Kleine! Der perfekte Mister Saubermann würde kein solches Monster produzieren!"
„Könnten Sie mir dann bitte erklären, was dieser Überfall soll?"
Simone wurde ernst. Schließlich wollte sie etwas von der kleinen Schönheit, die ihre Nachfolge angetreten hatte. Phillip räumte einstweilen die Kissen vom Sofa, sprang Trampolin auf dem Polster.„Phillip, hör auf!" brüllte seine Mutter. Er streckte ihr die Zunge heraus. Sie stand auf, gab ihm die nächste Ohrfeige.
„Hören Sie auf, das Kind zu schlagen!" brüllte Sina, ging zu dem Jungen, hob ihn auf den Boden, strich ihm übers Haar. Er biss sie in den Arm. „Nettes Kind!" murmelte sie, er grinste sie frech an.„Also, warum ich hier bin: Ich werde sterben, ich habe höchstens noch drei Monate zu leben. Ich wollte Tom bitten, sich um Phillip zu kümmern."
„Was?" Sina glaubte, nicht richtig gehört zu haben. „Und warum sollte er das?"
„Weil er ein Gutmensch ist?"Sina schüttelte den Kopf. Sie war wohl in einem schlechten Film gelandet. „Aber das geht nicht! Nie im Leben! Wir haben schon drei Kinder!"
„Aber Phillip muss sonst ins Heim! Geben Sie ihm doch eine Chance! Er hatte bisher kein schönes Leben!" Simone verlegte sich auf Betteln. Sie fühlte, dass die Kleine ein weiches Herz hatte. Wenn sie die knackte, hatte sie bei Tom eine Chance.„Wo ist Tommi eigentlich?" fragte sie, gebrauchte provozierend den Kosenamen.
„Tom ist an der Uni!" antwortete Sina.
„An der Uni? Studiert er jetzt doch noch? Der Spinner! Und Sie halten ihn aus? Und das ist Ihre Wohnung?" Na, da hat sich ihr Ex ja scheinbar ein Goldeselchen geschnappt!Sina hatte das Gefühl, Tom verteidigen zu müssen, auch wenn es ihr nicht richtig vorkam, der Verflossenen zu viele Einzelheiten aus ihrem Leben zu berichten. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Nein, sie wollte lieber schweigen. Sollte die kaputte Type doch von ihr denken, was sie wollte.
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Es lohnt sich zu kämpfen
RomanceTom, gutaussehender Heli-Pilot und Rettungssanitäter, sucht eine Frau für die Nacht vor den langen Nachtdiensten. Sina, Lehrerin, die sich gerade von ihrem Mann getrennt hat, wird von ihren Freundinnen in eine Disco geschleppt. Zwischen Tom und Sin...