Kapitel 146 - Epilog

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Im April 2017 standen sie engumschlungen am Grab der Zwillinge, Tränen liefen über ihre Gesichter.
Heute war der 14. Geburtstag von Annika und Felix. Es hatte bessere und schlechtere Zeiten gegeben nach dem Mord an ihren Sternchen.

Es hatte hin und wieder auch Stunden gegeben, in denen sie hatten vergessen können.
Mittlerweile lag nur noch ein Hauch von Traurigkeit über ihrem Leben, der helle, schreiende Schmerz hatte nachgelassen.

Ihre sechs anderen Kinder lenkten sie ab, meistens.
Die Arbeit im Verein, die Erfolge gegen Drogen in ihrer Stadt, füllten sie aus.
Nur noch selten quälte sie das große „Warum".
Sie hatten so viele Kinder angenommen.

Warum mussten die einzigen beiden, die sie zur Welt gebracht hatte, sterben?
Aber sofort schalten sie sich selbst.
Hätten sie eines der anderen opfern wollen, damit sie die Zwillinge hätten behalten können?
Wenn sie die Wahl gehabt hätten?

Und aus vollstem Herzen konnten sie darauf antworten: Nein! Niemals!
Tom küsste sie zärtlich und hörte im Kopf Annikas Stimmchen: „Jetzt knutschen die schon wieder!"
Und Felix antwortete streng: „Sei nicht so frech!"

Er lächelte. Es waren tolle Kinder gewesen!
Es wären tolle Erwachsene gewesen, wenn sie die Chance dazu bekommen hätten.
Sina sah ihn durch Tränen strahlend an. „Sie wären zufrieden mit uns, nicht wahr?"
Er nickte nur.

Danach gingen sie noch zu Simones Grab. Sie hatten sich angewöhnt, Phillips Mutter immer wieder über ihren wunderbaren Jungen zu berichten.
„Er hat Kontakt zu seinem Erzeuger aufgenommen!" erzählte Tom. „Die beiden kommen gut miteinander aus, seit Phillip ihm verziehen hat, ihn akzeptiert hat. Er ist ein so großartiger Junge!"

Der nächste Weg für sie zur letzten Ruhestätte von Fabian und Andrea. „Dein Vater hat sich sehr um Lena bemüht!" informierte Tom seinen besten Freund. „Die beiden unternehmen viel zusammen. Sie genießt es sehr, einen Großvater ganz für sich alleine zu haben! Deine Mutter ist immer stocksauer, aber das kümmert ihn nicht mehr!"
Er hörte Fabians Lachen.

Das letzte Grab, das sie besuchten, war das seiner Eltern. „Ihr passt gut auf unsere Engel da oben auf, ja?" bat er, bevor ihn wieder ein Weinkrampf schüttelte.
Es waren einfach zu viele Tote, zu viele Gräber in ihrem Leben!
Sina weinte leise mit.

Heute war der schlimmste Tag im Jahr, morgen würde es wieder besser werden, wie jeden weiteren Tag auch.
In ein paar Tagen konnten sie wieder mit ihrer Rasselbande lachen, konnten sie wieder glücklich sein – bis zum nächsten Tag im April.
Aber auch diese schlimmen Tage wurden in jedem Jahr etwas leichter

Sie hatten gegen viele Dämonen kämpfen müssen, doch es hatte sich gelohnt


Es lohnt sich zu kämpfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt