Als Sina wach wurde, war Tom schon lange weg. Er hatte ihr auf dem Küchentresen einen süßen Liebesbrief hinterlassen. Ein fertiges Wurstbrot stand im Kühlschrank, die Kaffeemaschine war vorbereitet.
Ich liebe dich, stand als Letztes auf dem Blockblatt. „Ich liebe dich!" sang ihr Herz.Tom war nach wenigen Stunden Schlaf vollkommen erfrischt, voll mit Adrenalin, aufgewacht.
Er hatte ihr liebevoll ein Brot vorbereitet, dann mussten die Gefühle in ihm noch heraus, und er schrieb den ersten Liebesbrief seines Lebens.
Beschwingt fuhr er zum Dienst. Es wurde ein ruhiger Vormittag, nur zwei Einsätze mit dem kleinen Fahrzeug.Der Paukenschlag seines Lebens kam nach Dienstschluss, als Benno ihn in sein Zimmer rief.
„Nimm Platz, Tom!" bat der, als er verwundert eintraf.
„Also, mein Junge, folgendes: Clemens hat in seinen Berichten immer wieder darauf hingewiesen, was du für einen tollen Job machst, wie sicher du diagnostizierst, dass du ein guter Arzt wärst. Ich habe das während unserer gemeinsamen Zeit auch immer wieder festgestellt, aber mir weiter keine Gedanken gemacht!Jetzt habe ich mir deine Akte vorgenommen, deine Abiturnote gesehen und auch, dass du schon einen Studienplatzt für Medizin gehabt hättest. Es geht mich nichts an, warum du damals nicht diesen Weg gegangen bist, aber heute könntest du anfangen zu studieren. Es würde als Weiterbildungsmaßnahme gefördert werden, du bekämst 60 Prozent deines jetzigen Gehaltes! Überlege, ob du dich nicht noch einmal auf den Hosenboden setzen willst! Du bis jetzt knapp 30, du wirst aber auch irgendwann 40, und ob du es dann ertragen kannst, dass dir Jungspunde vor die Nase gesetzt werden, die keine Ahnung haben, musst du mit dir ausmachen!"
Tom hatte seinem Chef ungläubig zugehört. Jetzt noch studieren? Jetzt, da er Sina kennengelernt hatte, jetzt , da er endlich die Frau seines Lebens gefunden hatte? Jetzt, gerade jetzt sollte er zum Medizinstudenten werde? Warum nicht vor eine paar Wochen, einem halben Jahr?
Er wischte sich über das Gesicht. „Das trifft mich jetzt wirklich unvorbereitet, Benno!" Er schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass ich gerade jetzt diesen Schritt gehen möchte!" antwortete er leise.
„Wegen Sina?" fragte Dr. Gruber.
„Ja, ja auch! Ja, natürlich! Ich weiß nicht, ob sie sich das Leben an der Seite eines Studenten vorstellen kann!"„Also," gab Benno zu bedenken, „Ich kenne sie ja jetzt nicht wirklich gut, aber sie scheint kein verwöhntes Püppchen zu sein, nach dessen Kopf alles gehen muss! Sie liebt dich offensichtlich, da wird sie doch verstehen können, dass du den Weg gehen musst, der für dich der richtige ist!"
„Nein, sie ist alles andere als ein verwöhntes Püppchen! Aber welcher Weg meiner ist, weiß ich ja selber noch nicht! Ich bin sehr zufrieden, mit dem was ich tue! Natürlich hast du Recht, was die Zukunft anbetrifft!"
In seinem Kopf drehte sich alles. „Ich muss mit ihr darüber sprechen, ich muss nachdenken! Wir reden morgen weiter, okay?"
Ganz in Gedanken ging Tom zu seinem Auto. Er war vollkommen zwiegespalten. Beide Wege erschienen ihm richtig. Er musste Sina fragen, ihr gesunder Menschenverstand würde ihm helfen!
Als er die Türe aufsperrte, flog sie ihm entgegen. Da war er erst einmal überglücklich, sein Bienchen bei sich zu haben, heimkommen zu können zu ihr.::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Sina hatte den Vormittag im Glückstaumel verbracht, war durch die Wohnung getanzt, hatte von der Dachterrasse hinunter geschaut, die Menschen beobachtet, die vorbeikamen, war in die Stadt gegangen, einfach so, hatte sich eine sündhaft teure Jeans gekauft, ein sehr sexy Sommerkleid, für Tom zwei Shirts, weil sie ganz mutig sein wollte. Dann hatte sie ein kleiner Teufel geritten, und sie hatte ein Packung Kondome im Drogeriemarkt besorgt.
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Es lohnt sich zu kämpfen
Roman d'amourTom, gutaussehender Heli-Pilot und Rettungssanitäter, sucht eine Frau für die Nacht vor den langen Nachtdiensten. Sina, Lehrerin, die sich gerade von ihrem Mann getrennt hat, wird von ihren Freundinnen in eine Disco geschleppt. Zwischen Tom und Sin...