Kapitel 113 - Ab August 2004

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Ihr nächstes Jahr begann im vollkommenen Glück.
Patrick und Marie zogen in das neue Haus im Westen der Stadt ein. Er hatte zum ersten Mal ein riesiges lichtdurchflutetes Atelier im ersten Stock, verdiente nach wie vor viel Geld mit seinen Bildern und Kompositionen.

Marie vermisste ihren Beruf nicht, kümmerte sich um Vincent, hin und wieder auch um Annika und Felix. Patrick hatte die Bergmanns überreden wollen, auf dem riesigen Grundstück auch ein Haus zu bauen, aber die beiden wollten lieber in der Innenstadt wohnen bleiben.
Mitte März feierte Sina ihren 26sten und ihren 27gsten Geburtstag.

Die Zwillinge lernten laufen. Zuerst Felix, er zog seine Schwester immer hoch, bis sie sicher stand. Die gab ihm dann zum Dank einen Schubs, dass er wieder umfiel. Die Kinder glucksten fröhlich bei ihrem Spiel, die Erwachsenen lachten Tränen dabei.
Es wurde anstrengend, die beiden immer im Auge zu haben. Tom fasste einen Entschluss. Die Zeit des Studiums raste ihm zu sehr vorbei.

„Sinamaus!" sagte er eines Abends im April kurz vor dem Einschlafen.
„Hm!" Sie war schon fast im Traumland.

Er nahm sie in den Arm. „Ich möchte gerne ein Semester aussetzen! Ich bin ja so schnell dran, und die Zeit mit dir und den Kindern verfliegt so unheimlich schnell! Die Doktorarbeit ist ja auch schon erledigt, und der Professor meint, das wäre überhaupt kein Problem, wenn ich das vierte Semester aussetze!"

Er hatte schon lange darüber nachgegrübelt, wollte nur nicht, dass ihn jemand für ein Weichei hielt, einen Faulpelz! Aber je länger er gegrübelt hatte, desto weniger hatte es ihn interessiert, was andere denken könnten. Von Sina hatte er da sowieso nicht das Geringste zu befürchten, die kannte ihn gut genug.

Sie küsste ihn begeistert ab. „Das wäre ja ultrasuper!"
Damit war das Thema durch, Tom genoss die Zeit mit seiner Familie. Sie arbeiteten viel für den Verein.

Im Mai war Grundsteinlegung für ein eigenes Therapiezentrum mit 10 Plätzen. Sie organisierten Lehrstellen für gefährdete Jugendliche, engagierten Nachhilfelehrer, um es den jungen Leuten zu ermöglichen, einen Schulabschluss zu machen, organisierten Veranstaltungen in Ausdauersport.

Sinas Ideenpool wurde nie leer. Sie verteilten weiter Flugblätter, ließen Buttons bedrucken mit „Say no!" oder „No Drugs!"
Patrick komponierte eine Reihe von Songs, Sina schrieb harte und deutliche Texte dazu, in Deutsch und Englisch, alle mit dem Tenor: Sag nein und lebe, oder sag ja und stirb!

 Eine CD entstand, die die Diskotheken gerne spielten, und die auch bei den Downloads ein Erfolg wurde. Sie drehten einen drastischen Videoclip, der im Netz der Renner wurde.

Band zwei der Flugblattgeschichten und auch der Engelgeschichten erschienen.
Tom flog eine Reihe von Einsätzen, sie machten regelmäßig Übungsflüge, manchmal nahmen sie die Kinder mit, manchmal blieben sie bei Marie oder Andrea.

Seinen 32. Geburtstag Mitte August wollten sie auf der Alm feiern, im letzten Jahr waren sie nur im kleinen Kreis essen gegangen.Eine Reihe von Freunden hatte zugesagt, Tom hatte alle Zimmer und das Matratzenlager geblockt.

Am Tag vor dem Fest stand er mit seiner geliebten Krabbe im Arm am Rand der Almwiese, sah ins Tal. Die Kinder waren bei Josie und Inga und ihren Freunden, die alle vier hundertprozentig zuverlässig waren.


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