Es lohnt sich zu kämpfen

Kapitel 73 - 12.9 -18.9. (*4*)

Susanne war nach Hause gefahren, als es nichts mehr zu zertrümmern gab. Heute wollte sie es noch einmal krachen lassen! Ein neuer Club hatte aufgemacht, dort würden Sinas Freunde mit Sicherheit nicht auftauchen. Sie hatte sich vor ein paar Tagen ein neues, sehr freizügiges Kleid gekauft. Heute würde sie nicht alleine nach Hause gehen!

Als sie die Stufen in das Kellerlokal hinunter schritt, merkte sie ziemlich schnell, dass die Klientel hier noch jünger war als in den anderen Lokalitäten.

Die verletzenden Worte der Drei klangen ihr in den Ohren: Susanne, die alt geworden war, Susanne, die eigentlich gar nicht mehr in eine Disco passte!
Egal, es gab auch junge Männer, die auf ihre Altersklasse standen! Die vielleicht Erfahrung im Bett junger Haut vorzogen!

Sie sah sich um, ein paar hübsche, knackige Jungs waren schon dabei. Sie wartete eine Weile an der Bar, der Barkeeper grinste sie an, er kam ihr vage bekannt vor. Hatte er nicht zuletzt in einem anderem Club gearbeitet? Sie wischte den Gedanken weg.

Sie ging eine Runde, sah in die Gesichter ihrer Opfer. Einer lächelte sie an. Na ja, zu den Hübschesten gehörte er nicht, trotzdem erwiderte sie sein Lächeln. Sie forderte ihn zum Tanzen auf, er grinste sie frech an. Auf der Tanzfläche drückte er sich fest an sie, begann, sie abzufummeln. Sie genoss ihren Erfolg, knutschte ein wenig mit ihm, er schien wirklich sehr unerfahren zu sein!

Sie ließ ihn nicht mehr los, spendierte ihm ein paar Drinks. Nach einer Stunde fragte sie ihn: „Hättest du nicht Lust auf eine heiße Nacht?"
Er bekam einen Lachanfall. „Mit dir?" japste er.
Ah, er kann sein Glück nicht so recht fassen! dachte sie.

„Ja, klar! Ich mag junge Männer!" hauchte sie ihm zu.
„Aber ich mag keine alten Weiber!" haute er ihr hin. „Wenn du unbedingt willst, kannst du mir draußen einen blasen!" Er kriegte sich gar nicht mehr ein.

„Na, dann komm!" Sie würde ihm schon zeigen, welche Vorteile Erfahrung hatte.
Draußen an der Hausecke öffnete sie seinen Reißverschluss. „Hat du ein Kondom?" fragte sie.
„Mit Gummi? Spinnst du? Da kannst du es auch gleich lassen!"

Und in diesem Moment wachte Susanne auf, merkte, wie weit sie gerade sank!
So weit hatte Sina sie gebracht!
Tiefer ging es nicht mehr!

Daran war nur die Schwester schuld, mit ihren unschuldigen blauen Augen!
Sie würde ihr Leben zerstören!
Sie würde ihr alles wegnehmen, was sie liebte, sie würde sie zu einer Frau machen, die sie selbst geworden war.

Zu einer einsamen, verbitterten Frau!
Damit würde sie auch Patrick treffen! Und ihre Eltern bestrafen, die sie ihr vorzogen, seit 25 Jahren!
Sie taumelte zu einem Taxi, ließ sich nach Hause fahren. Der Taxifahrer machte ein paar anzügliche Bemerkungen, sie reagierte nicht. In ihrem Kopf formte sich ein Plan.

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Marc freute sich auf das Wiedersehen mit Tom. Sie waren Freunde gewesen am Gymnasium, doch dessen Beziehung mit Simone hatte sie auseinander gebracht. Tom hatte die Arbeit für seinen Verein, der ihm so am Herzen gelegen hatte, eingestellt. War nur noch für dieses Weib dagewesen, hatte alle seine Warnungen in den Wind geblasen.

Nach der Trennung hatte er wieder vorbeigeschaut, doch dann hatte sich Paula an ihn gehängt, die ihn so lange nervte, bis er ein Kontaktverbot verhängen ließ. Dieses Problem hatte sich mittlerweile auch erledigt, weil sich die Kuh einen zwanzig Jahre älteren Mann gekrallt hatte.

Tom begrüßte ihn freundlich. „He, du siehst aber gut aus!" Marc war überrascht. Der Freund sah viel jünger aus als damals, als er ihn zuletzt gesehen hatte.
„Das liegt an meinem Glück!" strahlte Tom ihn an. „Das ist mein Glück! Das ist Sina!" stellte er sie vor.