Auf der Alm erwartete sie eine sehr freudige Überraschung. Als sie engumschlungen zur Terrasse kamen, saßen da entspannt in der Sonne Patrick und Marie. Sie hatten für die kommende Nacht noch ein Zimmer bekommen, zum Glück, denn das Matratzenlager war so gar nicht ihr Ding!
Sie waren früh aus München weggekommen, hatten aber nicht damit gerechnet, dass sie vom Parkplatz zwei Stunden steil nach oben wandern mussten. Sie waren jetzt auch nicht die größten Sportskanonen unter dem Himmel, fuhren in der Stadt viel mit dem Fahrrad, aber Wandern war nicht so ihr Ding. Entsprechend K.O. kamen sie an, waren ganz froh, dass Sina und Tom noch unterwegs waren und sie nicht auslachen konnten!
„Hey! Wo kommt ihr denn her?" jubelte Sina. Die Vier fielen sich um den Hals.
„Kontrollbesuch?" scherzte Tom.
„Logisch! Was habt ihr denn heute schon wieder angestellt?" wollte Patrick wissen.
„Ach, bloß ein paar Sturzflüge über dem Genfer See!" Sina grinste ihren Bruder an. Ihm und Marie blieb das Herz stehen.Tom nahm Patrick in den Arme: „Komm, wir drehen eine Runde!"
Der sah ihn misstrauisch an. „Aber ohne Sturzflüge!"
„Schaun wir mal!" Er sah Sina verschwörerisch an.Tom meldete wieder einmal eine Runde über Garmisch an. „Na, du kriegst aber gar nicht genug!" zog ihn der Diensthabende auf.
„Familienausflug!" gab der zurück.
Dann starteten sie. Sanft zog Tom den Heli hoch. Er flog eine großzügige Kurve, nicht so eng wie mit Sina, langsam verringerte er die Höhe in Richtung Tal. Patrick entspannte sich, das ging ja!Aber ein bisschen ritt Tom dann schon der Teufel.
„Achtung!" rief er und ließ den Heli ein gutes Stück in die Tiefe sacken. Patrick schrie auf, klammerte sich am Haltegriff fest.Tom lachte Tränen. „Das waren jetzt 10 Meter pro Sekunde Sinkgeschwindigkeit! Deine Schwester wacht bei 24, 9 erst mal auf!"
„Du lieber Himmel! Das ist typisch Sina! Aber du hast das Ding schon im Griff, oder?"
Tom lachte wieder. „Sollte ich schon, ja! Weil, wenn er abschmiert, bin ich hin! Da hilft auch kein Schleudersitz mehr!"„Schleudersitz? Das wird ja immer besser!" Patrick brach der Schweiß aus.
„Warte, ich zeige es dir!" Er tat so, als suchte er einen Knopf.
„Hör auf!" Patrick war panisch, bis er merkte, dass Tom ihn reingelegt hatte. „Du machst mein Kind schon vor der Geburt vaterlos!" Er grinste Tom an. Na, diese Prüfung hatte er sicher nicht bestanden!„Ah, Sorry! Ich hatte ganz vergessen, das du schwanger bist!" Tom hatte Spaß daran, ihn aufzuziehen.
Bald danach landete er sanft neben der Alm, meldete sich für heute endgültig ab.
„Na, da bin ich ja mal gespannt!" Der Diensthabende war sich noch nicht ganz sicher, dass er nichts mehr von Tom hören würde.Patrick ging mit wackeligen Knien zu den Mädels. „Hättest du dich nicht in einen Busfahrer verlieben können?" fragte er Sina.
Er ließ sich neben seine Marie fallen. „Wer hatte eigentlich die Idee, hier herzukommen?" fragte er sie nach einem langen Kuss. „Erst muss ich einen halben Tag Bergsteigen, dann stürzt mich mein Schwager in den sicheren Tod!"
Sina und Tom hielten sich im Arm, konnten vor Lachen bald nicht mehr.
„Bergsteigen! Bergsteigen!" japste sie. „Du meinst, unsere tägliche Joggingstrecke, die paar Meter da rauf?"Tom erzählte Sina von Patricks Reaktion bei 10,0. Sie lachte sich kaputt.
„Wer von uns ist eigentlich das Mädchen, du Hasenfuß?"
„Ich bin kein Hasenfuß, ich bin ein verantwortungsvoller werdender Familienvater."
Patrick nahm die Neckerei nicht krumm. Es war eben so! Er hatte die ganzen Kreativ-Gene abbekommen, sie die Sport-Gene!
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Es lohnt sich zu kämpfen
RomanceTom, gutaussehender Heli-Pilot und Rettungssanitäter, sucht eine Frau für die Nacht vor den langen Nachtdiensten. Sina, Lehrerin, die sich gerade von ihrem Mann getrennt hat, wird von ihren Freundinnen in eine Disco geschleppt. Zwischen Tom und Sin...