Kapitel 97 - 2003

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Am Neujahrstag fuhren sie zu ihren Eltern. Es wurde ein angenehmer Nachmittag bei Kaffee und Lebkuchen. Sie sprachen übers Wetter, Sina und Tom erzählten vom Verein, vom Ball, von ihrem Chef, sie umschifften das Thema Susanne äußerst vorsichtig.

Dann rutschte Pia heraus, dass Susanne in einer festen Beziehung zu sein schien. „Sie ist wohl recht glücklich mit Daniel!"
In Sina ging eine Alarmglocke los.
Daniel?
„Danny?" fragte sie ängstlich.

„Ja! So nennt sie ihn!" bestätigte ihre Mutter. „Dr. Daniel Saller! Er macht gerade seinen Facharzt an der Klinik, in der sie war."
„Und sie hat ihn da kennengelernt?" Sina griff nach einem Rettungsanker.
„Ich weiß nicht, ob sie sich schon vorher kannten oder nicht! Warum regt dich das so auf?" Pia verstand nicht recht.

Sina schüttelte nur den Kopf. Kurz darauf verabschiedeten sie die beiden.
Sie sah Tom fragend an. „Das ist doch dieser Danny, den Nick auf sie angesetzt hat, oder?"
„Kann sein, muss aber nicht!" beruhigte er sie. „Daniel ist jetzt kein so seltener Name!"

Sie rief Nick an. Ohne sich lang mit Begrüßungsformeln aufzuhalten, legte sie los: „Ist dieser Danny Arzt?"
Nick war total überfahren. „Ja, schon! Er macht seinen Facharzt! Warum?"

„Er ist mit Susanne zusammen!" schrie sie.
„Er ist was?"
„Er und Susanne sind ein Paar! Jetzt ist sie total übergeschnappt! Oder weiß sie nicht, dass er derjenige ist welcher? Was hat er vor? Was hat sie vor? Was haben die beiden vor?" Aus Sinas Stimme schrie die reine Panik.

„Sina! Beruhige dich doch! Vielleicht hat er sich einfach in sie verliebt!" Nick wollte nichts mehr, als sie zu beruhigen. Tom nahm sie in den Arm, sie schüttelte ihn ab, stand total neben sich vor Angst.

Sie knallte den Hörer auf. „Wenn sie das rauskriegt! Wenn er sich trennt von ihr! Wenn irgendetwas nicht nach ihrem Kopf geht, dreht sie wieder durch!" Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. Jetzt warf sie sich in seine Arme. „Ich habe Angst, Tom!" schluchzte sie.

Auch ihm war schlecht vor Sorge!
Sorge um sie!
Sorge um die Kinder!
Susanne war unberechenbar!

Andererseits konnte es hilfreich sein, dass sie mit einem Fachmann zusammenlebte. Warum nur hatte er zugestimmt, ihre Eltern zu besuchen. In seiner Hilflosigkeit rief er Patrick an. Eine Viertelstunde später saßen die vier im Wohnzimmer zusammen, schmiedeten Pläne, verwarfen sie wieder, beruhigten sich gegenseitig, redeten die halbe Nacht. Patrick und Marie bezogen wieder einmal das Gästezimmer.



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