Kapitel 21 - Dienstag, 9.8. (*2*)

29 4 22
                                    

Sina hatte Toms lange wütende Rede gehört. Wow, wenn er austeilte, dann aber gewaltig, ihr Held!
Aber es war gut, dass ein Außenstehender ihrem Vater einmal die Meinung gesagt hatte, vor allem wegen Patrick und Marie.
Sie fiel ihm dankbar in die Arme, die sie so schnell auch nicht wieder verließ.

Abends gingen sie essen.
„Morgen versuchen wir es noch einmal mit der romantischen ersten Nacht, ja?" Er sah sie bittend an. „So, mit candle-light-Dinner und allem Pipapo!"
Sie lächelte ihn gefährlich süß an. „Dann müssen wir aber heute tanzen gehen und uns dann verabreden!"
Puh! Einen guten Plan hatte das Teufelchen da!

„Brauchst du noch was aus der Wohnung?" fragte er gespielt uninteressiert.
„Nein!" Sie tat als würde er seine Anspielung nicht verstehen. „Ich habe alles dabei!"
„Schade!"
„Oder gefällt dir nicht, was ich anhabe?"
„Diese Frage ist fies! Da kann ich nur verlieren! Sage ich ja, bist du eingeschnappt! Sage ich nein, krieg ich dich nicht ins Bett!" Er tat sehr entrüstet.
„Ach, ins Bett willst du mich kriegen? Dann sag das doch einfach!" Sie schüttelte den Kopf ob so viel männlicher Unvernunft.
Er warf einen Geldschein auf den Tisch, zog sie aus dem Lokal. „Ich will jetzt mit dir schlafen, kleiner Teufel!" flüsterte er. „Ich muss dich jetzt ins Bett kriegen!"
„Na, also! Geht doch!" Dann verschloss er ihr zur Sicherheit den Mund mit seinen Lippen.

„Mein Gott, Mädchen, was machst du bloß mit mir? Warum bin ich denn gar so verrückt nach dir?" fragte er später. Er strich ihr die Locken aus dem Gesicht. „Ich bin ganz entspannt drauf, du lächelst mich an, und ich brenne lichterloh!"
Er machte sich wirklich ein wenig Sorgen, dass er zu viel wollte, zu viel verlangte von ihr. Er kannte das überhaupt nicht bei sich, aber er war nahezu unersättlich, was die körperliche Liebe betraf. Natürlich liebte er alles an ihr, aber diese ständige Erregung, in die sie ihn versetzte, war unfassbar.

Seine sexuell aktivste Phase war die Anfangszeit mit Simone, aber mehr als zweimal pro Nacht war nicht drin, trotz ihrer ganzen Tricks. Und da war er 20! Heute dagegen, mit fast 30 , mit dieser kleinen Krabbe, schien er nur noch hungrig zu sein, schien nie satt zu werden!
Vielleicht hatte das mit dem Verliebtsein, dem Verknalltsein, der Liebe zu tun? Das musste der Grund sein! Sein Herz schlug für sie, sein Körper reagierte eben!

Da sie nun schon in der Wohnung waren, zog sie dann doch fetzigere Klamotten an. Einen kurzen Jeansrock, ein blaues sehr knappes ärmelloses Shirt, hochgeschnürte, sehr sexy Sandalen. Ein Kämmchen in die gebürsteten, glänzenden Locken, etwas Parfüm. Um den Hals trug sie wie immer das Lapislazuli-Herz, das sie am Tag mindestens hundert Mal küsste.

Tom schüttelte lächelnd den Kopf, als sie hereinkam. „Bienchen, Bienchen! Da brauchen wir eigentlich gar nicht weggehen, wenn du so heiß aussiehst! Da sind wir in einer halben Stunde eh wieder zu Hause!"
Sie drehte sich kokett um die eigene Achse. „Gefalle ich dir?"
„Nö! Nicht die Bohne!" Seine glänzenden Augen straften seine Worte Lügen.

„Schade! Denn ich finde dich heute besonders h ü b s ch! Und ich hätte gerne zu dir gepasst!"
Puh! Sie war hin und weg von seinem Anblick! Heute hätte er jede Klosterfrau nervös gemacht! dachte sie und zitierte in Gedanken Reinhard Fendrich.

Er hatte sich schon auch Gedanken gemacht, was er anziehen wollte.
Er hatte schon auch sehr knappe Shirts, so war es nicht!
Er hatte schon auch sehr enge Jeans, die zwar bald wahnsinnig drücken würden, aber immerhin!
Er kannte schon genau die Farben, die ihm zu seinen dunklen Haaren und grünen Augen besser standen als andere!
Und er hatte schon auch ein Rasierwasser für besondere Gelegenheiten, und er hatte sich auch absichtlich nicht rasiert, bei seinem starken Bartwuchs hatte er praktisch einen Zweitagesbart, was ihr gefiel, wie er schon festgestellt hatte!
Es war ja nicht so, dass nur sie ihre Reize betonen konnte!

Es lohnt sich zu kämpfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt